30 Mai 2007

Tamiflu und der bürokratisch-industrielle Komplex

Böse Nachrichten für Roche und Tamiflu: Impfverfahren gegen die Vogelgrippe ist ein gutes Stück vorangekommen. Die Frage bleibt: Wie konnte es dazu kommen, dass die deutsche Regierung für eine völlig sinnlose Tamiflu-Bevorratung hunderte von Millionen Euro ausgab?

Meine Vermutungen gehen dahin, dass die Verbindung von privatwirtschaftlichen Profitinteressen mit einem unkritischen bürokratisch-industriellen Komplex (u.a. in den Gesundheitsverwaltungen) uns Bürgern regelmäßig teuer kommt. Ist eine Ausgabenentscheidung besonders sinnlos (Beispiel: Transrapid), so wird diese uns Bürgern als "wirtschaftsfreundlich" verkauft. Drecksäcke. Elende.

3 Comments:

At 31 Mai, 2007 05:33, Anonymous Anonym said...

Die Bundesregierung ist ausnahmsweise mal unschuldig. Das Zeug wurde von den Bundesländern geordert und auch nur in minimalen Mengen, wenn man das mit anderen Ländern vergleicht.

Es war Hysteriezeit und die Medien haben den Hype gesteuert. Frag mal was Springer, Mohn/Bertelsmann und andere bekommen haben.

Wie gesagt ich verteidige diesen Staat nicht gerne, aber diesmal sind sie unschuldig.

 
At 31 Mai, 2007 06:26, Anonymous Anonym said...

Schuld oder Unschuld von Regierungen ist eher zweitrangig, die Verbindungen sind schon eher interessant.
Vielleicht hilft ja die Erkenntnis weiter, wer ein ordentliches Stück vom Kuchen abbekommen hat.

http://tinyurl.com/yt6d2f

 
At 31 Mai, 2007 08:15, Anonymous Anonym said...

Nun, frage dich einmal, was aus der Sicht eines Gewählten schlimmer ist: 100 Millionen verbrennen (falls dem so ist) oder dir, im Falle eines Falles, im nächsten Wahlkampf von einer wildgewordenen Presse im Verbund mit einer hysterischen, zunehmend vor komplexen Sachverhalten zurückscheuenden (sprich: verblödenden) Wahlvolk Vorhaltungen anhören zu müssen, du seist am Tod von Menschen schuld, weil du keine Vorsorge usf. getroffen hast.

Eigentlich haben wir nur den Staat, den wir verdienen: Mit Vollkasko-Mentalität zum Schnäppchenpreis ausgestatte Dieter-Bohlen-Ideologen (Egoismus und asoziales Verhalten sind geil) als Wähler, mit Volksvertretern, die, weil sie ihren Wählern - zu recht - nichts mehr zutrauen, bereits selbst immer mehr an ihr Geschwätz glauben und so die Umwelt schaffen, die ihnen zu schaffen macht ;-)

Sorry, aber auch die sog. kritische Linke (die ja eher aus unolidarischen Isolationisten besteht, denen der eigene Volksstaat alles ist), die geht ja mit den ganz einfachen Lösungen hausieren - sei es Globalisierung, sei es Armut & Arbeitslosigkeit oder Freiheitheitsrechte. Auch "bürokratisch-industrielle Komplexe" sind dann nur Hülsen, die komfortabel verhinden, den Hirnapparat anstrengen zu müssen. Schuld sind natürlich die bösen anderen und es darf nichts kosten ;-)

 

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