Regierung hält Studie zur Wirkung von Studiengebühren unter Verschluss
Die Bundesregierung hat untersuchen lassen, ob Studiengebühren junge Menschen vom Studium abhalten. Nach Angaben der dpa liegt diese Studie nun vor, aber die Ergebnisse sind so gar nicht nach dem Geschmack der Neoliberalen in der Bundesregierung.
Wie es sich für eine Diktatur gehört - anscheinend ist so etwas das Handlungsmodell für die deutsche Bundesregierung - versucht Ministerin Shavan nun alles, um das Veröffentlichen der Studie zu verhindern. Diese Studie soll verheimlicht werden. Tja, und die bürgerliche Presse und die sonstigen Medien, berichten darüber nicht, obwohl ihnen die Informationen aktuell vorliegen, mit ganz wenigen positiven Ausnahmen. Es wird auch nicht über das skandalöse Verhalten der Ministerin Shavan berichtet. Dabei wäre es für interessierte Journalisten so simpel: Einfach Anruf bei dpa.
+++ Update +++
Na geht doch! Jetzt ist SpOn nachgezogen und sorgt damit dafür, dass dieses Thema in den Medien die Aufmerksamkeit erhält, die notwendig ist.
Labels: unsere Regierung taugt nichts
7 Comments:
Nur eines von unzähligen Beispielen, wo die Warnungen von links und von den direkt Betroffenen voll zutrafen. Diese Sozialromantiker was? Aber Schwamm drüber! Fehler können ja jedem passieren! Im großen und ganzen, Super-Politik! Oder?
Ode an den neoliberalen Leser:
Doch schuld am Schlamassel, oh Leser, bist auch du / Nicht nur SPD und CDU
Denn das, zwar anstrengende, Selberdenken / Sollte man sich doch niemals schenken / tut man's aber lieber doch / Gehts eben abwärts ins finstere Loch.
Wer Spiegel Online und Merz vertraute / der seine Zukunft auf Sand aufbaute.
So seht in den Spiegel, und seid mal gerecht: / "Ich muss wohl gestehn, was ich gut fand - war schlecht."
Die Ministerin behauptete heute in den Nachrichten, 91 Prozent der Studies hätten den Gebühren zugestimmt. Die hohe Prozentzahl klingt imposant, die Aussage allerdings unterschlägt alle die, die ein Studium gar nicht erst begonnen haben. Diese können nicht zu den 91 % der Studierenden gehören, weil sie nicht studieren.
@klaus baum
na, das wird ja immer besser. ich habe da eher einen summer of resistance, tausende demonstrierender studenten, besetzte rektorate, gebührenboykotte und parteizentralenstürmungen in erinnerung.
wikipedia: che, studentenprotest
bei der bertelsmannumfrage zu studiengebühren konnte man nur unter verschiedenen gebührenmodellen wählen, "ich bin gegen studiengebühren" war praktischerweise als option erst gar nicht dabei.
die methoden von gaunern und bauernfängern
Aus Wikipedia:Studentenprotest:
"Im Mai 2005 kommt es wegen der geplanten Studiengebühren zu bundesweiten Protesten (Summer of Resistance) gegen die Kommodifizierung von Bildung. In Freiburg im Breisgau wird das Rektorat von Studenten 13 Tage lang besetzt gehalten. In Hamburg veranstalten Studenten verschiedene Protestaktionen, die Vollversammlung der Studenten der Universität Hamburg spricht sich mit 94% gegen Studiengebühren aus bei über 10.000 abgegebenen Stimmen. Daraufhin lässt der CDU-Senat die Proteste von der Polizei mehrmals gewaltsam auflösen. Auch in Köln, Kiel, Oldenburg, Stuttgart, München, Freiburg und weiteren Städten kommt es zu Aktionen (...)Am 24. und 25. Mai besetzen Studenten die Rektorate der Universitäten in Hamburg, Bremen, Hildesheim, Göttingen, Braunschweig und Lüneburg.(...) Am 2. Februar 2006 fasst der Senat der Universität Bielefeld in öffentlicher Sitzung im Audimax den Beschluss, das Rektorat mit der Erarbeitung einer Gebührensatzung zu beauftragen, gegen die Stimmen der studentischen Senatoren. Daraufhin wird das Rektorat besetzt und u.a. der Rücktritt des Rektors gefordert. Am 15. Februar wird auch das Rektorat der Universität Paderborn für 12 Tage besetzt. In einer gemeinsamen Presseerklärung fordern die Besetzer von Bielefeld und Paderborn die Rücknahme des Beschlusses zu Studiengebühren an den jeweiligen Universitäten, sowie eine Demokratisierung der Hochschulen in NRW durch erweiterte Rechte der Mitbestimmung für Studenten. Die jeweiligen Rektoren lehnen alle Forderungen ab, in Paderborn wird den Besetzern mit juristischen Mitteln gedroht. Deutschlandweit solidarisieren sich mehrere Asten und Ortsverbände von Parteien sowie Gewerkschaftsgruppen und Studenten mit den Besetzungen und den damit verbundenen Forderungen. Überregionale Medien wie Süddeutsche Zeitung, Junge Welt, Die Zeit und Telepolis berichten zunehmend über die Proteste. Am 2. März kündigt der Rektor der Universität Bielefeld die Räumung an und fordert die BesetzerInnen auf, das Rektorat zu verlassen. Diese kündigen passiven Widerstand an. Am 4. März räumt der private Sicherheitsdienst schließlich das inzwischen verbarrikadierte Rektorat, in dem sich allerdings seit dem 2. März schon keine Besetzer mehr befanden. (...) Am 31. Mai werden in mehreren Landesparlamenten Studiengebührengesetze diskutiert oder verabschiedet. Es kommt u.a. zu Aktionen und Demonstrationen in Bonn, Siegen, Frankfurt, Giessen, Wuppertal und Hamburg. In Berlin besetzten Studenten kurzzeitig aus Protest die Hamburger Landesvertretung. In Hamburg demonstrieren ca. 800 Studenten und ziehen danach zum Hauptbahnhof, der daraufhin von Polizei abgeriegelt wird, einige Studenten besetzen kurz ein Gleis. Es kommt zu zahlreichen Ingewahrsamnahmen. In der Bürgerschaft versuchen Studenten, die Sitzung mit dem Gedicht „Es ist alles still“ von Heinrich Heine zu stören, es kommt zu Tumult, fünf Studenten wurden verhaftet, und nach Leibesvisitation abtransportiert. Einige Studenten kommen in ein für Hooligans bei der WM 2006 errichtetes Gefängnis."
- Wirklich 91% für Gebühren? Oder kann es sein, dass Frau Schavan da ein bischen geschwindelt hat? Als ehemalige Vorsitzende des Zentralkomitees der Katholiken? Naja, CDU halt. Ich kann mich gut an ihre hohlen Elitesprüche erinnern, an die Klatsche, die sie von Vernor Munoz/UN für den zustand des deutschen Bildungssystems bekam, an diese großmütterlich-hochnäsigen Auftritte, und an die katastrophalen Auswirkungen ihrer Elitepolitik.
Die Regierenden als Betrüger, Fälscher und Lügner.
Hier der Link zu einem Foto, aufgenommen in Hamburg auf einer Demo gegen die Einführung von Studiengebühren.
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/517919/display/3029641
Der in meinem vorherigen Beitrag angezeigte Link erscheint dort nicht vollständig, wird aber, wenn man ihn markiert und dann kopiert, vollständig in den Browser übernommen.
puh, wer hätte das gedacht. Und nun weiß dann auch wieder keiner, was mit den Gebühren angefangen werden soll: http://www.derwesten.de/nachrichten/nachrichten/campus-und-karriere/2008/12/12/news-97381147/detail.html Statt für ausreichend Lehrkräfte zu sorgen, werden schicke neue Turnhallen gebaut. Prima.
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