21:20 Uhr: Sollte es am Ende zu einem klaren Clinton-Wahlsieg kommen, könnten Marketing-Interessierte es ggf. so deuten: Der "Surge" bzw. Trend, der in Richtung Obama zeigte, wog am Ende weniger als der Wiedererkennungswert der Marke Hillary Clinton.21:55 Uhr: Es zeigt sich doch immer wieder, dass
gründliches Lesen deutlich mehr wert ist als schnelles Lesen...
Nicht in Connecticut, sondern in
in einer alten Wählerbefragung in New Hampshire lag Clinton vorne (
Quelle). Es dauert also doch noch einige Stündchen, bevor die ersten Wahlergebnisse reintrudeln. Die Wahlbörsen deuten nach wie vor auf ein sehr knappes Kopf-an-Kopf-Rennen. Bei Realclearpolitics wetten zur Zeit 50,5 Prozent aller Teilnehmer auf einen Clinton-Sieg und 49,5 Prozent auf einen Obama-Sieg.
22:20 Uhr:Ich denke, bei "
presidentpolls2008" bekommt man einen schnellen und guten Überblick über den augenblicklichen Stand der Umfragen. Ab und an bricht die Seite unter dem Andrang heute zusammen.
Die These des Militaristen Steingart im Spiegel, dass der elektrisierende Wahlkampf der Demokraten und das Kopf-an-Kopf-Rennen ein strategischer Nachteil sei, diese These würde in den USA gründlich verlacht werden. Noch nie hatten sich bei den Demokraten so viele junge Wähler beteiligt, noch nie waren so viele Latinos und Schwarze involviert. Wie das im Jahr 2009 den Republikanern nützen kann, das wird
das ewige Geheimnis von Steingart bleiben, auch dann, wenn er für sich genau zu wissen meint, wie "
die schweigende Mehrheit" in den USA denkt.
Tatsächlich denkt diese "
schweigende Mehrheit" folgendes: Die Republikaner haben es verbockt. Bush hat nur noch eine Zustimmung von 30 Prozent und weniger - und gerade sein Freund McCain, der sich zu Bush bekennt, wie kein anderer republikanischer Kandidat, wird damit eine sehr schwere Last tragen.
22:34 UhrÜbrigens, Huckebee gewann West Virginia.
5 Fakten, die für diesen Wahlabend berücksichtigt werden sollten:1. Hillary Clinton lag vor einer Woche noch USA-weit in Front, bis auf Ilinois, dem Heimstaat von Obama, lag sie in jedem Staat vorne und hatte in Kalifornien einen
deutlichen Vorsprung, hier auch deshalb, weil sie von Latinos im Verhältnis 5:1 bevorzugt wurde. Die Geschichte sieht nun ganz anders aus, z.B. in Kalifornien könnte Clinton durchaus verlieren. Weil Obama in den ländlichen Gebieten deutlich besser abschneidet, (und keiner weiß, warum es so ist), könnte sogar ein "Wahlsieg" von Clinton darauf hinauslaufen, dass Barack Obama mehr Delegiertenstimmen erobert.
2. Wenn Mitt Romney dem haushohen republikanischen Favoriten McCain Kalifornien abjagt, dann dürfte auch der republikanische Wahlkampf in die Verlängerung gehen, und zwar in einen Wahkampf, der die republikanische Wählerbasis verunsichern wird, weil Romney und das einflussreiche, weit mehrheitlich ultrakonservative amerikansche Talk Radio jede Gelegenheit nutzen wird, um McCain quasi unrepublikanischer Umtriebe oder gar Liberalität zu bezichtigen. Der politische Fall Out wäre für die Republikaner in diesem Fall erheblich: Gewinnt McCain, bleiben viele "strong conservative" Wähler zu Hause. Gewinnt hingegen Mitt Romney, so wird die Wahl zum völligen Desaster für die Republikaner, auch deshalb, weil moderate und unabhängige Konservative in diesem Fall deutlich (!) eher Clinton und noch deutlicher Obama wählen würden als einen Kandidaten Romney.
3. Wenn Cllinton einen guten Tag hat, dann wird sie mit dem dann erreichten Überschuss an Delegiertestimmen, zusammen mit den sogenannten "Super Delegates" einen beinahe schon uneinholbaren Vorsprung haben. Heute Nacht entscheidet sich das politische Schicksal von Barack Obama. Noch enger wird es im Fall eines Verlustes für Mitt Romney. All sein Geld würde ihm dann nichts mehr nützen. Schon jetzt hat er über 34 Millionen Dollar Privatvermögen für seinen Wahlkampf verwendet.
4. Der in seinem Stimmengewicht relative kleine Staat Illinois könnte am Ende einen deutlicheren Vorsprung an Delegiertenstimmen für Barack Obama bewirken als umgekehrt New York für Hillary Clinton. Noch bemerkenswerter: Ein
knapper Wahlsieg für Clinton in Kalifornien würde - aller Voraussicht nach - trotzdem für Obama ein Übergewicht an Delegiertenstimmen erbringen.
5. Der Obama-Kampagne ist es in den letzten zwei Wochen erfolgreich geglückt, ihren Kandidaten in der demokratischen Wählerbasis als progressiver im Vergleich zu Clinton zu zeichnen. Gleichzeitig bleibt seine Zustimmung unter den unabhängigen Wählern und moderaten Konservativen unverändert hoch. Ein politisches Kunststück - und wenn man davon ausgeht, dass Aktivisten und intensiven Parteigänger unter den Demokraten bei der Vorwahl ein überproportionales Gewicht haben, könnte der leicht positive Trend der letzten Umfragen für Obama sogar noch übertroffen.werden. Paradoxer Weise würde Obama sowohl von einer niedrigen Wahlbeteiligung, wie auch von einer hohen Wahlbeteiligung profitieren. Eine
durchschnittliche Wahlbeteiligung würde hingegen Hillary Clinton nützen.
23.37 UhrAn den Wahlbörsen herrscht gerade eine Obama-Hausse, zum Beispiel
hier oder
auch da. Oder einfach das unten abgebildeten Chartbild größer klicken, welches über den Verlauf der letzten 6 Stunden informiert!
0:33 UhrEs ist in den letzten Tagen viel darüber geschrieben worden, dass die Unterstützung von Kandidaten durch Organisationen und Prominente wenig wert sei. Ich denke aber, dass die Endorsements von Ted Kennedy und den größten Teil des übrigen Kennedy-Clans, und auch die Unterstützung durch progressive Aktivisten wie Moveon sehr viel ausgemacht haben. Gute Endorsements stärken die Überzeugungskraft eines Kandidaten. Ein einzelnes unterstützendes Musikvideo (
dieses hier, u.a. mit Scarlett Johansson) kommt in kurzer Zeit immerhin auf 10 Millionen Aufrufe - was nicht unbedingt zu erwarten war.
An den Wahlbörsen setzt sich derweil die Hausse für Obama fort - die Wahrscheinlichkeit für einen Wahlsieg in Kalifornien steht zur Zeit bei über 70 Prozent. Überraschung!
Es geschieht etwas in Amerika - in diesen Stunden wird Geschichte geschrieben.
0:59 Uhr In diesen Minuten stürzt der Kurs für Hillary Clinton von 45% auf nun unter 37% (!!!!) - was als erwartete Wahlniederlage zu werten ist. Ich halte von Wahlbörsen recht viel, zumal in den wenigen Stunden vor der Bekanntgabe der ersten Ergebnisse. Die Prognosekraft von Wahlbörsen ist - üblicherweise - recht groß.
1:12 UhrNun wird auch klarer, woran das liegt. Obama hat, wie erwartet, nach in Georgia gewonnen, allerdings soll er dabei bei Latinos über 40% Zustimmung erzielt haben, und bei Südstaatler-Weißen noch deutlich über 30%. Und eben damit hat niemand gerechnet - nicht für Georgia. Sollte Obama in Kalifornien und New Mexico ebenfalls 40% der Latinos hinter sich bringen, wird er die Wahl gewinnen.
1:29 UhrIn Kalifornien scheinen sich die Latinos anders zu entscheiden, als von Wahlforschern und der Clinton-Kampagne vorhergesagt. Latinowähler, die jünger als 40 Jahre sind, entscheiden sich deutlich für Obama. Latino-Wähler über 40 Jahre bevorzugen Clinton. Der Witz daran ist, das beide Gruppen gleich stark sind.
1:46 UhrNochmal zur Georgia-Wahl: Die Auszählung läuft immer stärker auf ein Ergebnis heraus, wo Obama 64% der Stimmen erhält, während Clinton 30% erreicht. Das ist das best-case-Szenario für das Obama-Camp und wird zu einem erheblichen Vorsprung bei der Zahl der gewonnnen Delegierten führen. Was aber noch mehr zählt, ist der Umstand, dass Hillary Clintons alte Stärke bei weiblichen Wählern insgesamt (gemäß von exit polls aus inzwischen 14 Staaten) deutlich zu verblassen scheint. Dass Obama bei gut gebildeten Wählern, jungen Wählern und Schwarzen vorne liegt, trifft hingegen die allgemeinen Erwatungen.
2:01 UhrIch gehe davon aus, dass der Clinton-Vorsprung bei weiblichen Wählern in Kalifornien deutlicher als in Georgia ausfällt - aber das wird dann dadurch, konterkariert, jedenfalls zum Teil, dass die kalifornischen Männer
wiederum Obama bevorzugen. Im Augenblick sieht es nach einer schlechten Wahlnacht für Hillary Clinton aus.
2:14 UhrMan kann sich darüber streiten, zumal aus europäischer Perspektive, ob ein derartiges System von Vorwahlen sonderlich demokratisch ist, zumal, wenn man weiß, welche Bedeutung in diesem Zusammenhang verfügbare Werbegelder haben - und wie groß im Umkehrschluss der Einfluss von Lobbygruppen sein muss. Diese Vorwahl stellt jedoch alles auf den Kopf.
Die Anordnung der Vorwahlen, so besagen es Gerüchte, erfolgte in dieser Weise, um damit finanz- und organisationsstarke Kandidaten (also: Clinton) zu bevorzugen. Einen "super duper tuesday" können Außenseiter-Kandidaten
eigentlich nicht stemmen. Inzwischen über 600.000 Kleinspenden für Barack Obama haben die finanziellen Voraussetzungen allerdings gedreht, allein im Januar nahm die Obama-Kampagne über 30 Millionen Dollar ein - und bei einem Wahlsieg heute nacht wird sich die Dynamik nochmals beschleunigen.
Dies gilt besonders auf dem Gebiet der Basisorganisationen. Ursprünglich wurde erwartet, dass die "Clinton-Maschine" eine höhere Organisationskraft hätte. Das ist nicht der Fall, was auch daran liegt, dass die Obama-Kampagne einen Schwerpunkt bei der Basisorganisation gelegt hat, und schon vor einem Jahr angefangen hat, in jedem (!) Staat der USA eine breit aufgestellte Organisation zu entwickeln. Von den Medien eher weniger beachtet, aber eben fühlbar, sind beispielsweise die "Rallys", welche ohne (!) Kandidaten durchgeführt werden - und im Fall von Obama ebenfalls hunderte und tausende von Bürgern anziehen. An vielen Orten des Landes, sie versammeln sich, krempeln die Arme hoch und machen z.B. "phone banking", Telefonwerbung für ihren Kandidaten.
Nicht zuletzt die Stärke der Basisorganisation war der Hintergrund für den Überraschungswahlsieg in Iowa. Und so, wie es zur Zeit aussieht, ist die Organisationskraft der Obama-Kampagne einer der Faktoren für einen durchaus möglichen Wahlsieg von Obama heute nacht.
2:23 UhrDie ersten Wählerbefragungen (exit polls) quer über 16 Staaten sehen nicht gut aus für Hillary Clinton. Unter den weiblichen Wählern hat sie nunmehr nur noch einen knappen Vorsprung. Während sie bei Latinos mit 60 Prozent vorne liegt - bei immerhin 40 Prozent für Obama, wird dies durch die überwältigende Unterstützung von Obama bei Schwarzen im Verhältnis von 5:1 deutlich überkompensiert, zumal die Beteiligung schwarzer Wähler sehr stark ist.
Dennoch scheint es für das Clinton-Camp ausgesprochen gute Nachrichten zu geben, an der Wahlbörse schießt ihr Kurs gerade auf 48 % hoch. Was aber immer noch bedeutet, dass ein Wahlsieg für Obama für leicht wahrscheinlicher gehalten wird. In Oklahoma gilt Clinton inzwischen als Wahlsieger.
2:32 UhrWahlsieg für die Clintons in Tennessee, einem Nachbarstaat von Arizona, wo man Bill Clinton als Gouvernor noch in bester Erinnerung hat. Wenig überraschend, aber immerhin recht deutlich ausfallend. Derweil entwickelt sich die Wahlnacht für McCain ganz wie erwartet: Er wird am Ende sehr deutlich vor Mitt Romney stehen, der zudem einige Staaten an seinen Konkurrenten Huckebee abgeben muss. Tennessee und Oklahoma gingen jedenfalls an McCain, voraussichtlich auch Georgia.
2:38 UhrSchmutzige Tricks in Atlanta: Ältere Wahlbürger erhielten dort Anrufe, dass sie "telefonisch wählen" könnten. Was tatsächlich aber nicht möglich war. Die Täter werden zur Zeit ermittelt. Ein Fall von Wählerbeeinflussung auch in Connecticut: Das Kampagnenmitglied
Chelsea Clinton hat in New Haven anscheinend versucht, Wähler direkt an den Warnurnen zu beeinflussen. Mutmaßlich geschah das eher unabsichtlich - die Clinton-Kampagne entschuldigte sich und versprach, derartiges werde sich künftig nicht mehr wiederholen. Erhebliche
Unregelmäßigkeiten werden aus Kalifornien gemeldet.
2:58 UhrIn Arkansas fällt der Wahlsieg für Clinton wohl stärker aus, als vorhergesagt. 69 % Clinton zu 25 % Obama. Alabama geht wiederum, auch hier überraschend stark, an Obama, mit 62 % zu 36 %. In Connecticut scheint es auf einen Überraschungssieg für Obama hinauszulaufen. 51 % zu 47 %. Delaware geht ebenfalls knapp an Obama, während das Wahlergebnis in Georgia für Clinton offenbar deutlich günstiger ausfällt als nach den ersten Auszählungen erwartet - 59 % zu 38 % für Obama. In Illinois scheint Clinton ebenfalls überraschend stark zu sein - um dennoch deutlich zu verlieren. Kansas geht wiederum überraschend deutlich an Obama mit zur Zeit 74 % zu 26 %. Bei der viel beachteten Wahl im "swing state" Massachusetts liegt Clinton mit 58 % zu 39 % vorne. In Minnesota wiederum läuft es auf einen Erdrutschsieg für Obama hinaus, in Missouri liegt er zur Zeit mit 56 % zu 37 % vorn. In New Jersey, wo annäherungsweise mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen gerechnet wurde, liegt Clinton vorn, mit immerhin 56 % zu 42 %, was einen Hinweis auf den Wahlverlauf in New York geben sollte. Oklahoma, auch hier sehr deutlich, bevorzugt Clinton mit 56 % zu 28 %, ähnliche Zahlen in Tennessee.
Warnung! Man könnte bei diesen Zwischenergebnissen der Auszählung denken, dass diese für Clinton sehr günstig sind. Da bei diesen frühen Auszählungen die bereits vorher abgegebenen Briefwahlstimmen m.E. stark überproportional zählen, und diese eher "Clinton-lastig" waren, werden sich die Wahlergebnisse im Laufe der Nacht noch zu Gunsten von Obama verschieben. Ob dieser Effekt stark genug ist, um den Clinton-Vorsprung zu egalisieren, ist aber wiederum eine andere Frage.
Für die allgemeine Wahrnehmung der Wahl werden, angesichts der allgemein unheitlichen Ergebnisse, vor allem zwei Faktoren den Ausschlag geben:
1. Das Wahlergebnis in Kalifornien
2. Die Verteilung der Delegierten
Es ist beim gegenwärtigen Stand der Auszählungen noch schwer, bei den Demokraten einen Wahlsieger zu prognostizieren, so einfach das umgekehrt bei den Republikanern ist. Hier ist McCain der große Abräumer.
3:25 UhrAktuell: In Arkansas kommt es zu einem Erdrutschsieg für Clinton, was in Delegiertenstimmen bedeutender ist als der Erdrutschsieg für Obama in Idaho.
Für Clinton sieht es jedenfalls im Moment insgesamt deutlich besser aus, als ursprünglich angenommen. Auch an den Wahlbörsen hat sich der Kurs gedreht, mit 62,5 % Siegwahrscheinlichkeit für Clinton. Das kann sich allerdings erneut drehen. Im Laufe der Wahlnacht wird der Stimmenbeitrag, den die frühen Wähler und Briefwähler bei den Auszählungen beisteuern, immer weiter diskontiert - in meinen Augen ist es noch zu früh, Clinton zum Wahlsieger zu erklären. Vergleiche ich jetzt z.B.die Ergebnisse aus Connecticut, Illinois, New Jersey und Massachusetts, so spricht der Auszählungsverlauf jedoch gegen meine These. Insofern läuft es also nun immer stärker auf einen Wahlsieg für Clinton hinaus.
Wie auch immer - die Nacht ist lang, und ich werde den Rest in meinen Federn verbringen. Gute Nacht!
17:45 UhrImmer noch ist völlig unklar, welcher Kandidat wieviel Delegierte bei den Demokraten gewonnen hat. Der Spiegel meldet: "Punktsieg für Clinton". Nach meinen Berechnungen wird Obama jedoch einen minimalen Vorsprung bei den Delegierten erreichen - etwa 15 bis 25. Das Rennen ist jetzt genauso knapp, wie es schon vor dem "super tuesday" war. Unter Umständen könnte es sich für Obama als Vorteil erweisen, dass er in New York und Kalifornien hinten lag - die Animositäten unter den einzelnen Bundesstaaten können eine wahlentscheidende Wirkung haben. Noch stärker wird der Erfolg der Kandidaten allerdings davon abhängen, wie die nächsten Fernsehdebatten verlaufen. Ein kleiner Vorteil für Obama ist es, dass er bei den kommenden Vorwahlen wieder etwas mehr Zeit hat, auch dafür, um die verbleibenden Staaten auf Basisebene zu bearbeiten.
Bei meinen Vorab-Berechnungen für Kalifornien, Alababama, Georgia und New Jersey könnte ich mich allerdings durchaus kräftig geirrt haben könnte. Bislang liege ich mit meinen Delegiertenschätzungen aber ausgesprochen gut - und sogar besser als die großen amerikanischen Newsstationen.
Ich habe noch eine Vermutung: Gerade der knappe Wahlausgang könnte dazu führen, dass die bald knapp eine Million Kleinspender für Obama bei ihren Spenden noch mal ordentlich nachlegen. Mag es sich dabei um Beträge von 20 Dollar oder 100 Dollar handeln - am Ende kann das den Ausschlag geben. Ich vermute, dass das Obama-Camp allein in den nächsten drei Tagen rund 20 Millionen Spendengelder erhält. Kleinspenden!
19:52Verfolgt man die Reden der Kandidaten, so wird damit deutlicher, welchen Verlauf der weitere Vorwahlkampf nehmen könnte.
John McCain: Er spricht in seiner Rede sehr häufig von, "
i am a republican, because...". Es geht ihm also darum, seiner Parteibasis zu beweisen, dass er keineswegs progressiv eingestellt ist. Genau hier wird er von Romney und Huckebee scharf angeriffen. Hardcore-Republikaner wie Ann Coulter oder Michelle Malkin, dazu fast das komplette Talk Radio erklären McCain für "liberaler als Hillary Clinton". McCain sei unwählbar für jeden echten Republikaner.
Hillary Clinton: Sie hielt von Stil und Schwerpunktsetzung her teils eine typische Obama-Rede, wohl deshalb, um ihrem Herausforderer seine bislang einmalige Botschaft zu nehmen. Sie möchte ausufernden Lobbyismus bekämpfen und den normalen Bürgern des Landes eine Stimme geben. Sie stellt sich zudem als die weibliche Kandidatin dar, die sich wirklich um die Menschen kümmert. Im Übrigen wirkte sie reichlich müde.
Obama Barack: Auch in seiner Rede zeigt sich, bildhaft, dass seine Kampagne den Kampf um das Votum der Frauen für sehr bedeutend hält - man hat hinter ihm, für die Kameraaugen, bevorzugt weibliche Unterstützer postiert. Gleichzeitig setzt er unverändert auf seine Botschaft des Wandesls und sagt: "
Our party must be the party of tomorrow. And that is the party i intend to lead as president of the United States of America. (...) Our time has come - change is coming to America. (...) Yes we can!".
P.S.
Bei der Zählung der Delegiertenstimmen liegt Barack Obama inzwischen tatsächlich leicht vorn. Der Vorsprung von Hillary Clinton auf der Basis von "Superdelegates" hat sich verringert. Das Rennen ist offen.
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