12 Oktober 2006

Der Kommerz, die PR und das Bloggen - vom Pfeifen im Wald

Die PR-Szene ist in Bezug auf das Bloggen schizophren.

Da gibt es einerseits Superwichtigtuer, die im Stil zugekokster Egomanen behaupten, dass die Blogosphäre in ihrer Gesamtheit eine völlig vernachlässigenswerte "Winzszene" sei. Ein Beispiel für diese Haltung ist der Lars-"Du bist Deutschland"-Cords, der wegen seinem Frust über Blogs auf Podien herumtrötet, dass "99,99 Prozent" aller Blogs nichts als Klowand-affiner Müll seien. Anders gesagt, diese PR-Profis haben ein massives Problem, nämlich:

Ein PR-Problem mit Blogs als unabhängige, kleinteilige und nur schwer beeinflussbare Bürgeröffentlichkeit.

Die andere Hälfte der PR-Spezialisten, soweit diese sich mit Blogs beschäftigen, bejubelt Blogs als angeblich steuerbare, potente Kommunikationskanäle. Zum Beispiel so*:
"Brands have a big opportunity to become part of the conversation by listening and developing programs."
Dieser implizite Machbarkeitsglaube, der Glaube daran, man könne die Blog-Szene im Sinne mächtiger Wirtschaftsinteressen recht einfach funktionalisieren, ist ein eklatanter Irrtum. Denn es gibt hier weder eine "big opportunity", und schon garnicht gibt es funktionierende "programs" zur Erreichung typischer PR-Kommunikationsziele.

Und das ist gut so. Tja, die lügenhafte PR-Szene weiß, abgesehen von Blog-Monitoring, noch nicht, wie sie mit Blogs umgehen soll. Sie tappt im Dunkel. Auch Kai und Chat haben hierzu Überlegungen angestellt.

*selbstverständlich wurde dieser Link anonymisiert.

5 Comments:

At 13 Oktober, 2006 11:27, Anonymous Anonym said...

Im Grunde bestätit sich hier nur ein weiteres Mal die alte Wahrheit, daß PR-Nasen (analog zu sog. "Unternehmensberatern") keinen Schimmer von dem Geschäft/Bereich haben, wofür sie die Reklametrommel rühren.

Sonst würden sie es nämlich selbst machen.

 
At 14 Oktober, 2006 00:23, Anonymous Anonym said...

Ich habe mir das ganze Gewese jetzt mal in verschiedenen Blogs durchgelesen und muß zugeben: Ich vertsehe das nicht.
daß PR-Fuzzis hier eine billige Plattform suchen, ist ja nachvollziehbar. Daß diese merkwürdige Branche jedes Medium für ihren Müll nutzt, auch. Daß es ihnen ebensowenig nützt wie offenbar vielen Medienunternehmen die Communities, von denen sie sich jüngst wieder getrennt haben (z.B. pro7 und GMX), ist zu erwarten.
Was aber ist überhaupt die "Bloggerszene"? Inwieweit kann man überhaupt von "Vernetzung" sprechen, wenn es einige Knoten gibt (die Ur-Blogger und sonstige Prominente) und darum herum einen gigantischen Haufen von Schrottblogs und wenig beachteten Schreibern unterschiedlichen Talents? Das große Wachstum findet statt in Form von Blogs, die kaum verlinkt sind. Andererseits ist die Rede von privaten Beziehungen, deren Relevanz aber nur wenigen Insidern klar sein dürfte. Sogar der Begriff "Vertrauen" wird in Stellung gebracht, als könne solches massenmedial reproduziert werden.
Habe ich etwas fundamental nicht begriffen oder echauffiert man sich hier über eine Seifenblase?

 
At 14 Oktober, 2006 13:19, Anonymous Anonym said...

Die Menschheit ist in Bezug auf das Blog "Der Morgen" schizophren.

Einige mögen es, andere mögen es nicht. Wieder andere kennen es gar nicht.

 
At 15 Oktober, 2006 13:42, Anonymous Anonym said...

Ich finde die Idee lustig, das wer journalistisch ordentlich arbeiten kann auch bloggen kann.
So als ob man das was einem durch Ausbildung und Jahrelange Erfahrung in einer verlogenen Meinungswelt aufgeprägt wird ausblenden könne.
Bloggen hat etwas mit Persönlichkeit und persönlichkeit zu tun. Dies bedingt 'Fehler' die einem Profi nie unterlaufen würden ... und genau darin liegt IMHO die Authenzität.
Kurz gesagt: Ein Profi kann gar nicht bloggen und er wird immer ein Außenseiter in seiner ominösen Blogspähre bleiben. Denn Dinge zu verlernen ist sogar noch schwerer als Dinge zu lernen.

 
At 13 August, 2009 12:40, Anonymous Anwalt said...

Sie wissen, dass das Bloggen ist eine sehr gute job.It ist die beste Quelle von Wissen und Erste awareness.In meiner Sicht der beste Weg zur Steigerung Ihrer Seite Platz nimmt, Ihre Beiträge.

 

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