Der König vom Nockherberg
Ich lese dort gerade, dass jemand, der gerne umfassend austeilt, und das Schmähen zu einer seiner Professionen gestaltet hat, in eigener Sache höchst empfindlich ist. Er lässt eine einstweilige Verfügung erwirken, weil sich jemand an ihm vergeht, indem er aus seinen Werken zitiert. Dieser Mensch darf - wenn ich es richtig verstanden habe - nichts mehr von ihm zitieren.
Mich jedoch reizt das Verbotene.
Ich möchte diesen selbst ernannt "prowestlichen" Mann schmähen, der sich Amerikaanbetung und einen scharfen Nationalismus zum Programm gemacht hat, und dies mit einem übertriebenen bis paranoiden Blick auf "den" Islam oder Islamismus verbindet.
Ich möchte ihn deshalb schmähen, weil dieser Spezialist für wahrgenommene (und hier bei anderen unterbundene) Meinungsfreiheit dumme politische Standpunkte vertritt, oft genug auf eine die Würde seiner politischen Gegner deutlich herabsetzenden Weise.
Ich werde ihn auch zitieren, zum Zwecke der Schmähung. Erstens, weil es verboten ist. Zweitens, weil ich den Beschäftigungsstand seiner Rechtsanwälte steigern möchte. Drittens, weil ich mir vorstellen könnte, dass eine ernst zu nehmende Schmähkritik ohne Zitation vergleichsweise leblos und substanzlos wirkt.
Da er möglicherweise Namensschutzrechte genießt oder geltend macht, und ich es seinen Rechtsanwälten nicht zu einfach machen möchte, gegen mich vorzugehen, werde ich ihn nachfolgend H.B.-Männchen (H.B.M.) nennen. Passend für jemanden, der sich leicht und heftig erregt.
Okay, vermutlich wird seinen fleißigen Rechtsanwälten mein unwesentlicher Blog sowieso nicht auffallen, aber man weiß ja nie. Also, unser H.B.M. hat mal zum Verhalten von Friedensdemonstranten gesagt, und meint, sie damit charakterisieren zu können:
"Krieg als Wichsvorlage" und "eine breite Koalition der nationalen Einheit von Horst Mahler bis Günter Grass" und "Antisemitismus in der Friedensbewegung" und "nur nicht gegen den Terrorismus" usw. usf. usw. usf.
Das Problem ist: Er denkt das wirklich. Er strengt sich geradezu an, um Menschen die Würde zu nehmen (z.B. einem sexuell pöbelnden Vorwurf "Wichsvorlage"), die ein anderes Verständnis davon haben, wie bestimmte internationale Konflikte geregelt werden sollten.
Ich gehe noch einen Schritt weiter:
Er mag ein guter Reisejournalist sein. Er verfügt über eine recht gute Wortgewalt und wirkungsvolle sprachliche Mittel. Umso schlimmer ist dies:
H.B.M. vertritt niederträchtige politische Positionen auf niederträchtige Weise.
P.S.
Ach, würde er sich doch nicht ständig verrennen! Denn ich mag den alten Wirrkopf trotz allem.
Verurteile keinen Menschen
und halte kein Ding
für unmöglich,
denn es gibt keinen Menschen,
der nicht seine Zukunft hätte,
und es gibt kein Ding,
das nicht seine Stunde
bekäme.
und halte kein Ding
für unmöglich,
denn es gibt keinen Menschen,
der nicht seine Zukunft hätte,
und es gibt kein Ding,
das nicht seine Stunde
bekäme.
1 Comments:
So ist er, siehe auch http://www.campodecriptana.de/blog/2005/11/09/380.html
TK
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