Alan Posener verhält sich wie ein Dreckskerl. Ich wollte das nur einmal erwähnen - weil es in Blogistan in den letzten Tagen öfters hieß, dass es sehr gut ist, wenn jemand die Wahrheit ausspricht.
+++ Update +++
Auf Anregung von Freyja in den Kommentaren hin habe ich "ist ein" in "verhält sich wie ein" geändert. Was es allerdings nicht besser macht, dass Alapos Recherche durch seine radikal "prowestlich-prokapitalistisch" geprägte Meinung ersetzt, und es wird auch nicht besser gemacht, dass er ein reichlich taktisches Verhältnis zur Wahrheit hat. Alan Posener ist ein Paradebeispiel eines schlechten Journalisten, ja sogar ein Beispiel für ein reaktionäres Mietmaul.
15 Comments:
Hinsichtlich des Buches, das Murat Kurnaz mit Helmut Kuhn (in Wirklichkeit wohl nur Kuhn mit Kurnaz als Stichwortgeber) schrieb, halte ich Poseners Verriss gar nicht mal für so falsch. "Fünf Jahre meines Lebens" ist ein Roman, viele der darin herhobenen Behauptungen
sind absurd. Ein guter Stoff, geschickt erzählt. Wenn Kuhn es tatsächlich als "Roman" verfasst hätte, wäre das gute, aufrüttelde und dabei spannende Literatur. So aber ist es ein Etikettenschwindel.
Auch das, was Posener über Kurnatz schreibt, reicht noch nicht aus, ihn als "Dreckskerl" zu bezeichnen. Immerhin hält auch Posner es für einen Skandal, dass Kurnatz für einen bloßen Verdacht fünf Jahre in Lagerhaft verbracht hat.
woher wissen sie und der Posener das alles eigentlich?- in Wirklichkeit wohl nur, ist! ein Roman, Behauptungen sind! absurd!, Etikettenschwindel-
gibt`s auch `ne Begründung? Waren sie in dem Gefangenenlager? Der Posener?
@Dr. Dean: Danke für den Hinweis auf Poseners Text! Mein Senf zum Thema (statt Trackback).
@Freyja: Dass Posener es für einen Skandal hält, dass Kurnatz für einen bloßen Verdacht fünf Jahre in Lagerhaft verbracht hat, kann ich in Poseners Text leider nirgends lesen. Das einzige Wort des Bedauerns, das ihm über die Lippen kommt ist:
"Fünf Jahre Haft ohne Prozess wegen des bloßen Verdachts, Terrorist werden zu wollen? Das ist zu viel, um es milde auszudrücken."
Vielleicht wäre aus Sicht von Posener also zwei oder ein Jahr "angemessen" gewesen?
Natürlich ist er das, der Mann ist bei Springer, die sammeln solche Leute. Haben die schon immer getan.
Aber der Begriff Dreckskerl ist falsch, In Dreck kann man zumindest Blumen pflanzen. Das Springerpack ist insgesamt zu gar nichts nutze.
Alan Posener ist eine Art "nützlicher Konvertit" - und stets bereit, gegenüber gesellschaftlich fortschrittlichen Positionen auf Angriff zu schalten.
Für SPRINGER ist dieser überwiegend rechtsreaktionäre Meinungsmacher somit zweifellos etwas wert. Als Mensch hat er sicherlich auch seinen Wert, aber nun: Das macht ihn längst noch nicht zu einen achtenswerten Journalisten.
Ich bin mir nicht sicher, was ich von all dem halten soll was Kurnaz in seinem Buch so schildert.
Aber die Auszüge die ich las, waren teilweise so schrecklich, dass mir das kalte Grauen kam.
In wie weit dies alles der Wahrheit entspricht, werden wir wohl schwerlich erfahren können.
Aber das in Guantanamo zum Himmel schreiendes Unrecht geschieht das weiß wohl jedes Kind.
Und das sich Posener darauf beruft, dass das Rote Kreuz, Zutritt zum Internierungs-Lager hat. Ist wenn man die Aussagen des Roten Kreuzes kennt, nur als blanker Zynismus zu verstehen.
Der Artikel über Kurnaz ist eine Sauerei.
Ich hätte mir ja nicht vorstellen können, Alan Posener je zu verteidigen, aber gegen Deinen hasserfüllten Angriff muss ich ihn nun doch in Schutz nehmen. Posener, der sein Kürzel APO mit Bedacht gewählt haben dürfte, ist kein reaktionärer Irrer, sondern ein aus schlechter Erfahrung mit deutschen Linken klug gewordener Transatlantiker. Es ist nicht nur in Ordnung, sondern lobenswert, wenn er - entgegen dem veröffentlichten Mainstream - Zweifel anmeldet an der Glaubwürdigkeit des Kurnazschen Zeugnisses. Dass er dabei auf Mittel der Ironie und Übertreibung zurückgreift, ist auch nicht verboten. Mit seiner Äußerung hat er sich übrigens keine Freunde gemacht. Das war für ihn auch vorhersehbar. Und was immer man von Posener sonst sagen kann, eines ist er jedenfalls nicht: ein Feigling oder, wie Du Dich auszudrücken beliebst, ein "bezahltes Mietmaul" der Springer-Presse.
@anti-apo: dass der nationalistische, funktionelle Transatlantiker Posener vom Springer-Verlag nicht Mainstream sei, finde ich eine interessante Idee. Und schlechte Erfahrungen mit deutschen Linken? Hoffentlich. Was war links an dem? Sein Stalinismus?
@dr. dean:
In wiweit vertritt den Murat Kurnaz "gesellschaftlich fortschrittlichen Positionen"? Oder ist der Jiahd gegen die Kreuzfahrer jetzt eine solche?
@willy:
Wenn Kurnaz Jihadist wäre, wäre er wohl kaum wieder freigekommen. Die USA und die Rechten - auch in der Blogosphäre - unterscheiden nicht zwischen Islam und Islamismus, zwischen Orthodoxen und Extremisten. TRansatlantiker sind im Übrigen meist Kriegstreiber, aber das macht ja nichts, gell?
Erklärt natürlich in keinster Weise, wie man sich an einer Pakistanischen Koranschule eine gesellschaftlich fortschrittliche Position zulegen kann.
Wie es doch ünerhaupt höchst erstaunlich ist, dass den Behauptungen des Kurnaz offenbar völlig undistanziert geglaubt wird, obwohl sie duch nichts als sein eigenes Wort belegt sind.
och willy, hat der dean denn gesagt, dass ein jihadist gesellschaftl. fortschrittl. positionen vertrete? man muss schon lesen können wollen. vielleicht meint dean nur das, was man auch versteht, wenn man ihn liest: dass es nämlich um die unschuldsvermutung für jedermann geht, z.b. auch für sie. im übrigen ist posener so frei, überhaupt alle kategorien durcheinanderzuschmeissen, solang das nur der beschuldigung unbewiesener taten und lügen dient. wenn das buch ein roman ist, dann soll er einen roman rezensieren. wenn es ein roman ist, dann hat er über den erzähler zu referieren, nicht über den autor und co-autor des romans. so einfach ist das. haben wir im gymnasium gelernt. aber hier wird der autor des angeblichen romans verrissen. aber sie können ohnehin nicht lesen, ist auch wurscht.
Zitat dean: "Alan Posener ist eine Art "nützlicher Konvertit" - und stets bereit, gegenüber gesellschaftlich fortschrittlichen Positionen auf Angriff zu schalten." Und wenn Posener den Kurnaz angreift tut er genau das, gelle?
Interesssant ist die Frage, ob der Islamismus inzwischen für die postmoderne Linke eine gesellschaftlich fortschrittliche Position ist, wie es hier nahegelgt wird.
"stets bereit, gegenüber gesellschaftlich fortschrittlichen Positionen auf Angriff zu schalten."
ja, is offensichtl. eine verallgemeinerung. da geht`s nun nicht um Kurnaz
Etikettenschwindel? Haben die, die das alles so genau wissen, denn wenigstens das Buch gelesen? Vielleicht darf ich mal:
http://watchblogislamophobie.wordpress.com/2007/05/25/murat-kurnaz-buch/
über den Herrn Posener habe ich andernorts geschrieben:
Dafür, dass die "Welt" dieses Interview gebracht hat, kann man ihr sogar den Herrn Posener verzeihen, der sich bemüßigt gefühlt hat, uns zu erzählen, dass das alles, was der Kurnaz so schreibt, ja garnicht wahr sein kann.
Erstens könne man Leute, die mit Strom gefoltert würden, nicht anfassen. Nun, man kann von Herrn P. nicht verlangen, über eine Ausbildung in Elektrotherapie zu verfügen: Dann wäre ihm nämlich klar, daß in diesem Bereich auch der Strom liegt, mit dem man foltern kann. Und dann wäre ihm auch klar gewesen, daß man den "Patienten" dann durchaus festhalten kann - und mit Handschuhen, die die Guantanamo-Wachen auch öfter tragen, allemal.
Ja, und zweitens beanstandet der Herr Posener, daß Kurnaz so garnicht abgemagert war. Dazu gibt es eine einfache Erklärung: das von den arabischen Sklavenhändlern abgeschaute "Fattening Camp":
Was sind also “Fattening Camps”? Ganz einfach: Gefangene, denen keine Zugehörigkeit zu einer terroristischen Organisation nachgewiesen werden kann, werde nicht sofort entlassen. Vielmehr kommen sie in eben jene “Fattening Camps”, in denen sie über Wochen “aufgepäppelt” werden. Damit sie bei der Entlassung nicht so ausgemergelt aussehen.
Hier noch ein weiteres Zeugnis:
http://watchblogislamophobie.wordpress.com/2007/05/29/nizar-sassi-ich-war-gefangen-in-guantanamo/
Nein, Etikettenschwindel ist, den Mann weiter so zu verdächtigen, wie das hier einige noch immer unverdrossen tun.
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