Entgegnung auf Sven Regener - wider einer Entpolitisierung der Musik
Sven Regener gab dem SpOn kürzlich ein bemerkenswertes Interview, wo er mit guten und nachvollziehbaren Argumenten dazu rät, Kunst und Politik zu trennen. Darauf habe ich eine Entgegnung:
Kann Musik die Wirklichkeit beeinflussen? Kann der Musiker von seinem Instrument her Einfluss auf die Politik seiner Zeit gewinnen? Es gibt Autoren, die diese Frage verneinen, ich bejahe sie. Alle Musik hat magische Wirkung. Musik erreicht mehr als den Verstand, sie verankert sein Gefühl. Sie gibt dem verankerten Gefühl geistige Legitimation. Ich glaube darum, daß der Musiker nicht Thesen postulieren, sondern bestärken und ermutigen soll und zudem ein Beispiel geben kann. Musik gehört zu jenen seltenen geistigen Mitteln, Menschenliebe, Solidarität und Progressivität zu verbreiten, tapfere Haltungen zu schulen, spontanes Gefühl für Menschlichkeit, Freiheit und Schönheit zu vertiefen.Das ist übrigens ein Plagiat - also nicht originär von mir. Wer wurde plagiiert?
Labels: Linksliberalismus
5 Comments:
Ernst Toller (und ohne Google)
Korrekt.
(ich bin erschrocken über die Bildung meiner Leser)
*hust*
Also ich muss mich meiner Bildung eigentlich nicht schämen. Dennoch wusste ich weder, wer Ernst Toller war, noch was er gesagt hat.
Wenn du ernsthaft glaubst, dass das irgendwie zur Allgemeinbildung gehören sollte, dann rate ich dir an, das Land besser heute als morgen fluchtartig zu verlassen.
Sieh's mal so, das ist eh der richtige Moment dafür: Die Piraten bei 2%, Schwarz-Gelb an der Macht, und die SPD beweist eindeutig, dass es trotz anders lautenden Wählerwillen keine Reformbereitschaft bei ihr gibt.
Kann natürlich auch sein, dass du das hier gar nicht lesen kannst, und längst zuckend auf dem Teppich liegst, seitdem du das mit Thüringen gehört hast.
Nein Ben, ich bin gerade deshalb erschrocken, weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass jemand so schnell auf Toller kommt.
Allgemeinbildung ist sowas natürlich nicht - eher schon eine anbetungswürdige Tiefenkenntnis der deutschen Geschichte und der hier tätigen Geister.
Ich selbst wäre nicht darauf gekommen - obwohl ich mich für diese Zeit sehr interessiere und immerhin so eine Idee habe, wer Toller ist und wofür er steht.
Naja anbetungswürdig, mal nicht übertreiben.
Spielt vielleicht auch etwas Familiengeschichte rein... Räterepublik und so.
Toller verdient, wesentlich mehr gelesen zu werden
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