27 Oktober 2005

Zwei Fragen zum Gericht

Was ist das für ein Gericht, wenn Parteilichkeit als die höchste Richterqualifikation bei der Besetzung der Richterstühle gilt?

Was ist das für ein Land, wo ein von fundamentalistischen Religionsanhängern vorgebrachter Verdachtsmoment, ein Verfassungsrichter könnte unabhängig und nur an der Verfassung orientiert richten, sowie der Verdacht, der Kandidat sei in religiöser und politischer Hinsicht nicht fundamentalistisch genug, dessen Berufung verhindert?

Iran?

4 Comments:

At 27 Oktober, 2005 23:13, Anonymous Anonym said...

Na ja....

1. hat die Kandidatin keine Erfahrung als Richterin, was in jedem vernünftigen Land dieser Welt für Diskussionen gesorgt hätte.
2. war die relevante Gegnerschaft die im Senat - was irgendwelche religiösen Fundis außerhalb von sich geben, war eher irrelevant.

Nun können wir alle den Rechtsruck der Republikaner beklagen, aber Bush hat auch nicht besonders geschickt gespielt. Und welcher Art Kampagnen sein können, davon könnte ich aus der bundesrepublikanischen Geschichte auch ein paar Beispiele nennen...

 
At 27 Oktober, 2005 23:59, Blogger John Dean said...

Im Senat sollte sie ins Verhör genommen werden - eine Art "Fundamentalismusprüfung" war geplant - und sie weigerte sich.

Es kamen die übelsten Verdächtigungen auch in "moderat konservativen" Kreisen auf, sie könnte z.B. feministisch orientiert sein usw.

Meiner Meinung nach wäre sie recht problemlos durchmarschiert, wenn sie sich einfach bei dieser Gelegenheit als ausreichend fundmentalistisch erwiesen hätte, anti choice usw.

 
At 28 Oktober, 2005 00:19, Anonymous Anonym said...

Mag sein. Aber interessant, dass Bush so jemanden nicht wollte, oder? Passt irgendwie nicht ins Bild.

Wie dem auch sei: Eine Kandidatin, die eine überzeugendere fachliche Qualifikation aufzuweisen gehabt hätte, hätten auch die Senatsfundis nicht so leicht verhindern können.

 
At 28 Oktober, 2005 00:50, Blogger John Dean said...

Bush wird als Thema m.E. ohnehin überschätzt. Er ist halt nur, hmm, eine Art "Zipfel einer gesellschaftlichen Entwicklung". Sorry, soll nicht so herabwürdigend klingen, wie es vielleicht tut.

Und dabei ist er nicht der extremste Zipfel. Interssanter für die Einschätzung seiner Person ist m.E. Rice, wo er m.E. belegt, dass er durchaus auch mal auf ausgewogene Information - und generell auf Ausgewogeneheit Wert legt, wenngleich in einer konservativ geprägten Form.

Wenn nun stimmen sollte, dass die öffentliche Debatte in den USA schon seit vielen Jahren deformiert ist (d.h. sehr unausgewogen, durch teils extreme und partikulare Interessen z.B. des militärisch-industriellen Komplexes getrieben usw.), also wenn das stimnen sollte, dann hat man hier etwas weitaus Interessanteres als die Person Bush.

 

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