26 September 2005

"Ihm sei ähnlich zugesetzt worden..."

Kirchhof zum Thema Medienmanipulation im Wahlkampf:
Die eine Person hätte man etwa schon auf dem Weg zum Studio Hände schüttelnd und ins Gespräch mit Journalisten vertieft gesehen. Die andere sei mehr oder weniger in die Aufnahmeräume hetzend und überwiegend von hinten gezeigt worden. Ihm selbst sei ähnlich zugesetzt worden, kam Kirchhof schließlich zur Sache. (Quelle)
*Kopfschüttel* - Okay, er kann im Miligrammbereich differenzieren, aber wie lange wird es wohl brauchen, bis Herr Kirchhof merkt, dass die Wähler in Deutschland seine Idee von Gerechtigkeit einfach nicht teilen?

Nur, weil Kirchhofs (von vielen Medienseiten unterstützte) Verkaufsmasche nicht zog, sollte er nicht über Medienmanipulation klagen! Er wurde hochgejubelt und mault. Ja, worüber eigentlich? Herrn Kirchhof fehlt die politische Reife.

Wird er jemals verstehen, dass seine übergroße Präpotenz im Hörsaal gewiss nicht stört, aber für größere Aufgaben eher hinderlich ist? Wenn er das nicht glaubt, so möge er doch mal genauer überdenken, auch auf die eigene Person hin, wie die Deutschen bei Schröder das laut-arrogante Paviansgehabe in der Elefantenrunde fanden.

Nämlich nicht so dolle. Und dann meint Kirchhof anlässlich eines Kommunikationskongresses (welch hässliches Wort!) noch:
"Alle großen wissenschaftlichen Theorien brauchen zwanzig Jahre, bis ihnen der Durchbruch beschieden ist."
Hahaha! "Große wissenschaftliche Theorie" - hatte ich das Wort "Präpotenz" schon untergebracht? Der "große Wissenschaftler" unserer Zeit Kirchhof sollte wissen, dass sein subjektives Empfinden in Bezug auf Gerechtigkeit, nicht wissenschaftlich beweisbar ist. Einen Begründungsansatz für alternative normative Sichtweisen findet man z.B. hier.

Im Übrigen ist seine Idee eines über Freibeträge gemäßigten Einheitssteuersatzes keine "neue" Theorie, sondern hat bereits einen über hundertjährigen Bart. Was zugleich zeigt, dass es Herrn Kirchhof an geistiger Frische mangelt.

Guten Tag!

2 Comments:

At 25 September, 2005 16:55, Blogger accountgelöscht said...

Ja, wirklich traurig, armer "Reformer des Jahres". Schlimm, diese Medien. Das aktuelle SPIEGELcover ist auch interessant, nicht wegen der offensichtlich plump parteilichen Darstellung der Spitzenpolitiker (Schröder: komischer Cäsar-Freak, ausstaffiert mit Olivenzweig a la Nero, komplett durchgeknallt, unsympathisch, eine bizarre Figur im Hintergrund, die irgendwie herumstampft; Merkel: Traurig-nachdenklich-neutral, eher sympathisch, sehr gross, als Portrait und im Vordergrund abgebildet, ernsthaft besorgt um Deutschland, das unverständlicherweise keine Steingart-Reformen will), sondern vor allem wegen dieser bescheuerten "humoristischen" 50er-Jahre-Fonts, die wohl jetzt dem aktuellen SPIEGEL-Zeitgeist entsprechend eingesetzt werden. Scheusslich! Wie das Kinoplakat eines Heinz-Erhard-Films. So "flott" wie Vicky Leandros. Mit diesem aufdringlichem "Augenzwinkern". Brrrr.

 
At 26 September, 2005 23:25, Anonymous Anonym said...

Dein Kommentar zu Mahlzahn hatte mich zu folgendem Artikel angeregt.
http://mymspro.blogspot.com/2005/09/ber-kotzende-journalisten.html

Ist echt sowas wie ne neue konservative revolution am anrollen, die klarerweise in den Medien nicht thematisiert wird. Ich denke da sind nun die Blogger gefragt. Also weiter so.

 

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