Lesetipp: Elena Senft über Selbstentwürdigungsprozesse im Berufsleben - Sehtipp: Steinmeier strauchelt
Einen ziemlich furiosen und durch seine genaue Beobachtung und Introspektive wertvollen Text von Elena Senft möchte ich allen nahe legen, die sich für Problemstellungen des Berufslebens, einen bald notwendigen Aufruf zur Entwicklung eines bürgerlichen Selbstbewusstseins (Version: 2.0) oder mögliche Ansatzpunkte von Kapitalismuskritik interessieren.
P.S.
Des Kaisers neue Kleider, wo sich ein Herr Steinmeier als deutlich nackt gezeigt hat, kann man noch ein paar Tage lang in der ARD-Mediathek betrachten. Er zeigt sich hier als schwitzender Schwafler, als vermutlich brauchbarer Vizekanzler, als erträglicher Außenminister, als Lügner (z. B. bei Kurnaz) und als ein Mann, der als Kanzler überfordert und unbrauchbar wäre.
Nebenbei: Als er an Stelle 16:30 meinte, dass er in Bezug auf die 4 Millionen angestrebten Arbeitsplätze "sehr zuversichtlich" sei, fand ich es körpersprachlich bezeichnend, dass er sich dabei verlegen an die Nase fasste - vielleicht ist es ja so, dass man in der Außenpolitik und als ehemaliger Geheimdienstkoordinator (zur Erinnerung) professionell bzw. amtlich lügen muss - nur sollte ein derart krummer Typ eben nicht Kanzler werden.
Ich sehe in der deutschen Politik ohnehin niemanden, der "Kanzler kann". Merkel? Die duckt sich doch nur ständig weg. Diese Häufung an zugeordneten Kompetenzen und Machtbefugnissen überfordert eigentlich jeden Menschen. Unabhängig davon, dass ich Herrn Steinmeier (in seiner speziellen Politmixtur aus neo"liberalen" und sozialdemokratisch-technokratischen Vorstellungen) als Spitzenpolitiker der SPD teils auch schätze, so zeigt seine Person für mich, gerade mit ihren Schwächen, dass es eine eher dumme, geradezu verfassungswidrige und überdies nur schlecht funktionierende Idee war, eine einzelnen Person "die Richtlinien der Politik" festlegen zu lassen.
Das kann niemand, das überfordert jeden/jede - und demokratisch ist das auch nicht.
Labels: Kapitalismuskritik, Wahlkampf
1 Comments:
Beim Thema Steinmeier und Geheimdienst wäre ich vorsichtig: Dass Steinmeier sich nicht für Kurnaz engagiert hat, ist klar. Dass er es nicht wollte, ist wahrscheinlich. Ob er es aber überhaupt gekonnt hätte, das weiß man wirklich nicht. Immerhin basiert die Kritik an ihm hauptsächlich auf der Falschaussage aus Geheimdienstkreisen, es hätte ein entsprechendes Auslieferungsangebot der USA gegeben. Könnte es nicht sein, dass hier Gehiemdienstleute versuchten ihren einstigen Chef zu demontieren, indem sie ihn als Unmesch dastehen lassen?
Kommentar veröffentlichen
<< Home