31 Dezember 2006

Saddam Husseins Tod und die Barberei

Falls das 2 1/2-Minuten-Video über Saddam Husseins Hinrichtung gesucht wird: Hier ist es. Ich habe es mir nicht angeschaut. Wozu auch? Mit unnötiger Barberei kann künftige Barberei nicht verhindert werden.

Unter Verachtung des internationalen Rechts wurde ein Mensch mit richterlicher Hilfe ermordet, von dem keine wesentliche Gefahr mehr ausging. Er hätte eingesperrt bleiben können - ein lächerlicher und längst bereits hilfloser Diktator. Nicht wichtiger als andere Menschen. Wichtig ist allerdings der Aspekt, dass der leider berechtigte Eindruck eines unfairen Prozesses sowie einer eiligen Hinrichtung nicht zur Befriedung des Iraks beitragen wird. Als Diktator war S. Hussein nicht viel schlimmer als jene blutverschmierten Diktatoren, welche willkommene, regelmäßige (!) Frühstücksgäste von G.W. Bush sind, z.B. Nguema Mbasogo, genannt auch General Obiang.

Fast könnte man denken, dass es Bush vor allem ums Öl geht.

Es sei bemerkt: G.W. Bush hat zusammen mit seiner neokonservativen Kamarilla den Tod von mehr als 500.000 zivilen Irakern zu verantworten. G.W. Bush ist: Uneinsichtig. Borniert. Selbstgerecht. Hochgradig gewalttätig.

Legte man den gleichen Maßstab an den rechtskonservativen US-Präsidenten, welcher durch mächtige Einflussgruppen an die Macht gebracht wurde, wie an Saddam Hussein (Massenmörder), dann wäre es tatsächlich sinnvoll das Aufhängen von G.W. Bush zu fordern.

Ich tue das nicht. Denn wie gesagt: Mit unnötiger Barberei kann keine künftige Barberei verhindert werden. Obwohl es z.B. eine ratsame "Lehre" für künftige Kriegsgewinnler Massenmörder Kriegstreiber sein könnte.

Frohes Neues Jahr an alle Leser und Leserinnen!

Radio brutal

Im Kampf ums Quotendasein führt ein Formatradio öffentliche "Partnerschaftstests" durch - dergestalt, dass auf Kosten der Betroffenen jeweils ein Partner verführt wird, und die Beteiligten dann im Radio vorgeführt werden.

Nachdem die entsetzten Eheleute nichts "Lustiges" mehr von sich gaben, stammelte die Moderatorin heute, den Beitrag damit beendend, dann noch:
"Vielleicht können wir Ihnen ja helfen und Sie gehen mal auf unsere Kosten essen."
Verglichen damit kann der unterste Abschaum der Boulevardpresse noch als Musterbeispiel bei der Erfüllung des Pressekodex dienen. Alsterradio abschalten!

29 Dezember 2006

Wikipedia und der Fluch der Mehrheit

Es ist viel über die Qualität von Wikipedia gelästert worden**, oder über das mitunter engstirnige und Niveau verwässernde Editierverhalten seiner BearbeiterInnen. In der Summe können zwei Feststellungen getroffen werden:

Erstens ist das durchschnittliche Niveau von Wikipedia erstaunlich hoch, und liegt oft sogar über dem Niveau von Lexikonverlagen. Zweitens gibt es dennoch an vielen Stellen unangenehmste Qualitätsprobleme, z.B. zahlreiche Wissenslücken, die Überbetonung tagesaktueller Fragestellungen, unübersichtliche und teils hirnrissig editierte Artikel oder die Nivellierung von Wissen durch Bearbeiter. Ich meine hier solche Bearbeiter, welche lediglich den mitunter unzureichenden Wissenstand der Mehrheit repräsentieren.

Es gibt sogar recht hässliche Probleme, besonders ausgeprägt z.B. in politischen Lexikoneinträgen oder bei Beiträgen, welche für Fans interessant sind, einmal, dass dort bornierte Fanatiker bzw. fanatisch Bornierte Edit-Kriege führen (PR-Agenturen und sogar politische Think Tanks haben Wikipedia inzwischen als Zielobjekt entdeckt), und andererseits, dass exzellente Beiträge im Laufe der Zeit durch Durchschnittsbearbeiter verwässert werden, wenn die ursprünglichen Ersteller keine regelmäßige Kontrolle mehr vornehmen.

Für Minderheitenstandpunkte gibt es eher wenig Toleranz, zumal, wenn es um weltanschauliche Fragen geht. Scheinbar ist es so, dass "die Mehrheit" der Bearbeiter exzellente Beiträge zwar achtet, aber im Laufe der Zeit, auch mangels geistigen Rüstzeugs, regelmäßig verwässert und verschlimmbessert. Der Fluch der Mehrheit.

Ein großes Problem? Jain. Günstigerweise zeigt sich, dass die besonders aktiven Wikipedia-Bearbeiter, welche den Großteil aller Bearbeitungen vornehmen, im Laufe der Monate und Jahre deutlich dazulernen. Wikipedia bildet - in besonderer Weise auch seine Bearbeiter.

Dieser Lerneffekt bei den besonders intensiven Bearbeitern ist m.E. der Hauptgrund dafür, dass Wikipedia in der Summe gut dasteht. Je mehr Bearbeiter zur Verfügung stehen, umso besser wird es in der Regel. Der Segen der Vielzahl.

Dummerweise wird aber selten ein bestimmtes, durchaus noch gutes Niveau überschritten, - jedenfalls bei Artikeln mit zahlreichen aktiven Bearbeitern gibt es quasi eine "Qualitätsgrenze nach oben" - bedingt durch das Durchschnittsniveau der Bearbeiter. Zudem gibt es Artikel, welche üble Bearbeiter geradezu magisch anziehen.

Ein Beispiel für derartige Probleme gefällig? Der inzwischen erbarmungwürdig schlechte Artikel "Neoliberalismus" gibt beredte Auskunft darüber, gerade auch in der Geschichte seiner zahlreichen Bearbeitungen und Editwars. Besonders exzellente Bearbeiter gehen in derartigen Situationen mit ihren Bearbeitungen unter.

Glaube ersetzt hier Wissen. Fanatismus, Hartnäckigkeit und geschickt eingebrachter Verdrehungwille ersetzen Fairness und Kooperativität im Umgang mit fremden Bearbeitungen, während sich gute und exzellente Bearbeiter frustriert abwenden. Das ist quasi eine Art Marktversagen.

Was wäre zu tun, um diesen Zustand zu verbessern?

Ähnlich wie Prof. Ockenfels vom Institut für experimentelle Ökonomie an der Universität Bonn meine ich, dass eine kostengünstige und oft ausreichend wirksame Lösung in der Einführung eines guten und aussagekräftigen Reputationssystems besteht. Übrigens, zusammen mit eBay arbeitet Herr Ockenfels gerade an einem neuen Reputationssystem, welches im Laufe des Jahres 2007 starten soll.
"Das Ebay-Bewertungssystem schützt Käufer laut Studie nur unzureichend. Ein Problem, das Ebay erkannt hat – bis Mitte 2007 will das Unternehmen ein deutlich detaillierteres Bewertungsschema einführen. Bei der Entwicklung hat sich Ebay unter anderen von Ockenfels beraten lassen." (Quelle)
Empfehlenswert ist zum Thema Reputation und Qualitätssignale der sehr gut lesbare Artikel "Ökonomie des Vertrauens" (PDF), welcher u.a. die Grundlagen des Homo Oeconomicus betrachtet.

Ein Vorschlag zu Wikipedia:

Wikipedia könnte verschiedene (fachliche) Niveaus von Bearbeitern trennen, zum Beispiel in Form einer vierklassigen Liga*, innerhalb der sich die jeweiligen Bearbeiter um eine gute Reputation (und Aufstieg in die nächste Liga) bemühen können. Die fachliche Beurteilung von Bearbeitern erfolgt schwerpunktmäßig aus der höheren Liga.

Allerdings müsste man sich bei Wikipedia dann noch mehr als bei Ebay Gedanken über die zu setzenden Anreize für a) besonders gute b) besonders schlechte Teilnehmer machen, sowie darüber, wie "Rache-Beurteilungen" bzw. die Wirkung der Drohung mit Rachebeurteilungen verhindert werden können, denn anderenfalls sinkt die Zuverlässigkeit des Reputationssystems. Es müssen dazu Anreize für qualifizierte Beurteilungen gegeben werden (bei eBay z.B. geringere Auktionsgebühren). Und bei Wikipedia?

Außerdem müsste der einebnende "Mainstream-Effekt" abgeschwächt werden, welcher bewirkt, dass bevorzugt Bearbeitungen geschätzt werden, unabhängig von ihrem Niveau, welche den Mainstream repräsentieren. Wie geht man damit um, wenn sich verschiedene Standpunkte nicht unter einen Hut bringen lassen?

Ich meine, dass das oben angesprochene "Liga-System", bei dem die Bearbeiter/Bearbeitungsbeurteilungen v.a. durch Bearbeiter einer höheren Liga erfolgen, dem Racheeffekt, der sehr bedeutenden Gefahr für jedes Reputationssystem vorbeugen könnte, - allerdings muss dann besondere dafür gesorgt werden, dass dies nicht den "Mainstream-Effekt" verstärkt. Knifflig.

Lösungen für diese Problematiken wären sehr lohnenswert.

* Man könnte sich der idealen (d.h. anreizoptimale) Struktur eines derartigen Ligasystems mit Simulationsrechnungen annähern. Ich denke, ein guter Ausgangspunkt wäre folgende Verteilung: Liga 0 (quasi unterste Liga bzw. Nicht-Liga): Unterste 10% der Bearbeiter. Blutige Anfänger, Trolle und Idioten. Liga 4: 50 % der Bearbeiter. Anfänger und Durchschnitt. Liga 3: 34% der Bearbeiter. Guter Durchschnitt. Liga 2: 5% der Bearbeiter. High Potentials. Liga 1: Oberstes 1% der Bearbeiter. Exzellenz.

** Weltanschauliche Minderheiten sind mit Wikipedia natürlich besonders unzufrieden. So hört man von mehr oder minder liberalen Rechtsbloggern zahlreiche Klagen.

23 Dezember 2006

Zwei Weihnachtsgeschichten der anderen Art

Nummer Eins: Besuch von Herrn Zaunkönig

Nummer Zwei: Kundenquatsch mit Josh

linksliberale Linkliste wächst

Obgleich sich seit der ersten Veröffentlichung ein paar Sterbefälle ereignet haben, kann dennoch ein ungebremstes Wachstum vermeldet werden. Noch besser: Auch die Qualität nimmt zu. Achja, es gibt auch sehr erfreuliche Wiederauferstehungen.

P.S.
Frohe Weihnachten an alle!

21 Dezember 2006

Reinhard Jellen schreibt über die Spex

Anlässlich der Dekonstruktion der Spex und des Hinauswurfs der Redaktion, schreibt Reinhard Jellen in guter Dosierung einiges Lesenswertes über die Hintergründe, - sowie über die Geschichte der nunmehr totgeweihten Spex. Zum Beispiel:
"Vom ersten Chefredakteur Gerald Hündgen bis zu Max Dax ist es eben ein weiter Weg: In etwa die Strecke von Aristoteles zu Norbert Bolz."
Vom Gründer zum Abrissunternehmer.

18 Dezember 2006

Media Markt macht Fehler

Dubioser Werbespam, direkt aus dem Hauptquartier der Metro Group, fand heute zwischen 14:24 Uhr und 14:40 Uhr, und zwar hier, in Gestalt von "Annett" Eingang in meine Kommentarsektion, ausgerechnet zum Thema: unseriöse Wettbewerbspraktiken von Media Markt.

Das wird teuer.

17 Dezember 2006

Zitat zum Sonntag

"Die Vielzahl der Erscheinungen [der Literatur] bewirkt natürlich, daß das einzelne Gebilde losgelöst dasteht, nicht mehr als Glied in der Kette, unbezogen auf das Totale und hauptsächlich auf die Entwicklung seines Schöpfers. Das Gefühl der Folge geht verloren. Merkwürdig, daß das Wort Folge das Wort Erfolg aus sich herausgebildet hat, das dann zu seinem Vernichter geworden ist. Erfolg ist nicht bloß ein Endpunkt, sondern bedeutet die Überbelichtung einer Tat oder eines Ziels und die Verdunkelung der Wege und Stationen, die dazu geführt haben. Eine Quelle beständigen Leidens für den, der sich seines stufenmäßigen Ganges bewußt ist und dem jede Stufe einen wichtigen Teil des Weges bedeutet. Es nimmt dann alles einen so zufälligen Charakter an, als ob man selber nur ein Kind des vorübergehenden Tags wäre und hinter dem jeweils letzten Produkt sich ein Vakuum ausdehnte. Das Einzige, was Bindung und Zusammenhang schafft, ist zur Not der Name, jedoch der Glaube, der sich auf den bloßen Namen stützt, ist Aberglaube. Es ist ein ungesunder Zustand des Kreditwesens, auch im Geistigen, wenn man sich immer wieder dort legitimieren soll, wo man bereits unwiderlegliche Beweise für seine Identität geliefert hat. Die Notwendigkeit des Ichseins ist ohnehin eine fortwährende innere Belastung: eine Erkenntnis, die zu den wesentlichsten der neueren Psychologie gehört und in das ganze Problem von Individualismus und Kollektivismus schlägt. Sie ist bei mir sehr früh entstanden, schon im Caspar Hauser bricht sie durch. Sonderbar, daß man das eigene Ich nur durch den Namen gültig fortsetzen kann. Das geistige Gesicht hat eben vorläufig noch keine so unverkennbare Prägung wie das physische; in unserm Paß ist kein Platz vorgesehen für die Werke. Da keine Kontinuität der Wirkung besteht, hat der Schaffende das Gefühl, als verschlinge der Name sein Werk, und wenn man nachprüft, muß man zugeben, daß die größten Taten der Geschichte viel mehr an Namen geknüpft sind als an Inhalte, das heißt, die Namen werden zu starren Masken, hinter denen kein Leben mehr ist. Ich bin fast sicher, daß jeder Ruhm eine Art von Maske ist und sich von einem tiefen Mißverständnis nährt, mit dem sich die Menschheit über einen unlösbaren Konflikt hinweghilft, dem zwischen der augenscheinlichen Unwirksamkeit auf die Vermehrung der Glücksmöglichkeiten."
(Quelle)

Das habe ich heute gelesen und empfehle es weiter.

Kleiner Seitenhieb mit erheblichen Wahrheitsanteil: Selbstredend bin ich mir der unbestreitbaren Ungenügsamkeit meiner Halb- und Viertelbildung eingedenk inkl. einem womöglich unverdienten Doktortitel - und z.B. heidelberger Wissenschaftsversager Assistenten mögen mir daher verzeihen, dass ich deren intellektuelle Licht- und Wundergestalten, z.B. Mark Steyn, Christopher Hitchens, Ludwig Mises, Borat oder Otto Lambsdorff z.Zt. etwas vernachlässige.

16 Dezember 2006

Billige UND gute Espressomaschinen

Jeweils unter 50,- €. Beste Tipps bei Stackenblochen. Fehlt nur noch eine Espressomühle. Und guter Kaffee.

Rainersacht bekommt 50 Euro von mir

Deshalb. Zur Nachahmung empfohlen.

Transparency International und der Siemens-Konzern

Der Hulk und sein Feigenblatt. Ein Stück in zwei Akten.

1. Akt: Die Siemenskorruption

Der Anwalt des Kronzeugen gegen die Siemenskorruption, Rechtsanwalt Steffen Ufer, äußerte sich am 16.12.2006 gegenüber dem Tagesspiegel zur Siemenskorruption folgendermaßen:
"Ab einem gewissen Level wusste jeder, was da läuft", sagte Ufer. „Man hat von meinem Mandanten ausdrücklich gewünscht, beide Augen zuzudrücken. Es habe keinen Zweifel daran gegeben, dass in diesem Konzern fast jeder - außer vielleicht die Putzfrau - wusste, dass illegale Provisionen gezahlt werden".
In einer Welt ehrlichen und fairen Wirtschaftens, sofern es diese überhaupt gibt, verhält sich der Siemenskonzern wie ein Hulk. Aber es lohnt sich. Der jährliche Gewinn von Siemens betrug 2004 rund 3,5 Mrd. €, 2005 2,4 Mrd € und für 2006 kündigen sich großartige Zahlen (PDF) in Richtung 4 Mrd. € an. Die gezahlten Steuern hingegen sind erstaunlich niedrig. Verrechnet man staatliche Zuwendungen wie „Forschungsförderungs“gelder, so gehört Siemens zum edlen Kreis sehr profitabler deutscher Konzerne mit deutlich positiven staatlichen Geldfluss-Saldo.

Kommentar:

Bei Siemens läuft es wie geschmiert. Erstaunlich teure Gerätschaften, Dienst- und Beratungsleistungen finden ihre Kunden auf erstaunliche Weise. Ob nun in deutschen Behörden, im internationalen Großanlagenbau oder bei dubiosen arabischen Scheichs. Siemens ist der korrupteste deutsche Konzern. Und dies seit längerem. Mit seinen Korruptionskünsten (es wird von 420 Mio/Jahr gemunkelt bzw. 40 Mio allein in Griechenland) ist Siemens Meister aller Klassen, ja, und auch Gründungsmitglied einer der ersten und großzügigsten Förderer der deutschen Sektion von Transparency International.

2. Akt: Das Feigenblatt bekommt das Flattern

Von diesen Vorgängen völlig und in jeder Hinsicht überrascht gibt sich nunmehr das Feigenblatt Transparency International. Seit letztem Freitag (trotz Hershman so spät...) ist Siemens nicht mehr Mitglied dieser Organisation gegen Korruption, welche, wie wir Blogger uns erinnern, im Fall von Moni beachtliche Anzeichen von Intransparenz, Informationsunterdrückung und Korruption in eigener Sache signalisierte, z.B. hinsichtlich des Umgangs mit "Praktikanten".

Eine Antikorruptionsinitiative mit Dreck am Stecken.

Achja, im Moment kassiert der Ex-Geheimdienstler Hershman (Fairfax Group), neben Peter Eigen einer der Gründer von Transparency International, bei Siemens zur Zeit noch gutes Geld. Transparentes Consulting sozusagen. Bestimmt nicht billig.

Kommentar:

Die TI-D-Finanzierung steht für die Zukunft auf wackeligeren Beinen. Es wird vermutlich lange dauern, bis Siemens bei TI-D einen adäquaten Nachfolger findet. Mit dem Abgang von Siemens aus den Kreis der vordersten Förderer kündigen sich harte Zeiten an.

Übrigens, nein, ich behaupte nicht, dass TI-D bzw. TI Geschäftsbesorgungen für seltsame Anwälte und andere Vorstandsmitglieder unternimmt. So etwas zu recherchieren und zu behaupten, das wäre m.E. Aufgabe der demokratischen Presse.

Schwarze Fürsten, eine Apothekerin und die Gesundheitsreform

Ziemlich catchy ist dieser Titel, finde ich:

Schwarze Fürsten rütteln am Reform-Skelett

Der Begriff schwarze Fürsten ist garnicht übel, oder? Man sieht es geradezu vor den Augen, wie diese schwarzen Fürsten an einem Skelett rütteln, am Skelett der Gesundheitsreform. Denn die Gesundheits"reform" soll aktuell durch die Ministerpräsidenten der unionsgeführten Länder boykottiert werden. (via Stern)

Auch nicht übel ist die Sache mit den Mietdemonstranten der kassenärztlichen Vereinigung. Lobbyisten heuern Demonstranten an, wie auch der SPIEGEL mit ergänzenden Informationen berichtet. Rent a Demonstrant - 30 Euro pro Person ist eine bequeme, sehr wirtschaftslibertäre und preiswerte Lösung für den inzenierten Protest. Man könnte auch von lügnerischer PR-Arbeit der kassenärztlichen Vereinigung sprechen.

Kleine private Geschichte (fast schon eine Reportage) zur Gesundheitsreform:

Ein Medikament, das ich benötige, hatte meine zweitliebste Apotheke vor ein paar Tagen nicht da. Jedenfalls nicht von Ratiopharm, wie es der Arzt aufgeschrieben hatte, sondern nur von beta pharm. Im Ergebnis sank der Preis für das Medikament von 17,90 € auf 16,90 €. Ja, und das wiederum bewirkte, dass meine Zuzahlung in Höhe von 5 € vollständig entfiel. Ja, super!

Die Apothekerin murmelte etwas von "Freigrenzen". Dann sah ich, dass diese Apotheke mich Kunden "zur Gesundheitsreform" informieren wollte. Tja, da fragte ich sie halt, worüber sie mich denn nun informieren wollte. Aha: Die abverlangten Einsparungen in Höhe von 500 Mio Euro, die seien für die Apotheken "untragbar".

Das also war der Kern, der eigentliche Inhalt der Reformkritik. Die Reform ist uns Apothekern egal, aber bloß nicht auf unsere Kosten.

Ich fragte die Apothekerin, wie sie denn meint, wie diese 500 Millionen eingespart werden könnten. "Nein", sagte sie, das ginge nunmal nicht. Außerdem kommt es ihr persönlich sowieso nur darauf an, dass sie pro Medikament ihre "sechseurozehn" verdiene. Sie habe keine Möglichkeiten für Einsparungen.

"Sechseurozehn?" fragte ich. "Ja", sagte sie, es sind "achteurozehn". Pro Verschreibung, pro Medikament. Davon erhalten die Krankenkassen "zwei Euro", und ihr bleibt der Rest. "Dass das ja nicht geändert wird!", meinte sie. Sie müsse schon so ziemlich knapsen, und sie möchte doch so gerne ihre "Beratungsleistungen" unverändert an die Kundschaft bringen. Ich sparte mir eine Frage zu ihren Beratungsleistungen, denn tatsächlich hat sie mich bei Gesundheitsfragen noch nie beraten, wenn man mal vom Gespräch zur Gesundheitsreform absieht, das sie selbst gewünscht hat und mit Reklametafeln (!) vor dem Geschäft anpries.

"Also, Ihnen bleiben bei jedem verschriebenen Medikament sechseurozehn", fragte ich sie. "Genau!" Damit käme sie gerade so hin. Ich fragte mich, wovon wohl Bäcker oder andere Einzelhändler lebten, welche pro Verkaufsvorgang im Schnitt deutlich weniger als "sechseurozehn"verdienten. Hmm, hmm. Frau Apothekerin fischt fix die Medikamente aus ihren Regalen raus, und verdient damit mit einem Schlag "sechseurozehn", egal, welches Medikament sie sich da angelt. Dazu bietet bietet meine zweitliebste Apothekerin gleichermaßen theoretische wie unnötige "Beratungsleistungen". Unnötig, denn mich berät mein Arzt.

"Sagen Sie", fragte ich sie, "die Konkurrenz ist aber auch hart in Ihrer Branche?". "Ja!", seufzte sie aus dem tiefen Grund ihres Körpers. "Könnte es sein, dass sich das Apothekengeschäft vielleicht doch lohnt?", fragte ich weiter. "Wie meinen Sie das?", fragte sie zurück. "Ich meine, wenn z.B. in der xyz-Einkaufstraße gleich fünf Apotheken zu finden sind, auf 150 Meter Strecke, dann ist das doch ein bisschen viel, oder?". "Nein! Wieso denn?", kam es leicht ungehalten von ihr zurück, "Das ist doch sehr schön für die Kunden, wenn diese so viel Auswahl haben!".

"Diese Gesundheitsreform ist aber auch eine verfluchte Sache!", entgegnete ich ihr in freundlicher Absicht, während ich mir ausmalte, welche Schrecken die Kunden wohl erleben würden, wenn es in der xyz-Einkaufstraße nur noch vier Apotheken gäbe. "Was meinen Sie", befragte ich sie weiter, "diese Gesundheitspolitiker haben Sie in Ihrer Eigenschaft als Kaufmann doch stark amputiert, nicht wahr?".

"Da haben Sie recht!", kam dann von Frau Apothekerin, sowie ein ganzes Knäuel von Klagen über staatliche Regulationen.

Ich so: "Für Sie kommt es als Kaufmann doch nur noch darauf an, dass sie Ihre sechseurozehn verdienen, von besseren Einkaufskonditionen, wenn sie mal eine gute Quelle finden, profitieren sie als Kaufmann nicht, das ist doch unfair!".

"Genau!", bekräftigte Frau Apothekerin, bei der man an dieser Stelle vielleicht anmerken sollte, dass sie ein schönes Haus hat, einen sehr großen Wagen, sowie einen gut entwickelten Sinn für lokale Kultur, der dazu beitrug, dass sie meine zweitliebste Apothekerin wurde. Die Szenerie von ambitionierten Hobby- und Bürgertheatern kennt sie z.B. sehr gut, und so gibt es mit ihr immer wieder schöne Gespräche z.B. über gelungene und misslungene Inszenierungen. Ihren Vermieter hat sie einigermaßen unter Kontrolle, obwohl der auch schon herausgefunden hat, dass sie gute Geschäfte macht und seine Mietforderungen entsprechend großzügig gestaltet. Wenn man es recht bedenkt, profitiert von diesem sechseurozehn-System eigentlich fast jeder. Die Apothekenverbände haben gute Arbeit geleistet, die Zahl der Apotheken bleibt ziemlich stabil bzw. steigt seit 2005 wieder an.

"Wussten Sie", fragte ich sie dann, "dass der Wirkstoff des Medikaments, das sie mir gerade verkauft haben, als pharmazeutische Reinzubstanz im internationalen Handel z.Zt. pro Kilo etwa 4,30 Dollar kostet?". "Ach? Woher wissen Sie das?". Dean antwortete, "Als [hier finden sich vertrauliche Ausführungen zu meinem Beruf], sowie durch meine früheren Praktika bei Pharma-Maklern, kenne ich die Preise für pharmazeutische Substanzen gut." Dann fragte ich die Apothekersfrau, ob sie denn eine Idee habe, warum wir in Deutschland die höchsten Medikamentenpreise in Europa haben, oder gar eine Idee, was man dagegen tun könne.

Vielleicht war es ein Versehen, oder sie war des ungewohnt unkulturellen Gesprächs überdrüssig, jedenfalls antwortete sie: "Nein, mir ist nur wichtig, dass mir meine sechseurozehn bleiben".

Im Übrigen fand sie, dass ein System einer permissiven Positivliste wohl sinnvoll sei, sofern sie als Apothekerin von der Zuzahlungsbürokratie befreit wird und als Kaufmann wieder frei agieren könne. Zudem meinte sie, dass eine Verteilung 70:30 Ihrer Meinung nach den Verschreibungsnotwendigkeiten besser genügen würde als 80:20.

P.S.
Statistische Daten zum deutschen Gesundheitssystem findet man hier und hier. Und bei den OECD-Statistikern.

13 Dezember 2006

Killerspiele: CDU von Virus befallen

Die CDU, diesmal in Niedersachsen, verliert jegliches Augenmaß. Nun fordert der CDU-Landesinnenminister Schünemann "zwei Jahre Haft" für Verkäufer von Killerspielen und, um der autoritativen Übergeschnapptheit die Spitze aufzusetzen, auch noch Strafen gegen die Spieler. Die Beschaffung und Anwendung derartiger Spiele soll mit Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr geahndet werden. So will es Schünemann. So will es sicher auch sein Chef, der potentielle Merkelattentäter ewige Kronprinz Wulff.

Jawohl Schünemann, wir folgen Dir! Hervorrragend (mit dreifach gerolltem "r")!

Aber zuerst wird die soziale Vereinzelung von Jugendlichen bestraft, sowohl für Täter, Helfer, Mitwisser, als auch für die Opfer. Foltergefängnisse für Mobber werden eingerichtet, anschließend erlassen wir die Todesstrafe für jeglichen Waffen- und Todeskult. Dazu Elternführerschein oder Kindesentzug! Dann - und wir sind mit unserem Maßnahmenkatalog längst noch nicht am Ende - verbieten wir die Internetseiten, die sich in kultisch mit Armeen befassen (z.B. www.americasarmy.com), zudem stufen wir die US-Armee und andere zu kriminellen Vereinigungen hoch.

Ist ja wohl überfällig.

Alle Waffen werden verboten, alle, sowie gewalttätige "Action"-Filme, Fernsehsendungen und Unterschichtensender. Kriege werden unter Strafe gestellt, und die NATO durch ein reines Defensivbündnis ersetzt. Und dann!

Sobald dieses erste, anfängliche Programm gegen Schulamokläufe umgesetzt wurde, dann, aber erst dann wird Schünemanns Initiative umgesetzt, ergänzt durch ein "Verhältnismäßigkeitsgesetz". Dieses beinhaltet, dass Länderinnenminister, welche unverhältnismäßige Gesetzgebungsinitiativen anleiern, umgehend aus dem Verkehr gezogen werden. So.

P.S.
Der linke Herr auf dem Bild rechts führte beim rechten Herrn auf dem Bild rechts, welcher nämlich für Killerspiele posierte, zu offenkundig schlechter Laune. Warum? Ich nehme an, weil der rechte Herr auf dem Bild rechts sich für links hält im Vergleich zum linken Herrn auf dem Bild rechts. Bild großklicken für eine alternative Erklärung! ;-)

10 Dezember 2006

TEMPO - diesmal okay

Die ehemals zeitgeistige TEMPO ist in der Jubiläumsausgabe kein Yuppie-Gewichse mehr, jedenfalls, wenn man großzügig darüber hinwegliest, dass dort einige politisch minderbemittelte Publizisten ablaichen durften.


The eight worst of the new TEMPO

1. Karstadt-Chef Thomas Middelhoff wünscht einer faschistischen Nationalakademie
"bei Ihrem Vorhaben des weiteren Ausbaus der Deutschen Nationalakademie alles erdenklich Gute"
2. Frei von jeglicher politischen Kultur schreibt Nida-Rümelin den Nazis, dass er
"die Ziele und das Programm der Deutschen Nationalakademie ohne jeden Vorbehalt unterstützen kann."
3. Ulf Poschardt beweist seine Liebe zum wortreichen Schwachfug:
"Die Liebe zur Freiheit war in der Bonner Republik regrediert zum Hass auf alles Etablierte. (...) Die Ahnen der der Postmoderne, Pop und Margeret Thatcher bereiteten anderes vor. Punk war eine libertäre Bewegung, deren ästhetischer Feinsinn (...) Die ökonomisch-revolutionäre Vernunft der Premierministerin (...) ergab kombiniert mit der (...) rauen Energie des Punk einen Mix, der England wieder zum Vorbild Europas werden ließ. Deutschland fehlt diese Mixtur. (...) Den Deutschen fehlen zu jenem Alltagsheroismus Mut und Disziplin. (...) Dadurch, dass die [deutsche] Gesellschaft durch das Band der Umverteilung so eng miteinander verschlungen ist, spürt der Fleißige und Leistungswillige jede neue Belastung derjenigen, die das soziale Netz ausnutzen."
Puff Oschardt ist halt ein primitiver Politspinner simpel gestrickter Wirtschaftslibertärer, der nicht einmal die aktuellen Staatsquoten von Deutschland und Großbritannien kennt (jeweils 46%), geschweige denn zu vergleichen vermag.

4. Michael Jürgs übt sich derweil als Islamphobiker und warnt vor einer politischen Partei der "Deutschen Muslime", während Jobst Siedler die Sozialsysteme und die (im OECD-Vergleich durchschnittliche) deutsche Staatsverschuldung zum Grundübel aller Politik erklärt.

5. Der militaristisch-prowestliche Josef Joffe wiederum füllt den Begriff "xenophob-reaktionäre Dumpfbacke" sehr eifrig mit Inhalten, indem er die "muslim takeover"-Theorien des amerikanischen Rechtsextremisten Mark Steyn* plagiiert, z.B.:
"Der Kampf der Kulturen wird ganz unblutig enden: EUland - Eurabien 1,4 zu 3,5. (...) Geburtenraten (...) Muslime werden Europa in einigen Jahrzehnten in einen muslimischen Kontinent verwandeln. (...) Zwar müssen wir Arabisch lernen, aber was ist diese Sprache der Poetik und Philosophie denn schon gegen den Sprachimperialismus der Amis?"
6. Ausgerechnet Wolfgang Joop hält sich für eine pädagogische Instanz und irrlichtert:
"Ein paar Fortschritte haben wir ja bereits gemacht. Sehr junge Menschen sind höflich, können abwarten, stellen sich zur Begrüßung vor und: Sie haben sich hygienisch und ästhetisch unter Kontrolle. (...) Diskretion und Disziplin lässt sich am Besten durch eine gesunde Distanz herstellen. Wenn möglich, sollte man die Kinder (...) ins Internat stecken."
7. Frank Schirrmacher erklärt seine eigene, überdies schon seit längerem bestehende intellektuelle Erstarrung:
"Im Frühjahr 1989 erstarrte der Journalismus, weil ein Staat den Autor des Buches «Die satanischen Verse» für vogelfrei erklärte. (...) [Das] war der Anfang vom Ende unserer alten Welt."
Ja, der Schirrmacherfrank ist schon ein dämlicher Hysteriker empfindliches Seelchen und sieht jegliche "liberale Lebensformen" bedroht, nein, schon verloren. LOL.

8. Matthias Horx stammelt über "endzeitvergreiste Alt-68er-Journalisten" und wirft seinem Feindbild in wirren Satzkonstruktionen vor, den Menschen die gute Laune geraubt zu haben.

Und nun das Gute

Dean sagt: Die neue TEMPO kaufen!

Allein schon die bestens recherchierten Stories über die rechtsextremistische Verführbarkeit unserer Eliten und über europäische Armenviertel sind die 4,50 EUR wert. Sogar der Modeteil lohnt sich. Und dass Gabor Steingart erkennbar dazugelernt hat, auch das ist erfreulich. Aus einem Leitartikler der Marke "Hinfort mit dem Sozialstaat" ist einer geworden, der sich darüber Gedanken macht, wie die ungerechten Härten der Globalisierung bekämpft werden können.

* Mark Steyn wird regelmäßig von Glenn Greenwald gerupft.

Münte aktuell

Es ist schade, dass das Satire-Podcast vom NDR eigentlich das lästige iTunes oder einen Podcatcher voraussetzt (z.B. diesen hier für Firefox). Weil jedoch die Firma Apple jedoch selbst eine Art gesellschaftskritische Satire darstellt, wird hier für einen barrierefreien und direkten Zugriff gesorgt (Rechtsklick=download):

27.11.06 - "CDU-Parteitag"
28.11.06 - "Auf dem Weihnachtsmarkt"
29.11.06 - "Weihnachtszeit"
30.11.06 - "Bambi-Verleihung"
01.12.06 - "Weihnachtsmusik"
04.12.06 - "Jeder kriegt sein Fett weg"
05.12.06 - "Schockfotos"
06.12.06 - "Gewichtskontrolle"
07.12.06 - "Die ISS"
08.12.06 - "Ban Ki Moon"

Ist das legal? Ja. Wenn der NDR seine Inhalte kostenlos ins Internet stellt, dann ist es legal, darauf zu verlinken. Bei Dr. Dean direkt und umweglos.

Nena sagt Kluges

Ich kann Nena eigentlich nicht leiden. Auf mich hat sie immer einen etwas oder sogar allzu zugedröhnten, zugekoksten Eindruck gemacht, auch wenn sie für diesen Eindruck nichts kann.

Aber gestern, im Radio, ist mir mit Nena eine kluge Frau begegnet. Ich kann erleichtert feststellen, dass meine Vorurteile nichts getaugt haben.

Sie sprach anlässlich ihrer Synchronisationsarbeit im Film Eragon unter anderem darüber, dass sie die dichotome "Gut-Böse-Welt" in amerikanischen Fantasy-Produktionen einerseits langweilig und uninnovativ, andererseits sogar gefährlich findet. Mit dem gezeigten und dramatisierten "Bösen" finde eine Delegation von Verantwortung statt, und zwar an das "Böse", dem aller moralischer Mangel aufgebürdet wird, während für das "Gute" keine eigentliche moralische Aufgabe mehr bleibt, außer die Überwindung der "Bösen". Doch das Leben ist nicht so. Sagt Nena.

Ich freue mich bereits auf Nenas Projekte, z.B. ihr Musiktheaterprojekt im Januar in Berlin.

Vielleicht ist diese Fixierung auf "das Böse" und "die Bösen" in der amerikanischen Kultur eine Spätfolge der oftmals religiös bestimmten Auswanderungsgeschichte, sowie einer fundamentalistischen Gegenwart in religiösen Angelegenheiten*. Auch in der Außenpolitik meinen viele Amerikaner, vorschnell, dass alles "gut" wird, sobald "die Bösen" überwunden wurden, idealerweise mit kriegerischen Mittel. Doch die Welt ist nicht so. Sage ich.

* Amerikanische Christen sind i.d.R. die Ayatollahs im weltweiten Christentum.
Viele amerikanische Christen neigen ganz außerordentlich zu Fundamentalismus. In religiöser Hinsicht ist Amerika m.E. dem Iran ähnlich, schlimmer noch, seine Bevölkerung ist in religiösen Dingen sogar in höheren Maße fundamentalistisch eingestellt. Das ist seltsam, mitunter gefährlich; aber leider wahr.

02 Dezember 2006

Das legendäre Keyboards-Forum ist wieder da!

Es hat nur knapp einen Monat gedauert, bis ich es gemerkt habe. Yiepiee!!

Hey, das ist ein Ort, wo merkbefreite Neoliberale und deutsche Neocon-Nachäffer so gut wie nie hin finden. Eine Oase. Und dazu ist es DAS Forum für alle, die sich für computergestützte Musik, Synthesizer und Produktionstechnik interessieren.

Es war einige Jahre down. Kaum geöffnet, schon findet sich die Stammkundschaft zahlreich wieder ein. Wer pfiffig ist, findet auch heraus, unter welchem Namen ich dort poste.

P.S.
Wir brauchen einen starken Anarchen.

P.P.S.
Das Abzocken kleiner Veranstalter und Mucker durch die GEMA kann mit diesem Hinweis stark begrenzt werden.

01 Dezember 2006

Materielles Eigentum vs geistiges Eigentum

Ein absurder Fall. Offenbar erhält das Immaterialgüterrecht (fälschlicherweise "geistiges Eigentum" genannt) zunehmend Vorrang gegenüber dem materiellen Eigentum. Wenn das so weitergeht, ist für den Eigentümer bald niemand gefährlicher als ein Architekt.