Jan Fleischhauer wundert sich...
Schreckliches muss passiert sein, sodass der vorgebliche Linkenversteher (und darum: entschiedener Feind von allem, was auch nur entfernt links sein könnte) Jan sich ein wahres Fragengewitter ausdenken musste, um dieses, trotz seiner quälenden Länge im Spiegel sogleich zu veröffentlichen.
Was genau ist passiert? Was bekümmert Jan F. so sehr?
In Baden-Württemberg hat die SPD just nach dem Wahlsieg für Rotgrün eine Fachfrau für Integrationsfragen (eine Betriebswirtin und erfahrende Sprecherin für Integrationspolitik im Berliner Abgeordnetenhaus) zur Integrationsministerin im Ländle ernannt. Wenig verwunderlich, könnte man denken. Aber der Jan kann das rein garnicht begreifen und vermutet, nein weiß vielmehr, dass die Ministerinnenernennung reinweg geschah, weil die Dame deutschtürkischer Herkunft ist. Da muss doch etwas krumm sein, denkt der präpotent zweidutzend Fragen stellende, Integrationsprobleme-Kenner Jan Fleischhauer, der Probleme mit der Integration seitens von Muslimen 10.000 Kilometer gegen den Wind und im Voraus riechen kann, denn - so in seiner Logik - eine völlig inkompetente Frau sei für ein völlig überflüssiges Ministerium, nur aufgrund "positiver Diskriminierung" an den Posten geraten.
Aha.
Gut. Wenn das also eine schlimme, für Jan Fleischhauer keineswegs zu duldende Diskriminierung war (und das war sie!), dann ist die Ernennung von Bankfachleuten zu Bankvorständen, die Besetzung von Buchprüferstellen mit Rechnungswesenprofis und im Grunde genommen das ganze Berufswesen ein einziger, hoch skandalöser Fall von - taraaa! - positiver Diskriminierung.
Jan hat es der Republik wieder einmal gezeigt! Was für ein heller Kopf er doch ist.
(oh, und ich verlinke diesen Artikel von J. Fleischhauer nicht - das wäre zuviel der Ehre - wer sucht, der findet den pseudokonservativen Textdadaismus von J.F. sicher auch über eine entsprechend befragte Suchmaschine)