12 April 2006

Waldorf Synthesizer ist zurück

Auferstanden aus Ruinen! Nach einer Insolvenz (infolge von Größenwahn während der Desasterphase der Neuen Ökonomie) wird aktuell die Waldorf GmbH wiederbelebt! Ein 6-Mann-Team päppelt diese Firma neu auf und wird schon bald wieder technisch anspruchsvolle, hochmusikalische Synthesizer aus unserem Land in die Welt schicken.

Das ist ein Beispiel dafür, dass in den Trümmern untergegangener Firmen noch mancher Schatz ruht. Auch in den Trümmern der NE-Ökonomie findet sich vielleicht noch die eine oder andere Geschäftsidee, welche in gereifter und realistischer (!) Form einen neuen Versuch wert wäre.

Da geht noch was.

Komme bitte niemand mit dem kleingeistigen Gemaule a´la Mc Kinsey, dass Produktion und Produktdesign in Deutschland sowieso nicht lohne! Wenn ich z.B. sehe, dass die erfolgreiche amerikanische Firma Moog Music als neuestes Produkt einen langweiligen, hässlich klingenden "Little Fatty" (Foto) für 1.475,- Dollar rausbringt, mit lahmen Hüllkurven, der kaum zum Musikmachen taugt:

Dann freue ich mich auf feinste deutsche Ingenieurskunst, welche an Stelle hohlen Marketing-Blablas Kundennutzen mit technischen Fortschritt und effizienter, kostengünstiger Produktion verbindet. Teile des Produkts werden (z.B. wie bei Behringer) nach Vorgabe in Fernost gefertigt, und heraus kommt ein kaufwürdiges, geiles Qualitätsprodukt.

So funktioniert das mit dem "Standort Deutschland" - bestens. Professor Sinn und all die anderen Jammerlappen können sich ihre "Basarökonomie" usw. quer durch den Darmausgang schieben, bis es wieder oben rauskommt. Besser ist das.

4 Comments:

At 12 April, 2006 11:25, Blogger John Dean said...

@che
Diese "edlen" Röhrenverstärker halte ich für Hokuspokus. Sie beruhen weder auf technischer Expertise, noch auf einen optimal erreichten Nutzen für den Kunden.

Man kann den gleichen (!) klanglichen Effekt erzielen, indem man einen vernünftigen gewöhnlichen Verstärker mit einer (nicht handgefertigten) vernünftigen Röhren-Vorverstärkungsstufe kombiniert, ggf. zusammen mit einem richtig guten 12- oder 31-Band-EQ zur Anpsassung an die Raumakustik.

Vorteil: Das Ganze wird deutlich billiger und klanglich flexibler. Man liegt dann - etwa - bei 2.000 Öcken, kann aber (z.B. Rat von mir) mit gebrauchten Komponenten sogar mit 500 und weniger auskommen.

Man sollte Geld nicht einfach fortwerfen. Nachteil: Man benötigt jemanden, der etwas vom Komponentenabgleich (v.a.: Einstellung des EQ und Boxenaufstellung) versteht.

Ich persönlich stehe in Sachen HIFI-Verstärker auf uralte Sony-Geräte, z.B. den TA-2650.

 
At 14 April, 2006 13:30, Anonymous Anonym said...

Das ist pure technizistische Romantik. Niemand braucht diese Dinger.
Ein Computer mit einer einfachen Klaviertastatur(Keyboard) verbunden, leistet das hundertfache. Die Hardware Orgel ist ungefähr so innovativ wie das nachbauen römischer Rüstungen. Der gute Software Synthesizer) den grossen Vorteil Ergebnisse wiederholbar zu machen (Auch vielen Cubase Modulen und simplen Softsynthys mangelt es daran). Schaut euch mal Reason von Propellerhead an.

 
At 14 April, 2006 23:05, Blogger John Dean said...

@luc
Janun. Man muss halt gucken, was man genau anfangen möchte. Die Softsynths sind noch nicht ganz so weit, dass sie alle Hardware ersetzen könnten, zumal die Limitierung der Rechnerressourcen nicht wirklich Spaß macht.

Außerdem, was fängst du nach z.B. 6 Jahren mit einem Softsynth an? Auf dem aktuellen Betriebssystem bzw. dem aktuellen Stand deiner Sequenzersoftware läuft er nicht mehr, supportet wird das Ding nicht mehr, die z.B. 300 Euro Ausgabe kannst du dann abschreiben.

Und die Arbeit mit Reason kann klasse sein, ist aber nun wirklich nicht jedermanns Sache und von der klanglichen Flexibiltät her, ähem, naja, so superklasse ist das nun wieder auch nicht.

Ich bin da mehr für ein Nebeneinander von Soft- und Hardware. Macht mehr Spaß, kommt mehr raus.

 
At 16 April, 2006 15:46, Anonymous Anonym said...

Naja, ich will hier keine Diskussionen führen die 5 Jahre zurückliegen. Diese Jahr soll also Reson nicht mehr funktionieren, ich warte das mal ab.

Was die klangliche Begrenzung angeht, die könnte ruhig grösser sein, eines der Hauptprobleme sind ja die Artefakte im unhörbaren Bereich.

Das mit der grösseren klanglichen Flexibiltät, ist Unsinn. Ein Hardware Syntheziser ist klanglich immer unterlegen. Man muss berücksichtigen wofür man etwas macht. Auch der Hardware Synth geht weiter über Boxen in andere Geräte, und letztlich wird es dann eine MP3. Oder es geht vom Kabel (dreimal geklebt) direkt in die Boxen Marke Pioneer. Dont believe the Hype.

Tip:

A: Gitarre anstöpseln Garageband auf Voxverstärker stellen und mal mit Orginal Aufnahmen vergleichen.

B: Oder: Gitarre an einen Voxverstärker stöpseln, mit Mischpult im Raum aufnehmen.

A ist näher am Orginal, und bei B lässt sich besser spielen.

Und das ist das wirkliche Argument für lustige teure Hardware. Der Spielspass und das direkte haptische Erlebniss.

 

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