13 Juni 2009

Wer sich in diesen Zeiten "geistige Elite" nennt, ist vielleicht nur überfinanziert...

Ich sehe gerade, dass die Großköpfigsten unter den neo"liberalen" Unsinnsverbreitern sich im "Frankfurter Zukunftsrat" zusammengeschlossen haben. Für mich klingt das nach schlichten Affengebrüll der Arrivierten und Privilegierten. Weiß jemand mehr über das Tun und Werden dieses Zukunftsrates, der sich vorgenommen hatte, mit seinen "ganzheitlichen Konzepten" bis in die Kindergärten hinein zu wirken?

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15 Comments:

At 13 Juni, 2009 23:12, Anonymous Robin Renitent said...

Wenn ich die Liste der Mitglieder lese und das, was ihnen so vorschwebt...wird mir schlecht.

Teilweise Skepsis aus vielleicht ähnlichen Gründen wie bei Ihnen, aber überwiegend, so vermute ich, doch aus anderen Gründen....

Gut, daß ich meine Kinder der deutschen Schulpflicht entzogen habe.

 
At 14 Juni, 2009 17:04, Anonymous Perspektive2010 said...

Auf meinem Blog habe ich etwas dazu, weitere Informationen gibt es bei Lobbywatch Europe und im INSM-Watchblog.

 
At 14 Juni, 2009 17:08, Anonymous Perspektive2010 said...

Nachtrag: Es hat sich inzwischen der Spitzname "Frankfurter Zukunftsunrat" für diesen dümmlichen Bonzen-Lobbyistenclub herauskristallisiert ;)

 
At 15 Juni, 2009 16:43, Anonymous Anonym said...

Hmmh,
das ist doch eine ziemlich alte Nummer, mindestens ca. 2 Jahre alt. Dieser notorische Pohl hat irgendein Büro im Westend mit PC und Fax und eine Reihe von Leuten, die eitel genug sind mitzumachen sobald man sie zu irgendeiner usurpierten ,,Elite" zählt.

Erinnert an einen ebenfalls alten Gag, als man deutschen Intellektuellen ein Stück aus ,,Mein Kampf" zu lesen gab und sie begeistert zustimmten, u.a. dieser SPD-Kultus Nida-Rümelin. Verwundert bin ich aber über die Teilnahme von Sloterdijk. Der ist doch noch aktiv. Was macht der bei diesen Mumien, deren Konzept in der Krise so gräßlich baden ging? Wie will man sich mit diesem Zukunftsrat am Bein in Zukunft noch als Experte, als Jemand, der etwas zu sagen hat, vermarkten?

 
At 15 Juni, 2009 19:13, Blogger John Dean said...

Erklärung: Sloterdijk IST eine geistige Mumie. Ich jedenfalls halte ihn bestensfalls für einen Clown.

 
At 15 Juni, 2009 20:42, Anonymous Anonym said...

Sorry, hatte ich vergessen:
die Frage ob dieser Zukunftsrat etwas tun würde/wollte. Ich habe dazu bisher überhaupt nichts gefunden. Ziemlich sicher bin ich mir aber, dass dieser Rat auch nichts tun wird. Dessen Funktion ist eher eine andere:
wenn irgendwo in der Provinz mal eine krypto-neoliberale Aktivität gestartet wird kann man den gut klingenden Titel ,,Frankufrter Zukunftsrat" zum Dekorieren der Aktivität benutzen, oder ein wohlfeiles Grußwort von denen (das dürfte der Hausmeister, Herr Pohl, unterschreiben auch in Namen der Anderen) vorbeischicken. Zum arbeiten im Wortsinn bräuchten die Projektgelder, damit sie irgendwelche akademischen Prekären losschicken können - so wie die Deutsche Kinderhilfe von Jobbern Unterschriften sammeln lässt. Das übliche Spielchen...

 
At 15 Juni, 2009 21:24, Anonymous Anonym said...

Am 3.3.2008 schrieb die Frankfurter Rundschau schon über diesen Zukunftsrat. Sobald mir bekannt ist hat der außer dieser Ankündigung bis heute nichts zustande gebracht - außer halt, irgendwo zitiert zu werden. Dazu wurde er wohl auch geschaffen.

 
At 15 Juni, 2009 23:24, Blogger John Dean said...

So weit ich sehe, hat dieser "Zukunftsrat" eine Reihe festlicher Empfänge veranstaltet. Sich selbst feiern - trotz fehlender Leistungen:

Das kann er.

Insofern ist eine gewisse Nähe zu "Leistungsträgern" wie Koch-Mehrin sehr verständlich. Jetzt warte ich nur noch auf Anfragen seitens von Kindergärten, wo denn diese ominösen "ganzheitlichen Konzepte" zu finden sind, um sie den lieben Kindergartenkindern zu präsentieren...

 
At 16 Juni, 2009 06:21, Anonymous Anonym said...

Wo publiziert denn dieser Zukunftsrat? Was Du schreibst ist ja wie bei einer Hochzeit: man feiert bevor man etwas geleistet hat, sozusagen um etwas anzukündigen.
Ich habe seit diesem FR-Artikel davon aber bisher auch nichts irgendwo sehen können.
Von den Feiern abgesehen ist das Nichts, was nicht Jeder mit
- einem PC mit Internetanschluß
- irgendeiner Adresse
- irgendeiner Liste mit Namen
auch machen könnte. Die einzige Überraschung aus meiner Sicht ist Sloterdijk: dass er so unvorsichtig war sich dergestalt als neoliberales Kampfschwein zu outen.

 
At 20 Juni, 2009 12:04, Anonymous Anonym said...

Eine Frage hier in die Runde:

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/spezial_banken/spezial_banken/?em_cnt=1801037&em_loc=3555

,Die Verursacher der weltweiten Finanzkrise sind nach Auffassung des Frankfurter Zukunftsrats Opfer ihrer Erbanlagen geworden. "Die Gier im Finanzverhalten ist genbedingt", erklärte das von vornehmlich mittelständischen Unternehmen finanzierte Netzwerk am Mittwoch. Der Zukunftsrat habe ein entsprechendes Thesenpapier nach einer Sitzung mit dem Bonner Neurobiologen Oliver Brüstle und anderen Wissenschaftlern, dem ehemaligen Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (aus der SPD ausgetreten) und dem CDU-Politiker Friedrich Merz verfasst."
Völlig unklar ist für mich welche Grundlage diese Meldung hat. Wie muß man sich das vorstellen?
Hat es da eine Veranstaltung gegeben (eine vereinsinterne Sitzung könnte ja auch sein: Clement, Merz und Pohl trinken Kaffee), eine Pressekonferenz oder Ähnliches? Oder hat Jemand einen Bogen Papier mit der Meldung in irgendwelche Pressepostfächer gelegt?
Mir geht es um die Arbeitsweise solch eines Gremiums. In der Sache ist es eh lächerlich: Laien bilden ein paar Analogien zu Teilergebnissen der Neurobiologie. Das taugt für Alles-und-Nichts...
,

 
At 20 Juni, 2009 12:40, Anonymous Anonym said...

Ok,
ich denke ich habe es selbst gefunden:

http://www.frankfurter-zukunftsrat.de/

Es war wohl ein Kaffeetrinken im ,,Life & Brain Center" der Uniklinik Bonn, u.a. mit Merz und Clement.
Davon dann ein Bildchen, das jeder Kassenpatient am Tomographen seiner Wahl machen könnte, auf die Homepage des Zukunftsrates und ein paar Fotokopien einer Presseerklärung in die Postfächer bei der Landespressekonferenz? Geht das so?

Ich frage weil ein uninformierter und nur halb interessierter Leser die Zeitung durchblättert, seinen Blick darauf fallen läßt und dann denkt: da war doch was...

 
At 21 Juni, 2009 09:38, Anonymous Anonym said...

Für die Mitleser, falls es welche gibt:
Der Zukunftsrat ist offenbar ein so schmächtiges Gebilde, dass man auf Zweitverwertung und sich selbst zitieren setzen muß.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/140828
Dass der Autor offenbar keine Angst um seine wissenschaftliche Reputation hat gibt zu denken. Die Argumentation ist so schlicht dass jeder Oberstufenschüler darauf auch leicht kommen könnte: wieviele und welche Rezeptoren im Belohnungszentrum vorhanden sind ist auch genetisch determiniert. Es funktioniert immer so, dass der Mensch versucht Erfahrungen, die belohnt wurden, zu wiederholen. Wenn der Mensch den Erwerb von Geld als solch eine Erfahrung akzeptiert könnte (!) es solche Folgen haben. Der Rest ist dann Boulevard-Schreibe, die unterschlägt, dass das Leeren einer Bierflasche den gleichen Effekt haben könnte. Und er ist ein flacher Appell an zufällig Mitlesende, die Verbindungen zu Fördermitteln haben:
es gäbe da noch etwas zu forschen und das sollte bitte, bitte hier bei diesem Professor gemacht werden...

Und natürlich: wenn diese Gier angeboren ist kann man auch keine politischen Folgen aus dieser Krise ziehen, bestehende Vermögen sind nicht anzutasten, weil unschuldig... unglaublich, wie man mit solchen selbstreferentiellen Mini-Hinterzimmer-Zirkeln die politische Meinungsbildung beeinflussen kann.

 
At 22 Juni, 2009 00:30, Anonymous Anonym said...

wer über einen möglichst anonymen und sicheren kommunikationsweg verfügt, kann sich von mir mehr informationen einholen, als gewissen leuten lieb ist…

 
At 08 Juli, 2009 18:57, Anonymous Anonym said...

Schade, ich hatte am 22.6.2009 hier nicht mehr herein geschaut. Die Einladung klingt aber doch zu verlockend: wie könnte man das realisieren? Vorschläge dazu?

Denn dieser ,,Zukunftsrat" scheint entschlossen jetzt, wohl im Zusammenhang mit dem Wahlkampf, aktiver zu werden. Die gleiche Art von wohlfeiler, nichtssagender PR kam heute, 8.7.2009, wieder:
,,Frankfurter Zukunftsrat will Steuer auf Gewaltmedien" - und dann ein Appell, neoliberalen Wirtschaftsunterricht in den Schulen zu verstärken. Ich würde gerne mehr Hintergrundmaterial darüber haben und bitte ,,anonym" sich noch einmal zu melden mit einem Vorschlag, wie man das machen könnte.

 
At 15 Juli, 2009 21:52, Blogger gelegentlich said...

Erneuter Versuch: wie könnte man diesen Kommunikationsweg aufbauen?

,,wer über einen möglichst anonymen und sicheren kommunikationsweg verfügt, kann sich von mir mehr informationen einholen, als gewissen leuten lieb ist…"

 

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