09 April 2006

Gedichtesonntag (2)

Die brave Hausfrau liest im Blättchen
von Lastern selten schlimmster Art,
vom Marktpreis bemühter Luderetten,
vom Lustgreis auch mit Rauschebart.

Mein Gott, denkt sich die junge Gattin,
mein Gott! welch ein Spektakulum!
«Die schlanke Prominente hat ihn... »
Ja was? Sie bringt sich reinweg um?!

O Frau! Die Fantasie hat Grenzen,
sie ist so eng es gibt nicht viel.
Nach wenigen Touren, wenigen Tänzen
ists stets das alte, gleiche Spiel.

Der liebt Knaben. Dieser Ziegen.
Die will die Männer derbe, laut und fett.
Die möchte nur bei einem Vorstand liegen.
Und diese gehn nur mit sich selbst ins Bett.

Hausbacken schminkt sich selbst das Laster.
Sieh hin - und Illusionen fliehn.
Es gründen noch die Päderaster
«Verein für Unzucht, Sitz Berlin.»

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Fragen für den Weltanschauungsunterricht: Tjanun, wie lautet der Titel vom Gedicht?
Was wurd geändert, was soll uns das sagen? Wer war der Autor und darf man dies fragen?

P.S. Ich habe noch einen kleinen Miniskandal für heut Abend. Vattenfall anprangern. Soll ich?

1 Comments:

At 09 April, 2006 18:21, Anonymous Anonym said...

Ich war immer ein Tucholsky-Fan:

"Wider die Liebe"

Vielen Dank fuer die Sonntags-Lektuere.

 

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