21 Mai 2006

Input und Output - virales Opel-Marketing...

Input A 17.05.06 | 20:39:

Dass Sie tendenziell einen an der Mütze haben, ließ sich ja schon länger erkennen, dass Sie in Wahrheit extrem weich im Kopf sind, überrascht mich allerdings doch etwas. Besser gesagt, nicht dass Sie es sind, sondern in welchem Ausmaß. Sicher, von Leuten (...)
Auch dass Sie als nächstes um Geschenke betteln, hat mich nur so lange berührt, bis ich begriffen habe, dass Sie nicht anders können, weil Sie es auch mit dem Anstand nicht so haben. (...) Wie es überhaupt erschreckend wenig gibt, mit dem Sie es haben. Uferlose Eigenbegeisterung vielleicht, daran scheint es keinem von Ihnen zu mangeln. Nichts, aber wirklich gar nichts ist Ihnen zu abgeschmackt, solange Sie nur im Spiel und im Gerede bleiben, Ihre gefühlte Bedeutung bestätigt und am Ende, wer weiß, sogar noch einen Ständer bekommen – ganz ohne Wichsvorlage (...) Und wo sich jeder, der noch einen Rest von Würde in sich trägt, in Grund und Boden schämen täte, möchten Sie schier platzen vor unverhohlenem Stolz. (...) Wo der herkömmliche PR-Texter, den Sie unlängst noch verachtet haben, ab 5.000 € aufwärts im Monat bekommt (...) Die Speerspitze der Verblödung sind Sie, dem Volldepp seine Vorhut, nur damit das mal klar wäre. (...) Falls Sie ein ganz besonders Widerwärtiges sehen möchten, schauen Sie einfach in Ihren Taschenspiegel (...)

Output B 19.05.06 18.05.06 | 01:58:

Wer verachtet „den PR-Texter“? Meinen sie mich? Ich tendiere nicht zu solch groben Verallgemeinerungen. Meine Verachtung, wenn es sie denn gibt, sucht sich meist einen ziemlich konkreten Anlass. (...) Ohne Wichsvorlage läuft bei mir gar nix..(...) Selbstüberschätzung (...) von religiösen Fanatikern und Koksern.

Output B 18.05.06 | 11:52:

Über die Beschäftigung mit sich, dem Bloggen, der Moral an sich und mir von Herrn A freue ich mich ja auch sehr, wenn auch ich ihn leicht am Thema vorbei schießen sehe. Da deichselt sich wirklich mal jemand mühevoll was zusammen, nur um mir ans Bein zu pinkeln.

Input A 18.05.06 | 21:28

So wichtig sind die Opelflittchen ja nun auch wieder nicht (...) Sofern es mich dereinst mal dürsten sollte, zum A-Blogger aufzusteigen, weiß ich schon ziemlich genau, wie das gehen wird: Herumpöbeln, was das Zeug hält, schon rennen sie einem die Bude ein. (...) Herrschaften, Sie sind noch eine ganze Ecke brutalstdümmer, als ich selbst in wüstesten Szenarien vermutet habe (...) Ihre Koketterie erinnert allenfalls noch an die hilflosen Bemühungen drittklassiger Pausenclowns (...) Sehen Sie: Sie können Ihre Opels loben, sich über sie lustig machen, sich darüber aufregen oder Videos drehen, wie Sie sich auf dem Rücksitz einen herunterholen, es nützt Ihnen alles nichts.(...) . Opel hat Sie ja nicht engagiert, weil Sie brillante Schreiber wären (das sind Sie nämlich alle nicht) (...) Nützliche Idioten zum Schnäppchenpreis (...) zur Auflockerung echauffieren Sie sich über alle Jamba-Jubler der Welt. Von denen Sie sich freilich nur insofern unterscheiden, dass Sie noch eine Spur schleimiger sind (...) Ich habe doch schon begriffen, dass menschliches Zusammenleben nur (...) funktioniert, weil uns allen so etwas wie ein sittliches Empfinden innewoht. (...) Zum Glück besteht die Welt nicht primär aus korrupten A-Bloggern, sonst müsste man sich bald die Kugel geben.(...)

Output B 19.05.06 | 01:14:

Am Wochenende werde ich das Auto dann mal auf der Autobahn testen und dem A in Kurstadt wahlweise sein Auto oder die Fresse polieren.


Output A 19.05.06 | 10:19:

Die sog. Blogospäre wird [bald] nichts anderes mehr sein als eine weitere Spielart von Werbung und Sie werden zu den Pionieren gehören, die bei W&V für die frühzeitige Forcierung dieser Entwicklung gelobt werden. Der Preis dafür: Sie sind jetzt logischerweise nicht mehr independent und deshalb nur noch bedingt glaubwürdig, das ist der Punkt.(...) Mir selbst gefällt der Gedanke zugegebenermaßen ziemlich gut, dass es noch Refugien geben könnte, wo es um etwas anderes geht als Produkte zu verkloppen.

Fazit

Gute Kritik kommt ohne derbe persönliche Beleidigungen aus. Vielleicht ist dieser aggressive Ton ein Zeichen der Zeit, also Ausdruck des Drucks, unter dem Viele stehen. Wer mag, findet hier Zusammenhänge mit der Verfassung unserer Gesellschaft. Vielleicht ist es der heute oft schwierige Versuch, Gehör zu finden. Leider geschieht dies unter maximaler Verachtung des Gegenübers. Vielleicht ist es gefühlte Wehrlosigkeit, die aggressiv und wütend macht. Auch auf den Schulhöfen von heute werden Grenzen überschritten, weil das Gegenüber oft nichts mehr gilt, nur noch als Fläche zur Abladung von Frustration und Wut.

Ich bediene mich hier der Worte von undundund:
Ein jeder möchte Recht behalten, dabei möglichst witzig und gescheit daherkommen (ich rede da so ein bisschen aus eigener Erfahrung), und was kommt da meistens nur bei heraus? Ein trauriges Bild des Menschen, wie er so in seinem Sich-Behaupten-Wollen herumdümpelt, ohne Stil, und, wie Sie bereits bemerkten, klappt das meist dann auch nicht mehr mit dem Humor. Und wofür? Für ein läppisches Gefühl des Triumphes, das ein paar Stündchen anhält, bezahlt mit Beleidigungen auf Kosten anderer, ein schlechter Deal. (...) Wenn jede Kritik bedeuten würde, dass der Kritisierende aus der Position eines Neiders heraus argumentiert, ja dann gute Nacht. Das ist Ackermannlogik, die sich nicht vorstellen kann, dass es neben der eigenen auch andere Präferenzen und Wertschätzungen gibt.
So sehe ich das auch.


Hinweis: In den Kommentaren erläutere ich, was dieser Input-Output-Vergleich eigentlich sollte, warum ich nur die "ad hominems" im Dialog der beiden berücksichtigt hatte, sowie die Reaktion darauf, und welche Idee hinter den rausgeschnippelten Phrasen steckte.

+++ Update 22.05.2006 +++

Kein Fazit

Wie sich inzwischen überraschend herausstellt, sind die vermeintlichen Kontrahenten gut miteinander bekannt, schreiben sich gelegentlich Emails, und das "...oder die Fresse polieren" bezog sich auf eine bereits getroffene gemeinsame Verabredung. Alles klar?! Wie konnten wir Dummerchen das auch nur anders verstehen...?

Wir, die wir nichts davon ahnten, sind demnach allesamt entweder böse oder doof. Prima, so war das alles für poodle und wirres bzw. Felix ein großartiger Spaß. In Worten von Felix: "Mir ist es nicht besonders wichtig, ob man mich versteht." Wer das als Unbeteiligter nicht gleich erkannt hat, der trägt nun Felix Stempel: "wenig rühmliche Protagonisten". Kann man so sehen.

Ein lustiges Spiel jedenfalls, und falls das doch nicht so richtig der Fall ist, so gilt, O-Ton Felix: "Ich weiss es nicht und mir ist es auch egal".

2 Comments:

At 21 Mai, 2006 22:59, Anonymous Anonym said...

Danke für die freundliche Fürsprache heute morgen. Ich musste dann doch mal an die frische Luft.

 
At 21 Mai, 2006 23:04, Blogger John Dean said...

Hiermit antworte ich auf eine kritische Zuschrift, die vom Ersteller gelöscht wurde:

1.
Ich hätte vor meiner Zusammenstellung von Phrasenschnipseln vielleicht mal erläutern sollen, was das überhaupt soll. Sorry!

Tatsächlich entsteht ja der Eindruck, dass ich die Zitate völlig willkürlich ausgesucht hätte, oder (keine üble Formulierung):

"[Es ist] nicht das feinste, Sätze aus ihrem Kontext herauszupuhlen und Phrasensammlungen zu erstellen, um sich einen Sachverhalt so zu hinzubiegen, wie es einem - also Ihnen - gefällt."

Ein berechtigter Vorwurf.

Oder auch nicht!

2.
Also: Mir ging es ausschließlich um die bislang vorgefallene Kommunikation zwischen ix und poodle, insoweit sie ad hominem war. Diese wollte ich ein einer Phrasensammlung gegenüberstellen.

Das war die Idee.

Ich kam auf diese, zugegeben etwas verquere Idee, weil mir auffiel, dass es viel Kritik gab an der heftigen Reaktion von ix.

Es war ein, ähem, leicht beklopptes kleines "Forschungsprojekt" von mir, bei dem ich mein eigenes Vorurteil überprüfen wollte. Mein Eindruck ging zunächst in die Richtung, dass poodle wild persönlich herumbeleidigt, und dass ix gegenüber poodle nichts dergleichen veranstaltet hat. Leicht bekloppt wie ich war, wollte ich schlicht wissen, ob dieser Eindruck stimmt.

Und: Ich wollte die "ad hominems" zählen. (Was man Sonntags bei Regenwetter halt so macht. Briefmarken sortieren, Fahrräder flicken, Tucholsky lesen, ad hominems zählen etc.)

Denn: Ich hatte ursprünglich nur poodles Eingangsstatement gelesen, und das nicht mal komplett.

Nun begann mein Forschungsnachmittag: Ich guckte mir genau an, was sich poodle und ix jeweils schrieben, beschnüffelte jeden einzelnen Satz sorgfältig, fand poodles Position währenddessen immer sympathischer, und schnipptelt unverdrossen und ohne Ausnahme (!) jedes einzelne "ad homindem raus".

Vielleicht hätte ich lieber Musik hören sollen, aber gut, ich war nun mitten dabei, nicht konnte mich stoppen und war selber höchst neugierig auf das Ergebnis, und ich wollte vor allem nicht einfach mitten drin aufhören, nachdem ich eigentlich fand, dass für poodles *eigentlicher* Position viel sprach.

So, und nun kann man immer noch fragen: Und wozu das alles?

3.
Ich meine, das sich dieses zeigt:

a) Poodles Position wäre genauso gut (nein: besser!) transportiert worden, hätte er auf die zusammen geschnippelten "ad hominems" verzichtet.

b) Ix hätte auf den vielfach kritisierten Satz in diesem Fall vermutlich verzichtet. Auch nicht schlecht, oder? Mein Eindruck ist einfach der, dass sich ix verletzt gefühlt hat.

c) Poodle hat wirklich eine tolle Begabung, Polemiken zu verfassen, aber umso wichtiger fände ich es dann, wenn er auf öffentliche Beleidigungen verzichten könnte. (Okay, es geht mich ja nichts an, Ich hätte mich mit tausend anderen unwichtigen Sachen beschäftigen können. Ich wollte aber nicht. Ich war neugierig.) Ich würde mich damit wohler fühlen (okay: zählt nicht), ix würde sich damit vermutlich wohler fühlen, die Blogosphäre hätte etwas weniger ad homindem-Dreck ((immerhin!), über den sich diverse Leute aufgeregt haben und poodle hätte weniger Gegenwind und mehr Respekt für seine Meinung bekommen, die - in weniger beleidigender Form - Respekt verdient.

Puh! Ganz schön viele Worte, um ein, vielleicht ziemlich zweifelhaftes, Motiv bei meiner Zusammenstellung dieser ad hominems zu erklären.

So, und dann fand ich den Ablauf interessant, aus diversen Gründen, und wenn ich das alles erzählen würde, meine dümmeren Gedanken wie die etwas besseren darunter, dann würde ich damit vermutlich bei jedem Leser den letzten Rest an Geduld und Aufmerksamkeit aus den Schädelhälften kratzen.

Achja, und ich fand bezeichnend, dass auf meinen Beitrag so heftig reagiert wurde, von wegen ich (ausgerechnet ich!) hätte einen an der Marmel und so.

Vielleicht ist es ja wirklich so, dass diese giftige Sprache von poodle, vor allem diese "ad hominems" eine üble und ansteckende Wirkung haben.

Damit soll das erst einmal genug sein von meiner Seite. Rückfragen (falls vorhanden) beantworte ich natürlich.

 

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