31 Mai 2006

Fallaci will Moscheen sprengen

So sieht moderner Faschismus aus. (via Externspeicher)

Ergänzung: Dass das SPIEGEL-Interview mit dem iranischen Präsidenten kein Scoop ist, liegt daran, dass es nichts, aber auch garnichts Neues enthält. Ja, Mister A. ist ein lächerlicher Präsident und ein dümmlicher Islamist. Das war vorher bekannt. Eine andere Frage ist, ob er und der Iran eine große Gefahr darstellen. Ich finde: Nein.

Die Strategie von Acharschisdat besteht darin, sein Land außenpolitisch zu isolieren, um sich gegenüber seinem Volk als Opfer "der Zionisten und Amerikaner" zu zeigen. Das ist die Führungstechnik von Diktatoren: Die Konstruktion eines außenpolitischen Feindes. Der außenpolitische Konfrontationskurs dient A. und seinen Revolutionsgarden dazu, innenpolitisch: im Iran Macht zu gewinnen. Ideal für seine Strategie wären Bedrohungen von außen, optimal wären für ihn Kriegsdrohungen aus Amerika.

Rückständig, wie A. und seine Revolutionsgarde sind, gehen sie davon aus, dass die amerikanische Außenpolitik noch von der Doktrin der Eskalationsspirale nach Herman Kahn bestimmt wäre. Die Veränderungen der transatlantischen Eskalationsdoktrin (siehe PDF) hat A. nicht mitbekommen.

Es ist genug Zeit vorhanden, seine Abwahl abzuwarten (und zu unterstützen), oder, falls dem iranischen Volk seine Entmachtung nicht gelingt, ihm die Anlagen zur Produktion atomarer Bewaffung wegzubomben - in vielleicht 7 bis 10 Jahren. Solange gibt es für Diplomatie noch genügend Zeit, außerdem ist allemal denkbar, dass sich der Iran einer internationalen Kontrolle der Anreicherung beugt. Also: Kein Grund zur Panik.