19 Februar 2008

Terrorstaat Kosovo. Es schafft Probleme, wenn man einer derart problematischen autonomen Region (knapp 2 Millionen Einwohner), deren Wirtschaftstätigkeit im Wesentlichen in Drogen- und Menschenhandel besteht, sowie Schutzgelderpressung, eine Staatlichkeit einräumt. Die Polizei im Kosovo rekrutiert sich v.a. aus den Reihen der mafiösen Terror-Organisation UÇK. Dazu kommt, dass der Norden des Kosovo mehrheitlich von Serben bewohnt wird, die aus guten Gründen nicht dazugehören möchten.

Es ist unvernünftig, den UÇK-Terrorstaat anzuerkennen.

+++ Update I +++
Die Herrschaften, die sich hier ausgiebig über ein brennendes Botschaftsgebäude freuen, sind keine Islamisten. Und auch keine Kosovaren. Aber, nachdem geklärt wurde, was sie alles nicht sind: Sie sind mit ihren Taten ein Ergebnis deutschamerikanischer Außenpolitik.Während, wie das Foto zeigt, serbische Nationalisten ihre Gewalttaten feiern, stirbt in der US-Botschaft ein Mensch. Ich meine: Die falsche Anerkennungsentscheidung hat Öl ins Feuer gegossen.

9 Comments:

At 19 Februar, 2008 10:34, Anonymous Anonym said...

Da sind wir mal wieder ganz einer Meinung...

 
At 19 Februar, 2008 13:09, Blogger Dominik Hennig said...

Schutzgelderpressung ist doch das Wesen aller Staatlichkeit!

 
At 19 Februar, 2008 16:07, Blogger John Dean said...

@karsten
Sind wir sowieso häufiger, als es die politischen Vorstellungen Deiner Mitblogger vermuten lassen.

@dominik
In sehr einseitiger Betrachtungsweise (Staat quasi nur als Steuerstaat" oder als Zyniker kann man so argumentieren. Tatsächlich besteht aber die Aufgabe von Staatlichkeit eben darin, so etwas wie Schutzgelderpressung zu verhindern. Ein anderes Thema ist die notwendige Selbstbeschränkung staatlicher Macht und staatlichen Ausgabenwillens. Nur, sieh es doch einfach mal realistisch: Dort, wo es effektiv "keinen Staat" gibt, dort herrschen Verhältnisse wie im Kosovo, Somalia bzw. in refeudalisierter Weise in Russland.

Das ist kein guter Weg für eine Gesellschaft.

 
At 20 Februar, 2008 13:13, Anonymous Anonym said...

Zum Thema Kosovo/Kosova geht bei mir ja gerade eine bizarre Diskussion ab...

Gruß Che

 
At 20 Februar, 2008 22:10, Anonymous Anonym said...

Da gehen die Meinungen aber auseinander. Sagen Sie solches mal der in westlichen Ländern aufgewachsenen Kosovo-Albanischen Diaspora. Der neue Präsident Taci hat in der Schweiz studiert und ist westlich orientiert. Und apropos Menschenhandel ect: In unterdrückten Gesellschaften floriert die Mafia – das ist wie mit Huhn und dem Ei. Nur weil die USA Kosovo nun anerkennen ist das nicht soo schlecht. Als wären alle Kosovo-Albaner Terroristen... Man hört hier sonst differnzierte Stellungsnahmen.

 
At 21 Februar, 2008 17:58, Blogger John Dean said...

@ Che
Ja, manchmal schäumt die Diskussion bei einigen Diskussionspartnern auf Deinem Blog etwas höher. Doch, sooo schlimm finde ich es nicht. Lebemann ist halt ´nen Grantler.

(und wir beide wissen, dass er trotzdem ein netter Mensch ist)

@ anonym
Ich habe Respekt für Ihren Standpunkt, doch leider bringen mich die Informationen, die ich über die Machtverhältnisse im Kossovo habe, zu einem anderen Urteil.

Ich bezweifle nicht, dass die meisten Kossovaren vernünftige, oder jedenfalls friedliche Leute sind - die Macht hat aber faktisch die UCK-Mafia. Davon abgesehen ist dieser "Staat" nicht lebensfähig. Ein Anschluss an Albanien wäre m.E. sinnvoller - und würde auch den Willen der Bevölkerung besser repräsentieren, zumal, wenn man im Norden des Kossovo der mehrheitlich serbische Bevölkerung ein Selbstbestimmungsrecht einräumt.

Die Eile, mit der jetzt die USA, Deutschland und Teile der EU diese "Unabhängigkeit" anerkennen, steht in direkten Widerspruch z.B. zur Dämonisierung des Iran als "Terrorstaat" oder auch in Widerspruch z.B. zu den angeblich unabweislich notwendigen staatlichen Befugnissen im "Kampf gegen den Terror".

Wie kann man das Ernst nehmen, wenn die EU und USA zugleich einen Staat anerkennen, der im Wesentlichen von mafiösen Terrorgruppen kontrolliert wird?

Befremdlich und undemokratisch finde ich im Übrigen das hastige Vermeiden einer öffentlichen Debatte. Hier werden Anerkennungsfakten in Hochgeschwindigkeit geschaffen - die öffentliche Diskussion wird vermieden.

Ich halte das für einen Fehler. Sowohl die Entscheidung, als auch das Procedere.

 
At 22 Februar, 2008 17:04, Blogger mat daemon said...

Hallo Dr. Dean, ich würde Ihnen gerne eine private Nachricht schreiben. Können Sie mir eine Mail-Adrese mitteilen, unter der ich dies tun kann? Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen an dieser Stelle nicht mehr Infos geben kann. Ich bin per Mail erreichbar unter
failuredispatcher-daemon@yahoo.de

Beste Grüße
"mat daemon"

 
At 23 Februar, 2008 00:39, Anonymous Anonym said...

Vielleicht könnte man ja gleich zu Albanien übergehen und dabei die serbisch bewohnten Landschaften an Serbien geben.

 
At 24 Februar, 2008 20:31, Anonymous Anonym said...

Naja … direkt zu Albanien wäre politisch ja wohl noch heikler gewesen.
Die Kosovo-Albanische Diaspora kämpft schon seit Jahrzehnten für die Unabhängigkeit - die regelmässigen "Kosovo"-Demonstrationen sind mir schon vor 20 Jahren aufgefallen. Dass es da auch noch interessante Rohstoffe gibt wird jedoch sicherlich auch eine Rolle spielen –

 

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