Spiegelkritische Notizen für den Tag:
1. Malzahn hält ein betont serviles Interview mit Westerwelle, wo dieser bürgerliche, angebliche "Liberale" unhinterfragt verdrehten Kauderwelsch feil bieten darf und sich eifrig wie sinnlos über die DDR erregt. Kein Link für diesen Interviewdreck.
2. Die Hamburger Wahlbehörde macht Werbung für einen lästigen, teuren und Demokratie unterminierenden "digitalen Wahlstift" und das kritische Nachfragen der SpOn-Journalisten erschöpft sich im Erstauen darüber dass die Hamburger Bevölkerung massives Desinteresse an diesen Werbemaßnahmen zeigt. Überall woanders gibt es bessere Informationen.
3. Ich wundere mich, warum SpOn einen gewerkschaftsnahen Lohnspiegel lobt, und zwar dieses unzulängliche Mistding. Eine erfahrene Führungskraft im Großhandel würde im Durchschnitt 2250 Euro brutto verdienen, ein Call-Center-Agent ohne Berufserfahrung verdiene 1800 Euro. Lachhaft. Dieser Lohnspiegel liefert Werte, die im Schnitt 35% (!) unterhalb der statistischen Wirklichkeit liegen (via). Der Spiegelverlag, der diesen Unfug empfiehlt, sollte sich schämen.
Labels: Spiegelkritik
2 Comments:
Nur mal so als Kommentar zum Durchschnittsverdienst: es wurde ja der Handel, das Versicherungsgewerbe und die Banken zusammen gefasst. Man darf dessen versichert sein, daß der Bruttodurchschnittslohn nur deshalb so hoch ist, weil a) es ein Bundesdurchschnitt ist, b) die niedrigen Löhne im Einzelhandel durch die weitaus höheren im Banken- und Versicherungsgewerbe ausgeglichen werden und so ein Durchschnittsbruttolohn von über 3000 € zustande kommt. Mein Bruttolohn als Buchhändler liegt unter 1700 €.
Stimmt, Buchhändler verdienen ziemlich wenig. Rund 10 Prozent der Beschäftigten arbeiten im Handel und der größte Teil davon verdient recht bescheiden.
Das ändert aber nichts daran, dass der Gehaltsspiegel der Böcklerstiftung grundfalsch ist. Ich würde mich nicht wundern (angesichts der zahlreichen und über alle Branchen verteilten Meldungen noch weniger), wenn da nicht auch Leute mitwirken, die - sagen wir mal - extrem wenig mit Beschäftigten oder mit Gewerkschaftsinteressen zu tun haben.
Ich würde sogar darauf wetten.
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