Offener Brief an Lars Cords (DbD)
Lieber Herr Lars-Christian Cords!
Ich finde es gut, dass Sie im Spreeblick mitdiskutieren. Ja, das ist richtig prima, ein guter Anfang.
(Vorsicht! Dieser Link für den Text von Lard Cords hat eine viele Minuten lange Ladezeit)
Weniger gut ist es, wenn Sie Argumenten ausweichen und diese mit einem pauschalen Wort über eine „teils sehr intellektuelle Debatte“ wegwischen. Sie machen es sich einfach, wenn Sie sagen, dass die Kritik unbeachtlich sei, weil diese ja lediglich „reine Diskussion“ sei, während Sie für sich „ganz konkrete Aktivität“ verbuchen.
Aktivität? Es ist kein übermäßig großes Kunststück, eine Debatte auszulösen, wenn man für ein kontroverses Thema eine Horde von A-Prominenten zur Verfügung hat und Ressourcen im Wert von 30 Millionen Euro.
Wenn man seine Thesen jedem Deutschen im Durchschnitt 16 Mal präsentieren kann.
Ist es mehr als NLP-Methodik, wenn Sie sagen, dass man über die Resultate von DbD froh sein kann, es gäbe bereits „einen Funken Aufbruch“ und man hätte „Hunderte zum Mitmachen zu motiviert“?
Stimmt das? Schauen wir für diese Initiativen ins DbD-Portal, und gucken, was sich dort für Schmetterlinge tummeln, und was hier geleistet wurde. Sorry, das sind vor allem wohlfeile Lippenbekenntnisse kombiniert mit Dingen, die wohl kaum auf DbD zurückgehen – und dann kommt lange nichts.
Herr Cords, geben Sie sich damit schon zufrieden?
Man schaue sich diese Reportage im Tagesspiegel an, Sie sind Deutschland.
Nein, Herr Cords! Man macht Menschen keinen Mut, wenn man nur sagt, dass diese für sich selbst verantwortlich sind. Wenn man 150 Prozent einfordert und behauptet, die Menschen dürfen dafür keine Gegenleistungen erwarten.
Herr Cords, hier hat DbD versagt.
Der eigentliche Auftrag der DbD-Kampagne war es nicht, die mitunter parlaments- und sozialstaatsfeindlichen Stimmen in Teilen der Wirtschaft, der Bertelsmannstiftung oder des Bürgerkonvents in Form einer Erweckungskampagne in eine vermarktbare Gestalt zu bringen, verzeihen Sie, sondern zu zeigen, dass
(a) die allgemeine Verzagtheit und die Klagen über Deutschlands angebliche Zukunftslosigkeit übertrieben sind.
(b) es in Deutschland jede Menge schöne Erfindungen und Neuerungen durch Firmen und Bürger in Deutschland gibt und dass Deutschland ein oftmals wirklich guter Standort zum Leben, Arbeiten und für Innovationen ist
(c) wir in Deutschland auch Probleme haben – und gemeinsam diese Probleme mindern können
(d) dafür unser reformbedürftiges fürsorgliches Staatswesen nicht abgeschafft werden muss, sondern ein weiterer Grund ist, unser Land zu mögen
(e) jeder Mensch seine Chance verdient hat.
JvM hat falsche Akzente gesetzt.
Herr Cords, Sie haben Fehler gemacht!
Haben Sie den Mut zur Selbstkritik!
Im Gegensatz zu den bei JvM ausgebeuteten Langzeitpraktikanten, die hinterher oft vor dem Nichts stehen, im Gegensatz zu sehr vielen im Land, die gar keine Chance mehr bekommen, werden Sie, Herr Cords, genügend Möglichkeiten erhalten, sich zu rehabilitieren.
Nutzen Sie dies!
Setzen Sie sich z.B. für eine gemeinsame Richtlinie der Werbewirtschaft ein, welche Behandlung und Entlohnung von Praktikanten vernünftig regelt.
Sie können das. Sie haben die Möglichkeiten. Machen Sie Träume wahr!
Sie sind Deutschland.
2 Comments:
Ja. Wenn man die Kritik von ein paar hundert Bloggern nur ernst nehmen würde.
Ich bin stark Deiner Meinung aber hege wenig Optimismus bezüglich der Sache, die schon wieder im grossen Medienrauschen untergeht.
Sie machen es sich einfach, wenn Sie sagen, dass die Kritik unbeachtlich sei, weil diese ja lediglich „reine Diskussion“ sei, während Sie für sicwenn Sie Argumenten ausweichen und diese mit einem pauschalen Wort über eine
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