20 Mai 2006

Social Web 2.0 und Blogmarketing

Aufmerksamkeitsökonomie heißt das Stichwort.

Ihr kennt doch diese perversen RTL2-Sendungen, und all diese üblen Programme, wo u.a. in Zusammenarbeit mit Psychologen, Sozialingenieuren und erfahrenen Castern die Teilnehmer z.B. von Diskussionsrunden aufgehetzt und manipuliert werden?

Sinn der Sache ist, unterstützt z.B. über engagierte Schauspieler und andere Manipulatonstechniken, die Teilnehmer einer Diskussionsrunde gegenseitig auf das Übelste aufzuhetzen. Gearscht werden hier vor allem die Zuschauer, denen anstelle von Information und Unterhaltung der letzte Dreck dargeboten wird.

Aber! Säuberlich designt, nämlich dahingehend, dass möglichst viel Aufregung entsteht. Mit Sendeformaten, die nach dem Muster der Jerry-Springer-Show funktionieren, kann das großzügig veräppelte Publikum zugleich zu Werbekonsum animiert werden.

Dann ist es das wohl wert...

Welchen größeren Traum kann vor diesem Hintergrund eine ambitionierte PR-Agentur haben, als ein Social Web 2.0., wo für Marketingaktionen genau diese Mechanismen genutzt werden? Teils nach Drehbuch inszenierte Streitigkeiten im Zusammenhang mit Marketingaktionen - Hostility Hijacking. Sind wir so blöd, dass wir das mit uns machen lassen?

P.S.
Eine gute Satire ist i.d.R. deutlich mehr wert als eine deftig beleidigende Polemik. Siehe Beitrag unten.