17 April 2007

Von blinkenden Trashbuden

Vielleicht: ist es ein Problem der alten Medien, dass dort allzu sehr Geld zum wahren Gatekeeper geworden ist. Das erklärt, jedenfalls in meinen Augen, einige der Probleme, die man in Medien sehen kann, und auch einige der Probleme, wenn die alten Medientanker im Internet nach neuen Ufern streben.

Geld: kann inhaltliche und gestalterischen Ansprüche sowie Ideen nicht ersetzen. Wenn es gut läuft, fördert Geld die Produktion guter Ideen und fördert ihre Verwirklichung. Wenn es schlecht läuft, ökonomisieren sich unsere sozialen Beziehungen und unsere Kultur. Alles Idealistische und Kreative, und dazu ein immer größerer Anteil unseres Seins, wird dem Zwang der Verwertung unterworfen - das Tauschmittel wird zum Sklaventreiber und übrig bliebe dann ein Trümmerhaufen mit blinkenden Trashbuden.

1 Comments:

At 17 April, 2007 15:53, Blogger John Dean said...

Da fällt mir gerade ein Beispiel ein, als Gegenbeispiel bzw. als Warnung gegenüber meinen Gedanken:

Als der Realsozialismus Osteuropas zusammenbrach, genossen es viele Menschen, dass es plötzlich bunte Boulevardmedien gab. Sie empfanden das als Befreiung.

Zuviel steifer Anspruch oder ein zu hoch gehängtes Ideal können ebenfalls limitierend wirken, im schlimmsten Fall nimmt totalitäre Züge an, was als Ideal startete.

Vielleicht ist es die wahre Kunst, ähnlich wie es in der Zeit der Aufklärung verkündet wurde, das Unterhaltsame mit dem Idealistischen zu verbinden, und beidem gegenüber eine gewisse Lockerheit zu behalten, inkl. einer Lockerheit gegenüber dem Mammon.

Damit uns weder Mammon, noch die Angst vor ihm beherrschen.

(einfacher gesagt als getan)

 

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