04 März 2008

Blick in meine Kristallkugel

Texas: + 4 % Clinton (allerdings Delegiertenstimmenüberschuss für Obama)
Ohio: + 11 % Clinton
Rhode Islands: + 8 % Clinton
Vermont: +14 % Obama

In der Summe hat Clinton trotz ihrer Siege in dieser NAcht den Rückstand bei den Delegiertenstimmen nicht wesentlich reduziert (vielleicht um 10 Stimmen - wobei sie dann immer noch über 100 Stimmen zurück liegt), hat aber dafür das "Momentum" von Obama gestoppt.

Durch seine bisherige Siegesserie hat Obamas bereits ca. 1400 Stimmen (inkl. Superdelegierte) erobert und Clinton 1280 Stimmen. Heute Nacht werden weitere 370 Delegiertenstimmen verteilt, anschließend steht es zirka Obama 1580 zu Clinton 1470. Bis Anfang Juni sind noch weitere 611 Stimmen zu erobern, zudem sind noch ca. 280 Superdelegierte unentschieden.

Wer mehr insgesamt mehr als 2024 Delegiertenstimmen erobert hat, gewinnt die Nominierung - und sollten sich die Demokraten nicht spätestens bis Ende Mai auf einen Kandidaten verständigt haben, werden sie die Wahl im Jahr 2009 gegen die Republikaner verlieren.

Sollte Clinton heute Nacht verlieren, wird sie voraussichtlich trotzdem weitermachen, es wurde vom der Clintonkampagne bereits angedeutet, dass es auch zu einen Kampf um jene Delegierte kommen könnte, die eigentlich dem anderen Kandidaten zugeordnet sind. Wenn es so kommt, dann wird es im November einen Nominierungsparteitag der Demokraten geben, wo die Fäuste fliegen.

"Change" - auf etwas andere Weise..

Die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario beträgt im Moment ca. 20 Prozent ca. 10 Prozent.

+++ Update 1:53 Uhr +++
In Ohio und Texas läuft es für Obama bessser als von mir erwartet. In Ohio liegen beide Kandidaten zu meiner großen Überraschung etwa gleichauf (Clinton ca. +2 %) und Texas geht mit +5 an Obama. Vermont +20 % + 24 % an Obama. Wenn ich die ersten Anzeichen (exit polls u.ä.) richtig deute.

+++ Update 2:36 Uhr +++
Wenn es so weitergeht, holt Obama Texas mit +8 % oder mehr.
Hillary Clinton ist Vergangenheit - das Rennen ist aus.

+++ Update 3:37 Uhr +++
Alles ganz anders. Gemäß der Exit poll von CNN gibt es in Texas einen Gleichstand bzw. 2% Vorsprung für Clinton. Vermont jetzt + 19 % für Obama. Rhode Island lt. exit poll bei + 5 % für Clinton. Ohio scheint sich aber ganz anders zu entwickeln als die exit polls nahelegen - und deutlich mehr in Richtung meiner Schätzung.

Vielleicht habe ich meine Kristallkugel doch ausreichend poliert.

+++ Update 5.3.2008 - Ergebnisse und Bewertung +++
Texas: + 3,4 % Clinton (allerdings ca. 3 Delegiertenstimmen Vorsprung für Obama)
Ohio: + 10,2 % Clinton
Rhode Islands: + 18,1 % Clinton
Vermont: +21,2 % Obama

Hillary Clinton ist in Delegiertenstimmen gerechnet gestern Abend erstmalig eine Wahlsiegerin. Sie erwirbt von 370 zu verteilenden Delegiertenstimmen insgesamt 189 Stimmen, während Barack Obama 181 Stimmen gewinnt. Gleichzeitig bröckelt ihr Vorsprung an der Superdelegiertenfront - am Wahltag gewann Obama drei weitere Superdelegierte, sodass fünf Delegiertenstimmen die Bilanz ihres "großen" Wahlsieges sind.

Ansonsten stelle ich fest, dass ich mir bzw. meiner Kristallkugel mächtig auf die Schultern klopfen darf.

9 Comments:

At 05 März, 2008 01:28, Anonymous Anonym said...

Faszinierend! Sonst schätzen Sie Wahrscheinlichkeiten aber genauer - Mr. Spock!

 
At 05 März, 2008 02:04, Blogger John Dean said...

Ich hätte meine Kristallkugel wohl besser polieren müssen. Ohio - autsch!

 
At 05 März, 2008 02:22, Anonymous Anonym said...

Ohio.. "der Winterkönig von Ohio" fällt mir da ein. Ein großer Artikel, prophetisch geradezu, war das, in einem führenden deutschen Nachrichtenmagazin, eine feinnervige politische Analyse, verfasst eindeutig von einem Genie, und einem der intimsten Kenner Washingtons. Direkt aus dem "Westwing" des Whitehouse!

Gibts schon was neues von den Polls?

 
At 05 März, 2008 02:40, Blogger John Dean said...

@ angryinhamburg
Vermont: Obama gewinnt mit über 20 % Abstand.
Ohio: Exit polls besagen, dass Clinton hier nur 3 Prozent vorn liegt. Das ist sehr wenig.
Texas: Eine geradezu irrsinnig heftige Wählerbeteiligung, gerade in den Städten, wo Obama dann i.d.R. mit 20 % und 25 % abräumt. In den ländlichen Gebieten sieht Clinton deutlich besser aus als Obama, nur: Das rettet sie nicht.

Und dann kommt noch der Caucus hinterher, der berühmte "Texas-2-step". Wenn die Basisorganisation der Obamakampagne erneut so gut ist wie in den anderen Caucuswahlen, dann erreicht Obama allein aus der Texaswahl über 30 Delegiertenstimmen zusätzlichen Vorsprung ggüber Clinton.

In den letzten Minuten der Auszählung scheint aber Clinton ein wenig aufzuholen.

 
At 05 März, 2008 02:55, Anonymous Anonym said...

den "...Winterkönig von Iowa" meinte ich oben natürlich.

Hat Clinton denn noch Chancen?

 
At 05 März, 2008 03:40, Blogger John Dean said...

So, wie die Auszählung gerade läuft, zieht Clinton zwar in den Wählerstimmen gleich, verliert aber ca. 5 bis 10 weitere Delegierte an Obama, der damit seinen Vorsprung ausbauen kann. Clinton noch eine Chance?

Eher nein. Ich finde zwar, dass Obamas Kampagne im Moment strauchelt, aber das scheint die Wähler nicht zu stören. Bei den nun kommenden Vorwahlen wird Clinton immer wieder neue Niederlagen erleben und Delegiertenstimmen an Obama verlieren.

Ich denke, wenn Obama nicht noch in einen Riesenfettnapf tritt, dann hat er die Nominierung bei den Demokraten gewonnen.

 
At 05 März, 2008 17:41, Anonymous Anonym said...

Die Schlampe wird ALLE schmutzigen Register ziehen, um ins Weiße Haus zu kommen. Barack, zieh die Glacéhandschuhe aus!!!

 
At 05 März, 2008 21:54, Anonymous Anonym said...

Wo hast du denn die Delegiertenzahlen her? Die vom EHNAMAG aus Hamburg sehen ja schon anders aus.

Gruß
Ben

 
At 13 März, 2008 18:20, Blogger Dominik Hennig said...

Deutliche Worte an HRC!

 

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