18 Juni 2006

Eine Lobbyisten-Karriere

Eine Lobbyistenkarriere konzentriert auf eine Person: Vom Kanzleramt zur Bertelsmann-Stiftung, dann als Politiker-Betreuer und Rüstungslobbyist. Danach "transatlantisch" im Kampf für Hochrüstung, z.B. als Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, sowie als Präsident der deutschen Landesgesellschaft des US-Rüstungskonzerns Boeing. Parallel Honorarprofessor der TU München.

Möge er in der Hölle schmoren!

14 Comments:

At 18 Juni, 2006 13:08, Anonymous Anonym said...

In der FAS ist heute eine Rezension von Nils Minkmar, eher kein Neocon oder Neoliberaler, zu finden, der sich den alarmistischen Büchern von Roth und Müller widment. Wenn Sie nicht nur Blogs sondern auch Bücher schrieben, so hätten Sie sicherlich auch den Weg in diese Rezension gefunden, die mit den Worten schließt: "Die Welt ist schlecht, der Mensch ist böse".

Lassen Sie sich durch Ihren Haß "er soll in der Hölle schmoren" nicht den Sonntag verderben.

 
At 18 Juni, 2006 13:11, Anonymous Anonym said...

Zumal der böse Horst ja nciht wirklich erfolgreich war ;) Die Bundeswehr kauft weder bei Boing noch den Russen sondern den A400M ;)

Natürlich um im Dienste des "neocontrollierten" Großkapitals Söldnerkriege in aller Welt führen zu können.

 
At 18 Juni, 2006 13:22, Blogger John Dean said...

Herr c.lapide, ich möchte Ihnen Ihren Liebling nun nicht noch madiger machen, schließlich ist ja Sonntag, aber ich geben zu bedenken, dass ein demokratisch gesinnter Menschen dieses Lobbyisten-Unwesen generell nicht begrüßen kann.

Es handelt sich um eine Form der Aushebelung von Demokratie, gerade auch in der Person Teltschik sichtbar. Er hat sich z.B. in besonderer Weise um die Nichtöffentlichkeit derartiger Tätigkeiten bemüht, ja sogar im Fall der Münchner Sicherheitskonferenzen. Woran darf die Öffentlichkeit denn noch ein legitimes Interesse haben, wenn nicht an so etwas, c.lapide?

Da stimmt doch was nicht!

Dieser Mann ist im Dienst des Militarismus und eine Gefahr für die Demokratie.

Für Sie vielleicht noch überzeugender: Der Mann ist ein extremer Etatist! Das können Sie doch nicht mögen, oder? Dass er bei seinen Bemühungen grundsätzlich erfolglos war, ähem: Das ist leider nicht ganz richtig.

Im Übrigen ist es kein Hass, wenn ich Teltschik zur Hölle wünsche, sondern - Sie werden das als Christ verstehen - es ist hier der einzige Weg zur Läuterung, ein Gnadenbeweis.

Einen schönen Sonntag noch!

 
At 18 Juni, 2006 15:08, Anonymous Anonym said...

Generell ist Lobbyismus teil eines demokratischen Systems, das ja vorsieht, daß jede Fraktion ihre Partikularinteressen in Wettstreit zu vertreten. Im Gegensatz zur Diktatur, wo das Gemeinwohl/individuelle Wollen durch die Obrigkeit definiert wird.

Selbstverständlich gehe ich mit konform, daß dies in der Öffentlichkeit stattzufinden hat. Transparenz ist ein wirksames Mittel gegen Korruption.
Die Sicherheitskonferenz ist meines Erachtens ein öffentliches Forum. Sie findet zentral statt, Journalisten berichten und die Vorträge werden direkt im Fernsehn übertragen.

Die Anmerkungen bezüglich der Hölle als Weg zur Läuterung kann ich nicht teilen. Die Hölle ist der Ort der ewigen Verdammnis ("schmoren") während die Reinigung & Läuterung im Purgatorium /Fegefeuer stattfindet. Daher mögen sich Hölle und Fegefeuer in der Temperatur ähneln, im Wesen sind sie jedoch grundverschieden.

 
At 18 Juni, 2006 15:46, Anonymous Anonym said...

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Lobbyismus Teil des demokratischen Systems sei. In einer demokratie geht alle Macht vom Volke aus und drückt ihren Willen bei der Wahl aus (Volksentscheide gibt es in D ja leider nicht). Demokratischer Lobbyismus wäre die Überzeugung weiter Teile der Wähler, also des Volkes, von den Partikularinteressen, dass diese höher einzustufen seien als die Interessen des gesamten Volkes. Lobbyismus in unserem System und zu unserer Zeit zielt aber auf die *undemokratische* Beeinflussung der gewählten Politiker, damit diese in ihren Entscheidungen Partikularinteressen über die Interessen ihrer Wählerschaft stellen - meist in Kombination mit Vorteilsnahme im Amt / Korruption. Das ist alles andere als demokratisch und so ist auch der aktuell existierende Lobbyismus unserer Zeit in der Regel *nicht* demokratisch!

MfG

Daniel

 
At 18 Juni, 2006 16:22, Blogger John Dean said...

Man sollte vermutlich zwischen transparentem und intransparentem Lobbyismus unterscheiden.

Ersteres gehört, wenn es nicht überhand nimmt, in eine offene Gesellschaft. Wichtig ist hier aber auch eine einigermaßen faire Gewichtung der verschiedenen Interessen der Bürger.

Nehmen Partikularinteressen überhand, deformiert auch transparenter Lobbyismus den demokratischen Prozess, dann, wenn Partikularinteressen gegenüber dem Allgemeinwohl dauerhaftes Übergewicht erlangen.

Mächtiger intransparenter Lobbyismus ist gefährlich, wirkt fast wie Korruption und ist in meinen Augen anti-demokratisch.

@c.lapide
Ich wusste doch, dass ich mit einem Fachmann spreche... Okay: Ab ins Purgatorium mit dem Militaristen! Marsch marsch!

 
At 18 Juni, 2006 23:33, Blogger John Dean said...

@c.lapide Betreffs "Rezension Minkmar"

Kann gut sein, dass Minkmar "kein Neocon" ist.

Die meisten der Artikel von Minkmar sind ziemlich ausgewogen, aber sorry, seine Rezension von Roth/Albrecht benötige ich dennoch nicht.

Alarmistisch sind ja weniger Roth/Müller, sondern mehr deren endlos zahlreichen mehr oder minder neoliberalen Gegner, die Deutschland vor einem Trümmerhaufen sehen, wenn nicht endlich "der Ruck" kommt.

LOL

Ich auch so, dass das Werk von Roth/Albrecht enorme Schwächen hat. Ich schätze sowas als Gegengewicht, zumal sich im Buch durchaus auch eine Reihe guter Stellen finden, an denen zu sehen ist, dass sich das Autorengespann Mühe gegeben hat, und mit ihrer Mühe auch nicht immer scheitert.

Einen Verriss von Minkmar? Wozu?

Im Übrigen ist der Mensch an und für sich nicht böse und die Welt ist nicht schlecht. Es ist m.E. eher so, dass die Grundtendenz eine recht Gute ist, aber leider, wie bei einem marmorierten Kuchen, finden sich halt auch dunklere Züge.

Nehmen wir jetzt mal das konkret Gute: Minkmar hat zwar keine große gesellschaftliche Vision, fordert diese aber und formuliert ein paar => immerhin originelle Gedanken.

Das ist doch schon ganz gut.

 
At 19 Juni, 2006 10:26, Anonymous Anonym said...

Bzgl. Hölle:
Was hat dieser christliche Fundamentalismus auf diesem Blog verloren? ;-)

>Danach "transatlantisch" im Kampf für
>Hochrüstung, z.B. als Leiter der
>Münchner Sicherheitskonferenz,

Inwiefern fördert diese Konferenz, die nicht nur transatlantisch ist, Hochrüstung?


P.S.: Machste beim Karneval mit?
http://america-germany.atlanticreview.org/

 
At 19 Juni, 2006 23:51, Anonymous Anonym said...

dean, der rüstow ist heute gekommen. interessantes buch, habe zwar nur zwei drei stellen gelesen, aber gleich den ganzen schwachsinn gefunden, den statler et al. so verzapfen. sehr schön. :-)

 
At 20 Juni, 2006 20:29, Blogger Sven said...

"Generell ist Lobbyismus teil eines demokratischen Systems, das ja vorsieht, daß jede Fraktion ihre Partikularinteressen in Wettstreit zu vertreten."

Ui, da hat die Gehirnwäsche aber mal gut angeschlagen :-)))

"Vertreten" ist etwas anderes als "Durchboxen" - denn dass Partikularinteressen inzwischen eher "durchkommen" als die Interesen von demokratischen Mehrheiten spricht nicht gerade dafür, dass das Lobbysystem derzeit auch nur ansatzweise was mit Demokratie zu tun hat. Geschweige denn am Hut ;_)

 
At 21 Juni, 2006 15:57, Anonymous Anonym said...

@hellblazer

Wie auch Herr Dean erkannt hat, sprach ich vom transparenten Lobbyismus. Und der ist mir allemal lieber als ein diffuses "Allgemeinwohl", das dann vom Führer oder Genosse Generalsekrätär festgelegt wird.

 
At 22 Juni, 2006 15:48, Blogger Atlantic Review said...

>Danach "transatlantisch" im Kampf für
>Hochrüstung, z.B. als Leiter der
>Münchner Sicherheitskonferenz,

Dies ist Bullshit and Truthiness

 
At 22 Juni, 2006 15:49, Blogger Atlantic Review said...

Korrekter Link hier: Bullshit and Truthiness

 
At 23 Mai, 2007 19:06, Anonymous Anonym said...

MÖGE ER IN DER HÖLLE SCHMOREN

 

Kommentar veröffentlichen

<< Home