22 Oktober 2006

Sansibar und die Dauerhaftigkeit der politischen Lüge

Beim zufälligen Schmökern in Wikipedia lernte ich, dass im sogenannten "Sansibar-Helgoland-Vertrag" (1890) Sansibar nicht (!) an die Briten abgetreten wurde - im Tausch gegen Helgoland. Dieses Tauschmärchen ist vielmehr eine politische Lüge von Bismarck, mit der er die Ausgleichspolitik seines Nachfolgers (Leo von Caprivi) mit England abwerten wollte.

Lügen, politische zumal, können ganz schön lange Beine haben.

1 Comments:

At 23 Oktober, 2006 11:40, Anonymous Anonym said...

Werter Dean, auch wenn sie gerne überall Lügen und Verschwörungen findenm, um Ihre ewig gleiche Leier zu wiederholen, darf ich Ihre werte Aufmerksamkeit auf folgendne Abschnitt lenken:

Bismarck, in der Rolle des Ausgebooteten, antwortete verstimmt, daß man in der Politik mehr Ausdauer aufbringen müsse; nach ein paar Jahren Geduld und Verhandeln hätten wir Sansibar haben können und nicht die Engländer. So aber sei dies ein Verlust für uns.- Die Reporter griffen das Wort "Verlust" auf und am nächsten Tag stand überall in de Presse zu lesen, daß Deutschland das große Sansibar gegen das kleine Helgoland verloren habe. Kein Dementi half mehr. Die Meinung "Helgoland gegen Sansibar" setzte sich durch.

Wie sie in dieser politischen Beurteilung des Vertrags durch Bismarck ("hätten haben können" = Konjunktiv = Möglichkeitsform) eine Lüge erkennen können, bleibt Ihrer Fantasie überlassen.

Richtig ist natürlich, daß der Fokus des Vertrags auf Gebietsabtretungen in Afrika lag, bei gleichzeitiger Anerkennung der deutschen Kolonien in Ostafrika durch die Engländer.

 

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