Nie wieder Stauffenberg!
Anlässlich einer Erinnerungskultur, welche preußische Militaristen und rassistische Offiziere zur Zier unseres Landes erklärt, erinnere ich heute:
An Georg Elser (lesenswert auch die GE-AG), den Scholl-Kreis (1, 2, 3, 4, 5, 6), an die Edelweißpiraten und die Swingjugend, die Vierergruppen, die Gemeinschaft für Frieden und Aufbau, den Kreisauer Kreis, den kommunistischen Widerstand, den jüdischen Widerstand, die Eisernen Front und den linksliberalen Widerstand (z.B. Robinsohn-Strassman-Gruppe oder dies).
(via Pantoffelpunk)
7 Comments:
Einen hab ich noch dazu
http://www.duckhome.de/tb/index.php?/pages/widerstand.html
Der Deutsche hat halt keine echten Widerstandskämpfer, die er akzeptiert. Ein Aristokrat und Anti-Demokrat wie der alte Stauffi kommt da gerade rechtS.
Und die Amis lieben es sowieso, die Realität zu verzerren, also was soll's? Endlich hat Deutschland auch mal aufrechte Widerstandskämpfer gegen Hitler.
Auch wenn er den guten Adolf nur abmurksen wollte, um die eroberten Gebiete zu sichern.
Jetzt kann man famos sagen: och, so schlimm waren wir doch gar nicht, wir hatten doch den Stauffi und sind brav alle ein Fan von dem, ja schon immer gewesen, schon damals eigentlich...
@Jochen
Schön.
@donleone
Die antidemokratischen und rassistishen Preußenköppe und Offiziere sind schon immer die besonderen Lieblinge konservativer und "liberaler" Obrigkeiten in Deutschland. Dieses Faible für Antidemokraten mag vielleicht auch damit zusammen hängen, dass in der restaurativen Adenauerzeit echte Antifaschisten als Vaterlandsverräter galten - tja, wenn erst einmal eine Gedenkkultur etabliert ist, dann ist sie schwer zu ent-etablieren - jedenfalls sieht es so aus.
Ulkigerweise scheint es aber eine Art "Gedenkkultur von unten" zu geben - und da spielen Stauffenberg & Co eine extrem geringe Rolle. Gerade das Andenken an Elser wird von vielen Bürgern mit einer Liebe und Gründlichkeit gepflegt, die verblüfft.
Schaut man sich im Internet um, sieht man hier einen Fall echter Heldenverehrung.
@Pter W.
Ich tue mich schwer damit, aus der Aufzählung (leider oft recht wirkungslosen) Widerstands - und seines teils verblüffenden Umfangs - generelle Schlussfolgerungen zu ziehen. Denn die Tatsache, dass die meisten Deutschen in der Hitlerzeit Mitmacher oder Mitläufer waren, lässt sich damit kaum in Abrede stellen.
Deutlich wird aber, in meinen Augen, dass es Widerstand in Diktaturzeiten gab sowie, dass dieser nicht einfach war (das zeigen die vielen Vorsichtigkeiten) und dennoch: sehr notwendig.
Die simplifizierende Vorstellung der damaligen Deutschen als "Kollektiv" von Nazis oder gar Holocaustbefürwortern wird der Realität nicht gerecht.
Und doch gab es eine gewisse, so nenne ich das mal, "kollektive Note" der damaligen Deutschen. nämlich das damals weit verbreitete obrigkeitsstaatliche Denken, die voreilige Bereitschaft zur Unterordnung, der Glaube an Autoritäten, aber auch die Lust an Fremdenfeindlichkeit und Rassismus:
All das mag dazu beigetragen haben, dass es nicht mehr Widerstand gab. Es war beschämend, wie schnell sich viele Deutsche in die Bedingungen der Diktatur einfügten - und rückgratlos mitmachten.
Tja, und dass dem Elser nur 12 Minuten fehlten, ist ein historisches Ärgernis größten Ausmaßes. Viele der über 55 Millionen Toten hätten bei einem erfolgreichen Attentat gerettet werden können.
Es gab zu wenig Elsers, Scholls, Euckens, Moltkes, Starks usw. usf. Das lässt sich nicht wegdiskutieren.
Korrekt, mit dem kleinen Einwand, dass die Mitglieder der Weißen Rose keine Linken waren, zumindest näher an Stauffenberg waren als an Elser.
Nicht zu vergessen die Weiße Rose, die Rote Kapelle, die Schreckensteiner, die FAUD/IAA, die Rote Hilfe, die Transporkolonne Otto, die Vereinigte Kletterabteilung/Rote Bergsteiger,der Internationale Sozialistische Kampfbund, die Europa-Union, die Deutsche Volksfront, die SoPaDe, die Gruppe Neu Beginnen, der Rote Stoßtrupp, die Sozialistische Front, die Revolutionären Sozialisten Deutschlands, die Schwarzen Scharen, die Föderation Kommunistischer Anarchisten Deutschlands, der Gewerkschaftliche Freiheitsbund gegen das Hakenkreuz, der Heimatschutz von Oberstdorf und dem Kleinwalsertal und das Freie Hamburg.
Grüße
Che2001
Rassenkunde haben damals auch Kommunisten betrieben.
Gideon Böss ist einer der wenigen Blogger, der diese Zusammenhänge begreift.
"Der Deutsche hat halt keine echten Widerstandskämpfer, die er akzeptiert."
Vor allem akzeptieren Kommunisten nur antifaschistisch-kommunistische Widerstandskämpfer im Erinnerungskanon. War schon in der DDR so, bei euch eben auch.
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