Scharon macht Geschichte
Die Ereignisse überschlagen sich - und sind trotz aller Turbulenz von einer klaren Linie gekennzeichnet, Scharon macht Geschichte:
Der gewiefte Taktiker redet nicht mehr nur von Strategien - er setzt sie um. Wer seine Interviews der letzten Jahre als bloße Wortbekenntnisse eines opportunistischen Politikers abtat, sieht heute, dass er seine zuvor bekundeten strategischen Interessen mit großer Fahrt umsetzt.
Und er nimmt weiter Fahrt auf.
Es genügt ihm nicht, einen Weg zur Macht zu finden - er will sie für seine Vision nutzen, welche am Ende dazu dient, der Region und Israel endlich Normalität, vielleicht sogar Frieden zu bringen.
Nannten ihn rechtsextreme Arschlöcher in Israel begeistert "Bulldozer", so trägt er diesem Namen auf verblüffende Weise Rechnung, und wendet sich mit seinem Manöver gegen den messianisch-fundamentalistischen Wahn, der durch seine neue Zentrumspartei ins politische Abseits abgedrängt wird, während die Vorschläge der Genfer Initiative fast schon greifbare Wirklichkeitskraft gewinnen.
Wird eine Konstellation gefunden, die sichere Verhältnisse über Generationen verspricht, so wird es sicher zu weiteren Zugeständnissen kommen - und Scharon, der Strategie, erbaut im Moment die politischen Voraussetzungen hierfür.
Der Bulldozer fährt dem Frieden entgegen.
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