06 April 2007

Dostojewski ist tot

Heute Abend ist Dostojewski in meiner Achtung stark gesunken. In einer alten Ausgabe der Fackel las ich auf fast drei Dutzend Seiten sein besinnungsloses Anwüten gegen "die" Juden bzw. seine Ansichten zur "Judenfrage". Oh, Mann! Wie kann ein solcher Geist so herabsinken?

Immerhin hatte Dostojewski außer Wirrem auch noch Literatur verfasst. Das tröstet. Besonders mag ich von ihm einen Ausspruch, der gut als jüdische Spruchweisheit durchgehen könnte:
Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.
Extrem merkwürdig, und noch deutlich merkwürdiger als die Entdeckung des Antisemitismus bei Dostojewski fand ich allerdings die Beobachtung, dass die Tonlage der bloggenden xenophob-neokonservativen "Islamkritiker" (z.B. PI, Gegenst@mme, G@isteswelt, F@chsbau, WMD usw.) ziemlich genau (!) dieser Hetzschrift von Dostojewski entpricht*. Das Hassobjekt dieser "prowestlichen" Blogger sind "die Musels". Und solche Hassblogger pappen sich auch noch eine Israelfahne ins Blog. Unfassbar.

* Wenn man mal davon absieht, dass die neuen Hetzer ausgerechnet den Begriff "Freiheit" wie eine Monstranz vor sich hertragen, um mit dieser "Freiheit" neben Sozialstaatsabbau zudem für Militärinterventionen und Hochrüstung zu trommeln.

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