Linksliberalismus 2.0 blüht und gedeiht!
Schaut man sich ein wenig um, in diversen Foren, in Blogs, aber auch in den Parteien an der Basis, so wird man finden, dass eine neuer, zeitgemäßer und streitlustiger Linksliberalismus blüht und gedeiht. Der Zeitgeist dreht sich! Fast überall dort, wo bislang radikale Marktliberale und Wirtschaftsliberale die Diskurse prägten, sind diese unübersehbar in die Defensive geraten. Im Tagesspiegel-Kommentarbereich, als Beispiel, werden die Diskurse nunmehr zunehmend von Leuten wie S. Theile geprägt:
"Die Marktwirtschaft gewährleistet, daß knappe Ressourcen sinnvoll verwaltet werden. Das macht sie in der Tat zu einem starken System. Dadurch ist sie aber noch lange nicht gerecht und schon gar nicht moralisch, auch wird sie nicht bereits dadurch demokratisch legitimiert, weil es Menschen sind, die an ihr teilnehmen.
Was ich im Kühlschrank habe, um bei Ihrem Bild zu bleiben, ist zuerst Ausdruck meiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, die davon bestimmt ist, was ich mit meiner Arbeitskraft am Markt erzielen kann. Wenn etwa ein Erwerbstätiger nur 5€/h verdient, dann spiegeln sich darin zwei Erscheinungsformen von Macht. Jene des Arbeitgebers, der diese Situation ausnutzen kann, und jene des verbrauchenden Arbeitnehmers, welcher in Wirklichkeit nichts entscheiden kann, weil er das kaufen muß, das am billigsten ist." (Quelle)
Analysiert man die deutsche politische Blogosphäre (der Spiegelfechter und "Wahlradar" haben sich damit beschäftigt), und unterscheidet man bei den dort etwas über 500 betrachteten Politblogs zusätzlich zwischen Rechts- und Linksliberalen, so wird man feststellen, dass ein sozial progressiver, moderner Liberalismus - bei den Blogs - inzwischen sogar die stärkste Kraft unter allen politischen Richtungen ist.
Der - so nenne ich ihn - Linksliberalismus 2.0 ist zwar noch lange nicht bei den ökonomischen und politischen wirtschaftlichen Eliten angekommen. Der Weg wird noch lang sein.
Aber das wird schon.
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