Leseempfehlung zum PR-Unwesen in der Demokratie
In einem hervorragenden Artikel thematisiert Nils Klawitter die aus der PR-Branche entstehenden Gefahren für Demokratie und Medien.
Bestimmen Geld- und Machtinteressen die öffentliche Darstellung von Sachverhalten, so, wie dies in einigen Themengebieten über einflussreiche PR-Netzwerke erfolgt, so wächst die Verantwortung der demokratischen Medien, hier gegenzusteuern. Es darf nicht ein, dass gekaufte Meinung und getürkte Studien (z.B. des IW) das Geschick unserer Gesellschaft bestimmen.
Die offene Gesellschaft stürzt unaufhaltsam zusammen, wenn es die vierte Gewalt zulässt, dass derartige Manipulationstaktiken die öffentliche Meinung dominieren.
Man hätte noch einen Schritt weiter gehen können als Nils Klawitter in seinem Artikel: Die Kunst der öffentlichen Verdrehung (=PR) ist auch eine Gefahr für das effiziente Funktionieren von Märkten. Denn auch hier gilt: Wenn die (oft nur sehr mühselig zu erringende) Wahrheit und der unparteiliche, objektive Standpunkt aus der Öffentlichkeit verdrängt werden, so wird das ganze System dysfunktional.
P.S.
Liebe mitlesende Rechtsliberale und Neoconnards! Der sehr gute Artikel von Nils Klawitter ist nichts für euch.
posted by John Dean @ Donnerstag, August 03, 2006
3 comments
3 Comments:
Welche Vierte Gewalt? Die ist doch schon längst an der eigenen Kommerzialisierung erstickt. Seit die Medien als knallharte Wirtschaftsunternehmen geführt werden, gibt es keine Vierte Gewalt mehr!
zu hoch würde ich den einfluss der pr nicht einschätzen. schaut doch nur mal wie sich die neconnards derzeit für israel abstrampeln und was bringt's? nada. null. niente. die "öffentlichkeit" kann unrat schon erkennen, wenn man ihn ihr vor die nase hält. ich bin da optimistisch.
Nunja, wenn es stimmen sollte, dass tatsächlich 40% aller hierzulande veröffentlichten Nachrichten das Werk von PR-Spezialisten sind, dann kann von Einflusslosigkeit nicht gesprochen werden.
Natürlich gibt es auch noch PR-freie Zonen, aber umso wichtiger finde ich es, dass PR und Propaganda (z.B. des IW) in den öffentlichen Medien ebenso bezeichnet wird. Zudem sollte mit unabhängigen Untersuchungen, soweit überhaupt ein Nachrichtenwert besteht, eine an objektiven Wertungsmaßstäben ausgerichtete Relativierung vorgenommen werden.
Hmm. Vielleicht ist meine Forderung voreilig, aber so stelle ich es mir im Augenblick vor.
Und das wäre noch längst nicht der Idealfall, aber gut, eine ideale Welt werde ich wohl nicht mehr erleben.
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