Die Essenz des Schwachsinns: Die Anarchistin Ayn Rand
Ich kann nicht glauben, dass ein philosophischer Anarchismus wie von "Ayn Rand" als glanzvoller Stern am Himmel des Liberalismus gilt. Schauen wir einmal flüchtig auf die selbsterklärte Essenz ihrer "Philosophie":
"My philosophy, in essence, is the concept of man als a heroic being, with his happiness as the moral purpose of his life, with productive achievement as his noblest activity, and reason as his only absolute."Mal abgesehen von der verbissenen Grundidee, einen Roman (atlas shrugged) einer radikalen Ideologie zu widmen: Eine tatsächlich im Kern fanatische Grundhaltung findet sich im Begriff "heroic being". Wann immer mir jemand etwas in Sachen "Heroismus" erzählt, und dies noch als seine "Essenz" ausgibt, dann werde ich misstrauisch. Sehr misstrauisch.
Als "moral purpose", also quasi Kardinaltugend ihres Heroen ist für Frau Rand individuelles Streben nach Glück. Mit "Moral" hat das aber rein garnichts zu tun. Es ist schön, wenn jemand sein Glück findet, aber es ist halt nichts Besonderes, wenn jemand sein eigenes Glück erstrebt. Zudem: Die meisten Menschen benötigen für ihr Glück auch andere Menschen.
Eine "Philosophin", die alle Kardinaltugenden fortwischt, und individuellen Egoismus mit einem moralischen Imperativ verwechselt, ist bekloppt. Der Mensch ist nicht nur Individuum, sondern eine Person, das heißt, er steht immer im Zusammenhang mit anderen Menschen. Der Mensch als reines Individuum ist eine fixe Idee.
Eine Gesellschaft ist nichts, die nichts als schrankenlose individuelle Freiheiten kennt. Das gilt auch umgekehrt; eine Gesellschaft ohne individuelle Freiheiten ist nicht erstrebenswert.
Sicherlich wird sich Ayn Rand hier und da rauszureden versuchen, indem sie den Egoismus bzw. "Individualismus" anderer ebenfalls schützenswert nennt. Damit hat Sie aber gedanklich nichts geleistet, sie verdreht lediglich Begriffe, wenn sie Egoismus und Tugend gleich setzt.
Ethik geht über Egoismus hinaus.
Was Ayn Rand angeht, zeigt sich Ihre Gedankenschwäche schon in der Reihung von Halbsätzen ihrer "essence". Kaum, dass sie individellen Egoismus zum moralischen Imperativ verklärt hat, schreibt sie, dass der individuelle Egoist auf "productive achievements" zielen soll. Wenn ihr Egoist aber nun einmal bequem, faul und unproduktiv ist und so sein individuelles Glück maximiert - was kann Ayn Rand dagegen sagen?
Wer einen totalen Egoismus predigt, der wird als "Philosoph" inkonsequent, wenn er dem Individuum auch nur ein einziges Ziel vorgibt, dass nicht zugleich sein individuelles Ziel ist.
Ayn Rand hat die fixe Idee, dass ungehemmte Individualisten geneigt wären, vor allem nach Produktivität zu trachten. Das ist nicht unmöglich - Individuen sind ja verschieden, nur: rein empirisch gesehen, ist das eher eine Ausnahme. Der kapitalistische Idealmensch von Ayn Rand mag hochproduktiv oder ein Produktivist sein - aber er ist ein Widerspruch zum totalen Individualisten! Denn als egoistischer Individualist müsste vor allem nach leistungslosen Einkommen trachten, sofern er die Philosophie von Ayn Rand verfolgt. Oder?
Ayn Rand macht ihren Ideologisierungsgrad im verwendeten Jubelvokabular bis zur Realitätsferne deutlich, nämlich mit dem Wort "noble" und seiner Verwendung. Mal abgesehen vom beschämenden Propaganda-Ton von Ayn Rand - ein totaler Individualist kann garnicht "noble" sein. Ist der ent-persönlichte totale Individualist konsequent, dann ist es ihm nämlich völlig egal, ob er "noble" ist.
Erst einer Person, also einen Menschen, der sich in Beziehung zu anderen Menschen sieht, kann es wichtig sein, ob sie für "nobel" gehalten wird.
Zum Schluss spricht Ayn Rand erneut von einem Imperativ, hier sogar einen absoluten Imperativ, nämlich "reason" als "only absolute". Ayn Rand mag den Begriff Vernunft bzw. "good sense" nicht - deshalb, weil sie individuelles Kalkül weit höher schätzt als Vernunft.*
Kurz: Ayn Rand propagiert eine unvernünftige Philosophie: totalen Egoismus fernab jeder Tugend.
*Noch eine Randbemerkung zu einem Denkfehler in ihrem anarchistischen Radikalkapitalismus. Man kann objektiv sagen: Freiheit ergibt sich nicht (!) aus einer kapitalistischen Ordnung. Der Gehalt meiner falsifizierenden Behauptung kann man zur Zeit z.B. an den unfreiheitlichen Verhältnissen in Russlands Radikalkapitalismus empirisch überprüfen. Also: Eine gut funktionierende marktwirtschaftliche Ordnung setzt vielmehr Freiheit voraus - sie schafft sie aber nicht!
9 Comments:
Mag man von Ayn Rand halten, was man will, mir ist ihre Philosophie ja auch etwas suspekt, eine Anarchistin war sie jedenfalls nicht ...
"Dabei schließen sie allerdings den Anarchismus aus. Objektivisten lehnen die markt-anarchistische Vorstellung ab, dass durch konkurrierende Gerichtshöfe und profitorientierte Polizeiagenturen ein "nicht-monopolistisches" Rechtssystem etabliert werden könnte. Kelley und Thomas sehen in der Freiheit eine "Vorbedingung des Marktes"", die nicht aus dem Markt selbst erwachsen könne. Ayn Rand selbst erachtete einen Minimalstaat als notwendig."
(siehe Wikipedia)
... also beim nächsten Versuch der Entlarvung angeblicher Marktradikaler etwas sorgfältiger recherchieren bitte ...
Mein lieber Doc !
Also bitte ! nehmen Sie bitte Rücksicht auf ihr obiges Posting und propagieren hinsichtlich Frau Rand keine Feindbilder. Obschon ihre Bücher so sterbenslangweilig sind, dass man lieber ein Pfund Müsli ohne Milch kauen will, als sich eins davon anzutun, sollte sie ein Feindbild nicht sein.
Wer weiss schon, ob sich da nicht irgendwer angedisst fühlen könnte.
Reden ist Blech.
Schweigen ist Gold.
Es grüßt Sie verbindlich,
Lebemann
Das Erstaunliche an Ayn Rand ist, dass in den USA immer noch zu den populärsten Autoren gehört - und von vielen zum Kreis der erlauchtesten Philosophen gezählt wird. Dabei ist das, was sie abliefert kaum mehr als eine Trivialphilosophie, welche ein Idealbild eines anarchistischen Kapitalisten zum absoluten Supermann zeichnet.
Die FNS hat meines Wissens sogar Übersetzungen von A.R. finanziert, weil man wohl glaubt, dass diese de fakto Leitfigur der amerikanischen Libertären den den deutschen Liberalismus beleben könnte.
Egoismus - und dann kommt nichts. A.R. zeichnet es schön. Sie nennt ihre Idee "Objektivismus", dass eine Welt mit ungehemmten und ungeregelten Egoismus sich automatisch zu Utopia wandeln wird.
Ihre Erkenntnistheorie so primitiv und lausig, dass ich mich wundere, dass sie laut wissenschaftlichen (!) Zitationsindex fast schon den Stellenwert einer Nobelpreisträgerin hat - und eine Anhängerschar mit den Attitüden von Sektiererern.
Ist mir völlig unverständlich.
@matthias b.
Was dieses Argument von Ihnen angeht, so gibt es in den USA zwei konkurrierende Haupt-Erblassverwalter. Die einen "Objektivisten" hassen das "kollektivistische" Rechts- und Sicherheitssystem. Die anderen "Objektivisten" (aus deren Schule Kelley und Thomas kommen), sind hier skeptischer.
Grundproblem beider Schulen ist aber das primitive Vertrauen auf die Zulässigkeit und Wahrheit der von ihnen vorgenommenen Deduktionen.
Ayn Rand-Objektivisten lassen sich nicht von der Realität leiten, sondern sie betrachten die Realität v.a. aus ihrem Blickwinkel heraus. Lustigerweise gibt es troztdem konkurriernde Ayn-Rand-Jünger.
Was ja eigentlich ihren Primitiv-Objektivismus falsifiziert.
"Wer einen totalen Egoismus predigt, der wird als "Philosoph" inkonsequent, wenn er dem Individuum auch nur ein einziges Ziel vorgibt, dass nicht zugleich sein individuelles Ziel ist."
So leicht sind die 'großen Philosophen' manchmel zu widerlegen. Ich meine das ernst; keine Ironie.
"[...] einen absoluten Imperativ, nämlich 'reason' als 'only absolute'. Ayn Rand mag den Begriff Vernunft bzw. "good sense" nicht - deshalb, weil sie individuelles Kalkül weit höher schätzt als Vernunft."
Reason - good sense - Vernunft? Das verstehe ich jetzt nicht...
@David
So schwer sollte das doch nicht zu verstehen sein, zumal du mit Philosophie argumentierst.
Also, ganz simpel: Der Begriff der Vernunft ist mehr als die individuelle Suche nach dem maximalen Vorteil. Vergleiche einfach mal den Vernunftbegriff bei Kant mit der Philosophin (??) Ayn Rand.
Falls ich es mir zu einfach gemacht habe, den bis zur heroischen (lol) Ideologie geformten Hedonismus von Ayn Rand zu widerlegen, dann sage mir doch einfach einmal, wo meine Argumente im Artikel falsch sind.
Du kannst das nicht?
"the concept of man as a heroic being, with his happiness as the moral purpose of his life, with productive achievement as his noblest activity, and reason as his only absolute."
Nach Rand's "Philosophie" gab's vor der Unabhängigkeit der USA ("in pursuit of happiness") wohl keine echten Menschen; und außerhalb der USA seither auch nur wenige. George W. ist in diesem Sinne der Prototyp des Rand'schen Menschen, ein Auserwählter, der nur verantwortlich ist für das auserwählte Volk in seinem Land, und vielleicht noch für ein paar eilfertige Vasallen in den Provinzen des Weltreichs.
Ayn Rand-Objektivisten lassen sich nicht von der Realität leiten, sondern sie betrachten die Realität v.a. aus ihrem Blickwinkel heraus.
Aus welchem Blickwinkel betrachten Sie denn die Realität? Aus dem eines anderen?
DIE ESSENZ DER FREIHEIT
„Ich kann nicht glauben, dass ein philosophischer Anarchismus wie von "Ayn Rand" als glanzvoller Stern am Himmel des Liberalismus gilt.“
=> Beim Objektivismus handelt es sich um das genaue Gegenteil eine erkenntnistheoretischen Anarchismus. Politisch ist er ein Minarchismus.
„Schauen wir einmal flüchtig auf die selbsterklärte Essenz ihrer "Philosophie":
"My philosophy, in essence, is the concept of man als a heroic being, with his happiness as the moral purpose of his life, with productive achievement as his noblest activity, and reason as his only absolute."
„Mal abgesehen von der verbissenen Grundidee, einen Roman (atlas shrugged) einer radikalen Ideologie zu widmen: […]“
=> Der Roman entstand aus der Idee, wie die Welt aussehen würde, wenn sich ihre produktiven Intellektuellen in den Streik begeben würden. Die „radikale Ideologie“ (wobei „radikal“ im Sinne von „genau durchdacht“ durchaus auch als Kompliment gesehen werden kann) wurde erst im Verlauf der Erstellung von Atlas definiert.
„Eine tatsächlich im Kern fanatische Grundhaltung findet sich im Begriff "heroic being". Wann immer mir jemand etwas in Sachen "Heroismus" erzählt, und dies noch als seine "Essenz" ausgibt, dann werde ich misstrauisch.“
=> Weil dieser Gedanke so ganz und gar nicht deinem Wesen entsprechen will, nicht wahr? Begeisterung und Fanatismus sind nicht das gleiche.
„Sehr misstrauisch. Als "moral purpose", also quasi Kardinaltugend ihres Heroen ist für Frau Rand individuelles Streben nach Glück.“
=> Nein, die Kardinaltugend des Objektivismus ist die Rationalität.
„Mit "Moral" hat das aber rein gar nichts zu tun. Es ist schön, wenn jemand sein Glück findet, aber es ist halt nichts Besonderes, wenn jemand sein eigenes Glück erstrebt.“
=> Genau – es ist aber etwas Besonderes, wenn sich das jemand bewusst macht und öffentlich dazu steht. Das tut der Rand‘sche Held.
„Zudem: Die meisten Menschen benötigen für ihr Glück auch andere Menschen.“
=> Die meisten. Es ist aber nicht jeder ein Herdentier.
„Eine "Philosophin", die alle Kardinaltugenden fortwischt, und individuellen Egoismus mit einem moralischen Imperativ verwechselt, ist bekloppt.“
=> Rand verwirft lediglich die christlichen Tugenden. Als Kardinaltugend identifiziert sie die Rationalität. Wer jede Ethik mit christlicher Ethik gleichsetzt ist selber bekloppt. Es gibt haltbare Alternativen – der Objektivismus ist eine davon.
„Der Mensch ist nicht nur Individuum, sondern eine Person, das heißt, er steht immer im Zusammenhang mit anderen Menschen.“
=> Eine Person ist, philosophisch, wer strategisch denkt. Insofern hast du recht. Dennoch können andere Menschen eine enorme Belästigung darstellen.
„Der Mensch als reines Individuum ist eine fixe Idee.“
=> In modernen Gesellschaften schon, aber es gibt immer wieder Situationen, in denen man auf sich selbst gestellt ist. Siehe Robinson Crusoe.
„Eine Gesellschaft ist nichts, die nichts als schrankenlose individuelle Freiheiten kennt. Das gilt auch umgekehrt; eine Gesellschaft ohne individuelle Freiheiten ist nicht erstrebenswert.“
=> Das sehe ich auch so. Die Frage ist, ob die Individualrechte wie sie zur Zeit gegeben sind ausreichen, oder nicht schon zu stark beschnitten wurden. Ich bin von letzterem überzeugt.
„Sicherlich wird sich Ayn Rand hier und da rauszureden versuchen, indem sie den Egoismus bzw. "Individualismus" anderer ebenfalls schützenswert nennt. Damit hat Sie aber gedanklich nichts geleistet, sie verdreht lediglich Begriffe, wenn sie Egoismus und Tugend gleich setzt. Ethik geht über Egoismus hinaus.“
=> Du sagst es. Beim Objektivismus handelt es sich nur der Oberfläche nach um einen reinen Egoismus. Die Wahrung der Individualrechte anderer kann durchaus altruistisch genannt werden. Aber selbst wenn man Egoismus mit Tugend gleichsetzt, begeht man damit keinen Fehler, denn Tugenden sind Mittel zur Erlangung von Werten – und die sind bei Lichte betrachtet alle letztendlich egoistisch. Angestrebt wird von jedem Lebewesen Zufriedenheit/Eudämonie.
„Was Ayn Rand angeht, zeigt sich Ihre Gedankenschwäche schon in der Reihung von Halbsätzen ihrer "essence". Kaum, dass sie individellen Egoismus zum moralischen Imperativ verklärt hat, schreibt sie, dass der individuelle Egoist auf "productive achievements" zielen soll. Wenn ihr Egoist aber nun einmal bequem, faul und unproduktiv ist und so sein individuelles Glück maximiert - was kann Ayn Rand dagegen sagen? Wer einen totalen Egoismus predigt, der wird als "Philosoph" inkonsequent, wenn er dem Individuum auch nur ein einziges Ziel vorgibt, dass nicht zugleich sein individuelles Ziel ist.“
=> Es gibt objektive Ziel-Mittel-Relationen, die sich empirisch überprüfen lassen. Rand gibt keine Ziele vor, sondern identifiziert objektive Werte und ihre dazugehörigen Tugenden. Sie überlässt es jedem danach zu handeln oder nicht.
„Ayn Rand hat die fixe Idee, dass ungehemmte Individualisten geneigt wären, vor allem nach Produktivität zu trachten. Das ist nicht unmöglich - Individuen sind ja verschieden, nur: rein empirisch gesehen, ist das eher eine Ausnahme. Der kapitalistische Idealmensch von Ayn Rand mag hochproduktiv oder ein Produktivist sein - aber er ist ein Widerspruch zum totalen Individualisten! Denn als egoistischer Individualist müsste vor allem nach leistungslosen Einkommen trachten, sofern er die Philosophie von Ayn Rand verfolgt. Oder?“
=> Ja, wenn er den Objektivismus auf einen akontextuellen Egoismus reduziert. Aber das ist er nicht. Beim O. handelt es sich um eine im Kern deontologische Philosophie: Der Mensch hat „als Mensch“ zu überleben und nicht als „Tier“.
„Ayn Rand macht ihren Ideologisierungsgrad im verwendeten Jubelvokabular bis zur Realitätsferne deutlich, nämlich mit dem Wort "noble" und seiner Verwendung. Mal abgesehen vom beschämenden Propaganda-Ton von Ayn Rand - ein totaler Individualist kann garnicht "noble" sein. Ist der ent-persönlichte totale Individualist konsequent, dann ist es ihm nämlich völlig egal, ob er "noble" ist. Erst einer Person, also einen Menschen, der sich in Beziehung zu anderen Menschen sieht, kann es wichtig sein, ob sie für "nobel" gehalten wird.“
=> 1. Niemand im Objektivismus befürwortet „Entpersönlichung“. Genau das Gegenteil trifft zu: es wird zu weitblickendem und kontextuellem Denken aufgefordert. 2. Für „edel“ gibt es mehrere Definitionen. Davon ist laut Duden nur eine sozial gemeint.
„Zum Schluss spricht Ayn Rand erneut von einem Imperativ, hier sogar einen absoluten Imperativ, nämlich "reason" als "only absolute". Ayn Rand mag den Begriff Vernunft bzw. "good sense" nicht - deshalb, weil sie individuelles Kalkül weit höher schätzt als Vernunft.“
=> Das stimmt nicht. 1. „Reason“ bedeutet „Vernunft“. 2. Die Vernunft wird im Objektivismus faktisch der Pflicht zum Überleben als „Mensch qua Mensch“ untergeordnet. 3. Individuelles Kalkül (Taktik) ist der Vernunft (Strategie) logisch untergeordnet. Auch im Objektivismus.
„*Kurz: Ayn Rand propagiert eine unvernünftige Philosophie: totalen Egoismus fernab jeder Tugend.*“
=> Wurde soeben widerlegt.
„Noch eine Randbemerkung zu einem Denkfehler in ihrem anarchistischen Radikalkapitalismus.“
=> Ayn Rand ist Minarchistin.
„Man kann objektiv sagen: Freiheit ergibt sich nicht (!) aus einer kapitalistischen Ordnung.“
=> Genau. Kapitalismus ergibt sich aus negativer Freiheit.
„Der Gehalt meiner falsifizierenden Behauptung kann man zur Zeit z.B. an den unfreiheitlichen Verhältnissen in Russlands Radikalkapitalismus empirisch überprüfen.“
=> Wenn Freiheit der Verzicht auf die Initiierung von (initiatorische Drohung mit) Gewalt ist, dann herrscht dort keine – ebenso wie hier.
„Also: Eine gut funktionierende marktwirtschaftliche Ordnung setzt vielmehr Freiheit voraus - sie schafft sie aber nicht!“
=> Wozu soll eine gut funktionierende marktwirtschaftliche Ordnung Freiheit schaffen, wenn sie bereits auf ihr beruht? Verstehe ich nicht.
Dann doch lieber Nietzsche: "Wer fällt, den soll man stoßen. Erster Satz meiner Menschenliebe." In den Vorständen amerikanischer Unternehmen dürfte ähnlich gedacht werden.
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