05 November 2007

Gabor Steingart und sein dreifacher Murcks

Gabor wäre gerne der Herrscher Aust-Nachfolger im SPIEGEL, aber weil es dazu nicht gelangt hat, ist er jetzt nur ein Korrespondent in Washington. Und was tut er dort? Er leckt dort seine Wunden. Außerdem solidarisiert er sich (im Unterschied zur US-Bevölkerung) mit dem Präsidenten GW Bush, den er fast so großartig findet wie sich selbst, und mindestens genauso verkannt, bewunderungswürdig und ungemein lebendig. Gabor Steingart imaginiert sich einen Bruder im Geiste - und, als ob das noch nicht reichte, dichtet er GW Bush große Erfolge an.

Erstens faselt Gabor von großen "Feldherrenglück", denn es sei GW Bush gelungen, dass nun "Bewegung an der irakischen Kriegsfront" herrsche. Tatsächlich, im Irak bewegt sich ein unverändert blutiger Strom aus Kampf gegen die Besatzungsmacht, Morden, Anschlägen und Vergeltungen. Indes, die meisten Iraker und Amerikaner würden mit etwas weniger Bewegung zufriedener sein. Die Lage im Irak ist ein Desaster und lässt sich nicht schönschreiben.

Zweitens, GW Bush "dominiert" angeblich die Kandidatensuche im Vorwahlkampf in den USA. Das behauptet Gabor. Abgesehen von der kranken Denkfigur, die sich einen dominierenden Bush herbeiwünscht wie einen Führer, ist diese Behauptung so verwegen haltlos, dass man an Steingarts geistiger Gesundheit zweifeln darf. Jeder Kandidat, der im Verdacht steht GW Bush nahe zu sein, muss mit der Verachtung der Amerikaner rechnen. Domination sieht anders aus.

Drittens meint er, Bush "treibt die Demokraten wie der Hirtenhund die Schafe". Dies begründet Gabor, der sich von seiner neokonservativen Vergangenheit offenbar nicht lösen kann, mit folgenden Satz:
Die demokratischen Themen - Armut, Gesundheitsreform und Klimakatastrophe - verglühen gerade im Feuer der Granatwerfer von Bagdad.
Wer so schreibt wie Gabor, kann eigentlich nur ein kriegsverherrlichender Bejubler von Granatwerfern sein, dem die Lektüre von Jüngers Stahlgewittern nicht bekommen ist,- aber schlimmer noch, er ist ignorant. Man schaue sich einfach an, wie die Lage der angeblich wehrlos wie Schafe getriebenen Demokraten vor dem Hintergrund des Irakkriegs aussieht, anhand aktueller Umfragewerte (NBC News/WSJ Survey #6067):

Auf die Frage "All in all, do you think that things in the nation are generally headed in the right direction, or do you feel that things are off on the wrong track?" antworten 26 Prozent der US-Bürger "Headed in the right direction" und 61 Prozent "Off on the wrong track".

57 Prozent der US-Bürger sind mit der Amtsführung von GW Bush nicht einverstanden, und bei der Frage "In general, do you approve or disapprove of the job that George W. Bush is doing in handling the situation in Iraq?" zeigen sich 33% der Amerikaner mit GW Bushs Irakpolitik zufrieden, während diese von 63% abgelehnt wird. Trotzdem dürfte es einfacher sein, einem Papagei das Rülpsen beizubringen, als Gabor Steingart zugeben zu lassen, dass er falsch liegt.

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2 Comments:

At 05 November, 2007 14:30, Anonymous Anonym said...

GW Bush "dominiert" die Kandidatensuche? Auf welchem Planeten lebt denn Herr Steingart?

 
At 08 November, 2007 19:04, Blogger Dominik Hennig said...

Steingart ist sowieso ein Dampfplauderer!

Lies mal von Hochreiter/Taghizadegan den "Anti-Steingart", da kannste auch noch was lernen! :)

 

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