03 Juni 2006

Irak-Krieg: Die Fehlinformierung des amerikanischen Volkes

Joerg vom Atlantic Review weist auf einen wichtigen Zusammenhang (Quelle) hin:

Asked, “If, before the war, US intelligence services had concluded that Iraq did not have weapons of mass destruction and was not providing substantial support to al-Qaeda,” a clear majority of 71 percent said that the US should not have gone to war, while just 27 percent said that the US should still have gone to war with Iraq for other reasons.” This is a bipartisan majority. Fifty-three percent of Republicans and 87 percent of Democrats think that in this case, the US should not have gone to war.

Grob übersetzt:
Eine klare Mehrheit von 71 Prozent der Befragten sagte, dass die USA nicht in den Irakkrieg ziehen sollten, während nur 27 Prozent den Irakkrieg vorbehaltlos unterstützen, wenn die US-Geheimdienste vor dem Irakkrieg festgestellt hätten, dass der Irak a) nicht über Massenvernichtungswaffen verfügt und b) Al-Kaida keine bedeutende Unterstützung gewährt hat. Die Kriegsablehnung hätten beide politische Großlager Amerikas geteilt: 53 Prozent der Republikaner und 87 der Demokraten hätten in diesem Fall gemeint, dass die USA besser nicht in den Krieg ziehen sollten.
Dies zeigt meiner Meinung nach zugleich, wie richtig die Aussage von Rumsfeld (Quelle) ist, dass das wahre Schlachtfeld der Kampf um die öffentliche Meinung ist:
"Das Kraftzentrum des Irak-Kriegs liegt nicht im Irak. Wir verlieren nicht dort Schlachten und Scharmützel. Schauen Sie, die wirklichen Schlachtfelder sind die Öffentlichkeiten in Ihrem Land und unserem Land. (...) mit der Zeit werden wir die Dinge richten."
Im Irak wird von Tag zu Tag immer deutlicher, was Rumsfeld und seine militaristischen Neocon-Brüder angerichtet haben. Die öffentliche Ordnung im Irak ist vielfach zusammen gebrochen, es herrscht offener Bürgerkrieg, mit Amphetamin aufgeputschte US-Soldaten drehen durch (ist Faludscha schon vergessen?) und diese Mörder werden durch parteiliche "Untersuchungen" der US-Armee geschützt, welche die Verbrechen an Zivilisten systematisch wegleugnen. Man redet vom "Kampf für Demokratie" und verhindert gleichzeitig z.B. unabhängige Untersuchungen: Dreister Doublespeak.

Rechtsorienterte Medien und Blogs beteiligen sich trotz der drückenden Faktenlage nahezu unverändert an diesem Lügenspiel und relativieren die üble Lage im Irak in der Machart neonazistischer Geschichtsrevisionisten.