12 Dezember 2005

Kulturkampf 2.0

Hinter den neuen Aufrufen zum Kulturkampf steckt nur das alte Ressentiment. In Australien ist gerade zu sehen, was passiert, wenn mit Emails und SMS-Nachrichten ein 5000 Mann starker Mob zur Jagd gerufen wird, wenn der lange und erfolgreich geschürte Hass gegen Muslime und Fremde sich entlädt.

Huntingtons Botschaft ist anti-zivilisatorisch*.

+++ Update +++
"Howard killed the political left" - für den zivilisatorischen Spaß sorgen australische Freunde; dieser MP3-Song ist völlig legal ->Hier herunterzuladen (Mp3-Format, 192 Kbits). Bitte lest auch Toms Lamento vom 30.Oktober, wenn ihr es runterladet. Tom ärgert sich darüber, dass sich die Australier Paranoia einreden lassen und damit für kriegerische Zwecke instrumentalisiert werden. Danke!
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*Derweil kann man im amerikanischen Lieblings-Faschoblog (LGF) der prowestlichen Hysteriker eine aufschlussreiche Diskussion zu diesen Vorgängen verfolgen. Sofern man einen stabilen Magen hat.

7 Comments:

At 12 Dezember, 2005 20:58, Anonymous Anonym said...

Die Übergänge zwischen intellektuell verbrämten Konservatismus und plumpen Rassismus waren immer fließend. Ausschreitungen wie in Australien und geistige Ausfälle von australischen Politikern im Vorfeld zeigen wie wenig sich diese Phänomene von einander abgrenzen lassen. Zu ähnlich ist da das Denken. Die Unterschiede bestehen vor allem in der unterschiedlichen Artikulationsfähigkeit.

 
At 13 Dezember, 2005 13:39, Anonymous Anonym said...

Wie wird eigentlich in den arabischen Staaten mit christlichen Minderheiten verfahren?
Richtig, ... "kaum". Man hat sie dort erfolgreich vertrieben und unterdrückt die verbliebenen Restbestände.

 
At 13 Dezember, 2005 15:25, Anonymous Anonym said...

@ Wilhelm
Mal abgesehen davon, dass die Aussage von Ihnen inhaltlich falsch war, was wollten Sie uns damit mitteilen? War das der Versuch einer Legitimation auf derer sich der Weiße Mann endlich erheben, die Muslime aus seinem Land vertreiben und unterjochen solle?

Ein Verbrechen wird nicht durch Hinweis auf ein vermeintliches oder tatsächliches Verbrechen eines anderen legitim, sondern bleibt ein Verbrechen. Rechts Konservative und muslimische Fundamentalisten begehen hier das gleiche Fehlverständnis.

 
At 13 Dezember, 2005 15:25, Anonymous Anonym said...

@ Wilhelm
Mal abgesehen davon, dass die Aussage von Ihnen inhaltlich falsch war, was wollten Sie uns damit mitteilen? War das der Versuch einer Legitimation auf derer sich der Weiße Mann endlich erheben, die Muslime aus seinem Land vertreiben und unterjochen solle?

Ein Verbrechen wird nicht durch Hinweis auf ein vermeintliches oder tatsächliches Verbrechen eines anderen legitim, sondern bleibt ein Verbrechen. Rechts Konservative und muslimische Fundamentalisten begehen hier das gleiche Fehlverständnis.

 
At 13 Dezember, 2005 15:49, Blogger John Dean said...

Schoggo-TV steht als Webseite und Person für - sorry - eine kleinbürgerliche Paranoia, die sich nicht einmal dafür schämt, einen 5000 Mann starken, alle "Fremden" jagenden Mob zu entschuldigen - und den Opfern die Schuld zuzuweisen.

Er weiß zwar nichts davon, wie in Australien Stimmung gegen alles Fremde gemacht wird - egal, im Zweifel findet er das wohl auch schön.

Und wenn sich aus dieser Aufhetzung heraus dann riesige Mobs bilden, dann jubelt er geradezu. Er und seine teils überaus rechten politischen Freunde. Hat er doch schon immer gesagt, dass die Muslime schuld sind.

Ich möchte an dieser Stelle keine Spekulationen darüber vornehmen, in welche Richtung sein Gerechtigkeitsgefühl vor 65 Jahren geneigt hätte.

Richtig: Wer diese Erscheinungen nicht verurteilt und nach den Ursachen fernab von Opfer- und Islambeschimpfung fragt, dessen politische Positionen sind in meinen Augen indiskutabel.

 
At 13 Dezember, 2005 16:01, Anonymous Anonym said...

Die Diskussion um Rechte der Christen in muslimischen Ländern hat natürlich wenig mit dem Thema zu tun.

@Che
Leider hast Du - in Bezug auf Ägypten - hier unrecht. Die "klar definierten Rechte" der Kopten in Ägypten bedeuten sehr wohl eine Diskriminierung. Christen werden eindeutig aus religiösen Gründen diskriminiert. Zugangsbeschränkungen zu Beamtenpositionen, Studienplätzen etc. sind vorhanden. Zudem werden natürlich auch Moslems diskriminiert, die zum Christentum konvertieren wollen, was quasi nicht geht.
Die Kopten, die herausragende Positionen bekleiden, tun dies, weil sie arrivierten Familien entstammen, und nicht weil es keine Diskriminierung gäbe.

Aber wie gesagt, dies alles hat mit dem Thema des Blog-Artikels nichts zu tun.

 
At 15 Dezember, 2005 11:42, Blogger John Dean said...

Ich möchte nur noch ergänzen, wie peinlich es seitens der Neo-Rechtsblogger ist, wenn sie in diesem Fall von "Muslimen" sprechen. Es handelt sich bei den libanesischen Einwanderern in diesem Fall ganz erheblich auch um Christen.

Das Thema sind hier also eher Rassenhass und Mobs.

 

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