Gegenrede zu Söder
Wenn es ein Ghettokid in Berlin Neukölln gibt, das keine Chance auf eine Ausbildung erhält, dann bedeutet das etwas für mich. Wenn es eine vereinsamte Großmutter in München gibt, die zwischen Arzneimittelzuzahlung und ihren Lebensmitteleinkauf wählen muss, dann macht das mein Leben ärmer, selbst, wenn sie nicht meine Großmutter ist. Wenn in Hamburg ein Jugendlicher von Internetfallenstellern reingelegt wurde, dann werde auch ich reingelegt. Wenn es in Frankfurt eine deutschtürkische Familie gibt, die nicht genug Geld hat, um ihre Rechte zu wahren, dann nimmt mir das auch meine Bürgerrechte. Es ist dieser demokratische Grundkonsens – unsere gegenseitige Verantwortung füreinander – die den Kern unserer Gesellschaft ausmacht. Soziale Verantwortung ist das Rückgrat unserer Gesellschaft, wenn wir wollen, dass bei uns ein jeder nach seiner Fasson glücklich werden kann.
Frage an die Leser/innen: Welcher amerikanische Poliker lieferte die Vorlage?
Labels: Innenpolitik, USA
8 Comments:
Jefferson? Lincoln? Roosevelt (einer von beiden)? Wilson? Kennedy? Clinton?
Aber im Grunde genommen hätte es wohl jeder US-Präsident sagen können. Gute Rhetorik gehört in den USA bekanntlich zum guten Ton.
Aber wer war es denn nun?
Du hast noch die Arbeitslosen und Rentner vergessen, die abends und an Wochenenden durch die Straßen der größeren Städte ziehen, um dort Pfandflaschen von der Straße und aus den Mülleimern zu fischen, damit sie am Monatsende noch etwas zu essen haben oder ihre Wucher-Stromrechnung bezahlen können. Der Bedarfssatz des ALGII wurde seit Jahren nicht angepasst, die Politiker-Diäten schon und die Energiepreise explodieren für die pralle Rendite der gierigen Aktionäre von den Energiekonzernen.
Gruß
Alex
Eugene Debs - the great socialist from Indiana?
Barack Obama, stimmt's?
Gruß
Ben
@Solon:
Das ging in die richtige Richtung.
@Alex
Stimmt, das könnte man da noch sehr gut einbauen.
@David
Eugene Debs? Nie gehört, ich werd da mal mein Google anschmeißen. Hast Du einen Lesetipp? Ich bin kein Sozialist, aber bei den Sozialisten gab es zweifellos sehr gute Köpfe. Warum eigentlich gab es niemals (so weit ich das wahrgenommen habe) einflussreiche amerikanische Sozialisten?
@Ben
Treffer!
Und zwar war es diese Rede.
--- schnipp ---
"If there is a child on the south side of Chicago who can’t read, that matters to me, even if it’s not my child. If there is a senior citizen somewhere who can’t pay for their prescription drugs, and having to choose between medicine and the rent, that makes my life poorer, even if it’s not my grandparent. If there’s an Arab American family being rounded up without benefit of an attorney or due process, that threatens my civil liberties. It is that fundamental belief: I am my brother’s keeper. I am my sister’s keeper that makes this country work. It’s what allows us to pursue our individual dreams and yet still come together as one American family."
--- schnapp ---
Ich fands aber garnicht mal so trivial, diese Passage, passend für die deutsche Politlandschaft, einzudeutschen.
Barack ist wohl von Debs beeinflusst worden. Zitat von Eugene Debs:
"Years ago I recognized my kinship with all living things, and I made up my mind that I was not one bit better than the meanest on the earth. I said then and I say now, that while there is a lower class, I am in it; while there is a criminal element, I am of it; while there is a soul in prison, I am not free."
Sie sind ein wirklich guter Mensch...wenn es Ihnen denn wirklich so nahe geht. Solche Menschen werden gebraucht, hmm...
Ach so, die Frage. Ja da kann man nur einen nennen: Ron Paul.
R. Renitent (einloggen hat nicht geklappt)
Das Zitat ist sehr schön, wenn es doch nur irgendwer auch umsetzen würde...
Kommentar veröffentlichen
<< Home