Die matten Jungs bei JvM
Es grenzt schon an Hirnfick, wenn der sich als Troll betätigende Jean-Remy von Matt (Beleg hier), in einer Rundmail als entscheidendes Argument schreibt, wie sehr er sich vom eigenen Werbespot "berührt bis ergriffen" fühlt, noch "nach dem 50. Mal gucken".
Nun, nach Marcel Reich-Ranicki hat sich auch Alice Schwarzer entschieden von der Kampagne distanziert. Sie wurde ungefragt von der DbD-Kampagne ergriffen. Vielleicht sollte man die beteiligten Promis mal systematisch befragen, ob sie auch sowas unterstützen:
Meine Mutter hat mir beigebracht, dass man sich für ein Geschenk bedankt, selbst wenn man damit nichts anfangen kann. Wie Recht sie hatte, ist mir gerade wieder klar geworden.Quellen: Blog von Jens Scholz und Blog von Pantoffelpunk sowie Don AlphonsoVor zwei Wochen startete "Du bist Deutschland", die größte gemeinnützige Kampagne aller Zeiten und ein riesiges Geschenk.
Die großen Verlage haben Zeit und Raum im Wert von 35 Millionen Euro geschenkt. 30 Promis der ersten Liga haben Zeit und ihr Gesicht geschenkt. Wir und kempertrautmann haben Zeit und Herzblut geschenkt.
Das Ziel: Die Miesepetrigkeit bekämpfen.
Der Dank: Miesepetrigkeit. Glücklicherweise nur von den Gruppen, von denen man nichts besseres erwarten konnte:
1. Von den Werbekollegen, die sich in den Branchenblättern eifrig zu Wort meldeten. Viele von ihnen finden die Kampagne nutzlos, "weil Werbung doch nicht das gegeignete Mittel sein kann, eine Nation wirtschaftlich wieder nach vorn zu bringen". Nicht gut, wenn unsere Branche selber nicht mehr an die Kraft von Kommunikation glaubt.
2. Von den Weblogs, den Klowänden des Internets. (Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern? Und die meisten Blogger sondern einfach nur ab. Dieser neue Tiefststand der Meinungsbildung wird deutlich, wenn man unter www.technorati.com eingibt: Du bist Deutschland.)
3. Von den intellektuellen Journalisten von FAZ bis TAZ, die ihre Meinung zwar insofern gefragt absondern als sie eine nachweisbare Leserschaft haben, aber: "Den Höhepunkt an Zynismus gewinnt die Kampagne aber in dem Fernsehspot, der Schwule und Behinderte auf dem Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals versammelt" (Die Zeit).
Blöd, wenn man soviel Kopf hat, dass einem jedes Bauchgefühl verloren gegangen ist.
Übrigens: Sebastian Turner findet die Kampagne einfach nur falsch.
Falsch, was ist das? Auch nach dem 50. Mal gucken, bin ich von dem TV-Spot immer noch berührt bis ergriffen - obwohl ich nicht einmal Deutschland bin.
Kann das falsch sein?
Euer Jean-Remy
Absondern? Klowand? Wenn man die beteiligten Promis genauer befragt, könnte man ggf. auch an die ausgebeuteten Praktikanten von JvM denken. Die haben ggf. auch was zu erzählen. Thomas Knüwer spottet derweil bitterböse über die Kommunikationskraft von Jean-Remy. Matt, matter, schachmatt.
1 Comments:
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