22 März 2009

Leon de Winter - der Politdepp

Sorry! Bitte nicht falsch verstehen: Ein mental so umfangreich bewaffneter (und i.d.R. auch auf politischen Kriegszügen sich befindlicher) Mann wie Leon de Winter ist natürlich kein Depp. Er ist, jedenfalls in meinen Augen, auch kein reinrassiger "Schriftsteller", als der er sich von rechtsgerichteten Publikationen so gerne bezeichnen lässt. Er ist vielseitig, er ist talentiert, vielleicht sogar ein angenehmer persönlicher Umgang, aber er ist ein Polit-Depp, also ein Mann, der in politischen Angelegenheiten den Standpunkt eines Deppen einzunehmen versteht.

Zufällig bin ich über einen seiner Schlüsseltexte gestolpert, einem nun schon drei Monate alten und von pro-idiotischen Bloggern des rechten Lagers gefeierten Machwerk, in dem sich Herr Winter über "das wahre Gesicht" von Barack Obama verbreitet. Er tut dies - wie es bei ihm üblich ist - geifernd, hasspredigend und in einer Aneinanderreihung von Inkorrektheiten und Fehlurteilen, dass man fast um die geistige Gesundheit von Herrn Winter fürchten möchte. Es wäre eine sehr undankbare, weil zu umfangreiche, Aufgabe hier ins Detail zu gehen - aber das ist auch nicht nötig. Es genügen bereits zwei Worte des Herrn Winter, um Klarheit zu gewinnen über das Wesen seiner politischen Urteilsunschärfe.
"Knallharter Opportunist"
Damit möchte Herr Winter den Politiker Obama auf den Punkt bringen. Nun, vielleicht funktionieren die Begriffskombinationen "knallharter Machtpolitiker" oder "knallharter Polit-Depp", aber bereits das Wort "knallhart" signalisiert, zumal, wenn es von einem echten Schriftsteller zur Charakterisierung einer realen Person eingesetzt wird, schlicht nur: Hysterie. Und zwar eine Hysterie seitens desjenigen, der es einsetzt.

Möchte man in politischen Angelegenheiten von Nichtdeppen ernst genommen werden, so funktioniert jedoch die Wortkombination "knallharter Opportunist"nicht, denn das Wesen eines Opportunisten ist es ja gerade, nicht knallhart zu sein. Echte politische Knallköpfe: Ja, die können, ganz im Unterschied zum Vollblut-Opportunisten, jederzeit knallhart sein, besonders auch in ihren Essays, die sie in der traditionell an Militarismus und Säbelrasseln hochinteressierten Rechtspresse lancieren.

Dazu gehört nicht viel. Etwas Hass und jede Menge politische Dummheit finden sich leicht. Bei Herrn Winter sogar besonders leicht.

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4 Comments:

At 01 April, 2009 19:08, Anonymous Robin Renitent said...

Und wo ist der Link zu Leon de Winter's Text?

 
At 04 April, 2009 13:46, Blogger John Dean said...

Wer sucht, der findet.

 
At 28 April, 2009 00:35, Anonymous Anonym said...

Nuja, de Winter wird sich nicht umsonst beim Ficken Stacheldraht um den Schwanz wickeln und beim Spritzen "Auschwitz!" schreien, wie wir von Theo van Gogh wissen.

Einmal Idiot, immer Idiot.

 
At 28 April, 2009 23:14, Anonymous klaus baum said...

vor zirka 15 jahren empfahl mir ein freund ein buch von de winter, in dem es unter anderem darum ging, daß der ich-erzähler auf der toilette saß und mit seiner verstopfung kämpfte. spielte irgendwo in osteuropa. doch später, als bush mit offensichtlich vorgeschobenen argumenten den irak angriff und als de winter das verteidigte, zweifelte ich am urteilsvermögen dieses mannes. die damaligen statements von john le carré sagten genau das gegenteil vom dummgeschwätz de winters.

 

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