27 Mai 2006

Das Massaker in Haditha

Menschenrechtsaktivisten, bei Neocons verhasst, wiesen schon länger darauf hin: Die US-Armee hat in Haditha ein grausames Massaker verübt. Mehr dazu hier, hier, hier, hier und SPIEGEL. Mein Kommentar: Die Ausbildung der US-Soldaten im Irak sollte überdacht werden. Mein Ratschlag: Volksabstimmung über das Abzugsprozedere.

3 Comments:

At 27 Mai, 2006 23:17, Anonymous Anonym said...

Komisch, dass unsere Presse erst jetzt darüber stolpert. TIME hatte schon im März darüber berichtet.

 
At 28 Mai, 2006 16:16, Blogger Sturmauge said...

Ganz ehrlich ?

Mich wundert es, dass dergleichen erst nach drei Jahren passiert - fall es überhaupt das erste Mal ist - ich zweifele daran.

Abgesehen davon hatten US-Truppen offenbar schon von jeher ein Faible für pauschal-abwertende Bezeichnungen für die Bevölkerung derjenigen Länder, in denen sie gerade..hm.. sagen wir "aktiv" waren - ode sind. In Vietnam war "Gooks" das Schlagwort, in Somalia "Skinnys" für die Einwohner gab/ gibt es auch einen Begriff, der mir aber grad nicht in den Sinn kommt - ging übersetzt in Richtung "Tuchköpfe" o.ä. - als Anspielung auf muslimische Kopfbedeckungen.

Worauf ich hinaus will: Ich wage zu behaupten, dass vom individuellen Bildungsstand und sozialen Hintergrund der jeweiligen GIs - in diesem Fall Marines - mal abgesehen, die Truppen im Irak oder wo auch immer - ganz sicher nicht adäquat auf den Umgang mit Angehörigen eines anderen Kulturraums vorbereitet werden. Ich denke, eher ist das Gegenteil der Fall !

Teil der Ausbildungs-Strategie, Soldaten auf das Töten anderer Menschen vorzubereiten, ist, den Gegner zu entmenschlichen, um die Tötungshemmung zu minimieren. Insofern schätze ich, sind Irakis eben per se "Tuchköpfe" (?), ob sie nun zu denen gehören, die auf Soldaten schiessen - oder in die Luft sprengen, oder nicht.
Da die Irakis ja "sowieso alle gleich aussehen" solange sie keine Waffe in der Hand haben, dürfte die Differenzierung ohnehin nur leidlich sein - und um so geringer, wenn der Durchschnittssoldat Anfang 20 unter den persönlichen Eindrücken - und Stress - eines Bombenanschlags und den möglicherweise in seine Einzelteile zerfetzten Überreste eines Kameraden konfrontiert ist, der ihm sicher persönlich näher gestanden hat, als "irgendsoein Iraki".

Und zu schlechter letzt: Die US-Marines haben nicht ohne Grund den Ruf einer Elite Einheit - eben weil sie von Anfang an auf Aggression getrimmt werden - da liegen solche gelegentlichen "Überreaktionen" in der "Natur der Sache"...

Es mag zynisch klingen, aber so ist der Krieg, wenn man ihn denn vor der Haustür hat.Hilft natürlich denen, die es abbekommen kein Stück weiter.

 
At 29 Mai, 2006 12:35, Blogger John Dean said...

@Ulysses: `S gab einen Vorgang im Repräsentantenhaus und einen SPIEGEL-Artikel. Ggf. deshalb
@naseweis: Das "Klima" ändert sich, die Neocon-Lügenfront ist in der Defensive.

 

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