02 September 2009

Das Urheberrecht, die Piratenpartei, der vermeintlich gordische Knoten und Fritz Effenberger

Fritz Effenberger ist es gelungen, sehr kompakt aufzuschreiben, wie auch meine Position in Sachen Privatkopie, Urheberrecht und Künstlervergütung ist. Wer den Text einmal gründlich durchliest, der ahnt auch, warum ich die Piratenpartei für eine Deppenpartei halte - und zwar unmittelbar auf ihrem Kernterritorium.

Piratenpartei: Fertig machen zum Abwracken!

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23 Comments:

At 02 September, 2009 12:43, Anonymous Anonym said...

Was für ein Schwachsinn - zahlen dann demnächst auch die Energierversorger? Denn die sind ja direkt in den Prozess eingebunden - ohne Strom kann keiner einen Brenner oder das Internet betreiben. Was ist mit der Möbelindustrie? Mein Computer steht auf einem Schreibtisch - ohne den geht es nicht also indirekt ist die Möbelindustrie ebenfalls "eingebunden" - omg... sowas dummes habe ich echt selten gelesen und DU findest das gut?

 
At 02 September, 2009 12:53, Blogger John Dean said...

Wenn hier etwas wirklich Schwachsinn ist, dann ist es das "Argument" mit den Energieversorgern.

Ich nehme an, du hast dich mit dem Urheberrecht und seiner Entstehungsgeschichte genauso wenig beschäftigt wie mit der Frage, warum Künstler und geistige Produzenten einen Lohn verdienen.

Und genau deshalb - weil das so schön auch für die Piratenpartei zutrifft, wo diesbezüglich alles nur schwammig und unausgegoren ist:

"Fertig machen zum Abwracken"

Das passt zur Urheberrechtskompetenz der Piratenpartei. Bestens.

 
At 02 September, 2009 12:57, Blogger John Dean said...

Nur kurz, und weil es für manche Dummköpfe nicht schlicht genug formuliert werden kann:

Wer (in erheblichen Umfang) mit den Leistungen von Künstlern Geld verdient oder sonstwie kommerziell von ihnen profitiert, der darf nun wirklich nicht heulen, wenn er zur Kasse gebeten wird.

(okay: wenn man sich anschaut, wie der miese Drecksverein GEMA die Angelegenheiten handhabt, dann bestände durchaus ein Grund zu heulen, und zwar seitens z.B. der Konzertveranstalter, Laienchöre oder noch mehr, seitens der Künstler, vor allem da, wo diese kleine oder mittlere Künstler sind oder sich von Verwerterinteressen losgelöst haben - ich denke, es gibt kaum eine Beschimpfung der GEMA, die auf irgendeine Weise ernsthaft unfair wäre)

 
At 02 September, 2009 14:31, Anonymous Anonym said...

Also, ich bin Pirat und kann in dem verlinkten Artikel keinen Widerspruch zu unseren Aussagen sehen.

Ich zitiere ("raubkopiere", wie man bei uns sagt) mal den Artikel:

"Das Märchen vom Umsatzverlust durch Tausch und Kopie hatte schon im Analogzeitalter kein Faktenfundament, ebenso wenig in der Digitalära: Ein negativer Zusammenhang zwischen Kopie (P2P) und Umsatz mit Kulturdatenträgern und vergleichbaren Produkten wurde nie nachgewiesen. Hometaping hat die Musik nicht gekillt, können wir mit der preisgünstigen Schadenfreude einer technischen Folgegeneration resümieren. Und P2P auch nicht."

Genau unser Standpunkt.
http://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2009/Wahlprogramm

Die Piratenpartei besteht zu einen nicht unwesentlichen Anteil aus IT-Professionels und Künstlern.
Warum Du diese als "Deppen" bezeichnest, hat wahrscheinlich andere Hintergründe.

Ich füge dem Artikel mal hinzu:
Das Copyright ist _nicht_ das Urheberrecht, sondern das Recht, Kopien anzufertigen.
Dieses Recht hat heutzutage (noch) meist der Verlag, dank Internet eigentlich völlig unnötig.
Für den Künstler bleiben dabei unterm Strich 4%, ganz egal ob online oder offline.
Dabei könnte der Künstler mehr verdienen, während der Konsument weniger bezahlt.
Einfach indem man bei den restlichen 96% etwas einspart.
Darum geht es.
Klar, das macht die Verwertungs-Industrie überflüssig. (Wie Schreibmaschinen.)
Und genau deshalb wehren sie sich ja so verzweifelt.

Klarmachen zum Ändern.

 
At 02 September, 2009 16:57, Blogger John Dean said...

"Ich bin Pirat": fein
"zu unseren Aussagen keinen Widerspruch": aha

Ich finde es zunächst wenig charmant, wenn hier Partei-Propagandasprüche der Piratenpartei hereingeblökt werden:

"Klarmachen zum ändern" u.ä., pardon: Das betrifft mich nicht, und auch nicht mein Blog.

Aber zur Sache, Pirat:

Ich will dir nicht allzu sehr an den Karren fahren, einfach auch, weil ich bürgerschaftliches Engagement zu schätzen weiß, aber wie wäre es einfach, wenn du dich mit der Kritik an der radikalen und Künstler verachtenden Position der Piratenpartei einfach einmal beschäftigen würdest?

Dann kämest du von allein drauf, wo es bei den Piraten mangelt.

Du bist - wie die Piratenpartei eben auch - letztlich dagegen, dass Künstler für die Nutzung ihrer Werke fair vergütet werden. Zahlen sollen andere - du selbst willst kostenlos Musik und Filme saugen, aber zahlen willst du nichts.

Und das als Parteiprogramm?!

Du bist - wie der große Rest der Piratenpartei - dagegen, dass es eine Pauschalabgabe auf Internet-Nutzung erhoben wird und dass die Einnahmen daraus dann fair auf die Künstler verteilt werden - und zwar exakt an der GEMA vorbei, aus dem Grund, weil diese NULL Interesse an Ausschüttungsfairness hat.

All diese Fragestellungen sind dir egal - und wie dir ist es den Piraten auch egal. Hauptsache, man darf alles kostenlos herunter laden. Dann gibt es vielleicht noch ein wenig schwammiges Gequatsche über eine Kulturflatrate - aber null PLan, wie diese genau konstruiert sein soll, welches Volumen sie haben soll, wer davon profitieren soll.

Ich finde diese offene Verachtung der Leistungen von Künstlern und dieses Nicht-Durchdenken der eigenen politischen Positionen hohl, zumal das ja einen (wenn nicht:den) zentralen Punkt der Piratenprogrammatik betriftft, genauso hohl wie ich auch das großspurige Papageiengeplapper von Piraten ("klar machen zum ändern") für hohl halte.

Weil kaum etwas dahinter ist - sorry.

Die Piratenpartei (eher noch: die teils sehr kompetenten und engagierten Aktivisten dieser Partei) haben durchaus ein paar Themenfelder, wo sie sich gute Gedanken gemacht haben - aber in ihrem Kerngebiet sind sie borniert, ja schlimmer noch, ideologisch verkrustet.

(Der schlimmste Feind der Wahrheit ist ja bekanntermaßen die Überzeugung...)

Wären sie weniger borniert, dann hätten sie längst einen Vorschlag dafür, wie Künstler, trotz massenhafter Kopien im Internet, einen fairen Vergütungsanspruch erlangen könnten.

Doch, leider: Fehlanzeige.

Insofern sollte sie ihren Hauptclaim besser auf sich selbst anwenden. Wäre echt mal eine Idee.

 
At 02 September, 2009 17:03, Anonymous Anonym said...

also ich habe mich mit urheberrecht auseinander gesetzt und die verlage haben als gatekeeper einfach versagt und künstler sind nunmal nichts anderes als handwerker. es gibt ausreichend beispiele, wie diese geld verdienen können ohne das drittververter zur kasse gebeten werden. aber künstler sind deart "abgehoben" das sie denken, selbst mit der minimalistischsten mainstreamleistung müsste man 100 jahre lang geld verdienen können. das ist wirklich unglaublich - vor allem auch was heutzutage alles noch kunst sein soll - un-glaub-lich!

 
At 02 September, 2009 18:14, Blogger John Dean said...

"Künstler sind nunmal nichts anderes als Handwerker"

Das meinst du nicht Ernst, oder?

Und was hältst du z. B. von folgenden Unterschieden:

1. Die meisten Künstler benötigen mehrere Monate oder Jahre bei der Erstellung ihrer Kunstwerke

2. Die sog. "Schöpfungshöhe" ist bei echten Künstlern von ganz anderer Art als bei einer handwerklichen Tätigkeit

3. Die Verwertung von Kunstwerken, ganz anders als bei einem Handwerker, ziehen sich über viele Jahre hin

4. Einem Handwerker kann sein Werk i.d.R. nicht mit einer lässigen Digitalkopie geraubt werden

Aah - ich ahne es schon. Es ist dir egal. Völlig wumpe. Soll hat jeder klauen können, was er mag.

Schöne neue Piratenwelt.

 
At 02 September, 2009 18:18, Blogger John Dean said...

Im Übrigen spricht m. E. wenig dagegen, im Bereich von Unterhaltungskunst zumal, die Schutzfristen auf 7 oder 14 Jahre zu beschränken.

Ich halte hier 7 Jahre grundsätzlich für ausreichend, sofern über eine "Internetsteuer" bzw. eine Art "wirksame Kulturflatrate", ähnlich wie im verlinkten Telepolis-Artikel, sicher gestellt ist, dass die Künstler weiterhin von der kommerziellen Nutzung ihres Werkes profitieren können.

Wobei man, je nach Kunstgattung, diesen Vorschlag auch sehr gründlich kritisieren kann. Dein Vorschlag aber, Künstler und ihre Kunstwerke "wie Handwerker" zu behandeln, der ist reichlich unausgegoren.

Piratenpartei: Ändere Dich!

 
At 02 September, 2009 18:23, Blogger John Dean said...

Ähem: Und das Wahlprogramm der Piratenpartei besteht im Wesentlichen darin, die realen Probleme der Künstler zu verleugnen.

Toll. Jedenfalls: irre. Das ist ja fast schon ein Kickstart in die Welt der etablierten Politik...

Die CDU sieht keine Probleme (trotz Asse & Co) bei der Entsorgung von Atom-Müll. Also lautet ihr Rezept: Mehr Atomkraft! Laufzeiten verlängern! Tja, und die Piraten sehen einfach nicht, dass die Digitalkopie, zumal im Internet, z. B. für Musiker durchaus ein Problem darstellt.

Ernsthaft: Sowas ist nicht wählbar.

 
At 02 September, 2009 18:25, Anonymous Ben said...

Dean,

ich will dein Weltbild ja nicht zu sehr mit Fakten stören, habe aber das Gefühl, dass du hier ideologisch verblendet um dich schlägst. Ich bin langjähriger Leser (und Kommentator) deines Blogs - und seit einiger Zeit auch Pirat. Als solcher war ich auch auf dem Bundesparteitag (eigentlich Mitgliederversammlung) dabei, und bin somit - mit Verlaub - gut genug informiert, um dir qualifiziert sagen zu können, warum deine Behauptungen schlicht und einfach nicht stimmen.

Beim Parteitag wurde natürlich auch über das Programm diskutiert, wohlgemerkt in Anwesenheit von Künstlern. Der rote Faden aller Debatten war, dass wir die auf gar keinen Fall einfach im Regen stehen lassen wollen! Im Gegensatz zu den anderen Parteien nehmen wir die von unserer Politik potentiell Betroffenen nämlich ernst und lassen uns auf ihre Argumente ein. Wir freuen uns über JEDEN Künstler und Urheber, der mit uns spricht.

Der ursprüngliche Entwurf des Programms lief tatsächlich auf eine relativ kompromisslose Haltung hinaus, denn ja, natürlich gibt es diesen Flügel bei uns. Dieser Teil des Entwurfs wurde aber nach heftigem Protest der Anwesenden durch einen zusammen mit den Künstlern noch vor Ort verbesserten Gegenentwurf ersetzt. Und dieser Gegenentwurf, der die Tür zu einem Vorschlag wie im TP-Artikel ganz weit offen lässt, wurde dann in einer Kampfabstimmung mit überwältigender Mehrheit angenommen.

So viel also dazu: Was am Ende daraus wird, muss man noch sehen, aber angesichts der Schwammigkeit aller anderen Parteiprogramme dies AUSGERECHNET den Piraten vorwerfen zu wollen, ist einfach nur noch unverschämt.

Dass wir uns übrigens auch ganz massiv für Bürgerrechte, gegen den Überwachungsstaat, DEUTLICH mehr Demokratie und für einen kostenlosen Zugang zur Bildung aussprechen, unterschlägst du hier ebenfalls sehr charmant. Herzlichen Dank auch dafür.

Im Übrigen mache ich mal das, was du sonst gerne zu tun pflegst: Ich mache eine geheimnisvolle Ankündigung. ;-) Ich sage, dass wir - möglicherweise schon in wenigen Wochen, aber spätestens im Verlauf der nächsten zwei Jahre - etwas tun werden, was es in Deutschlands politischer Landschaft noch nie gab. Und was gerade dein Herz, nach allem was ich über deine politische Position lesen konnte, höher schlagen lassen dürfte.

Und spätestens wenn das passiert, was ich mir erhoffe, werde ich dich darauf hinweisen. Spätestens dann erwarte ich, dass dich anständig benimmst - über die Türschwelle zu Kreuze kriechen wäre ein guter Anfang. ;-)

Klarmachen zum ändern!
Ben

P.S.:
Noch was Persönliches. Erstens: Ja, den "Propagandaspruch" am Ende hast du dir mit deinem grenzwertigen Geflame nur allzu redlich verdient. Ich bin erstaunt. Was bitte sehr lässt dich so übel austilten, wie ich es sonst selbst bei deinen heftigsten Flames gegen sogenannte "Wirtschaftsexperten" nicht kenne? Und die angebliche "Hilfe für die Neoliberalen", DEN Punkt kannst du dir mit *DIESER* SPD doch bitte schön mal *GANZ* deutlich verkneifen! Da ist ALLES, was du an Positivem über diese stramme Seeheimer-Partei geschrieben hast (zugegeben, nicht sehr viel), mal DEUTLICH mehr "Hilfe für die Neoliberalen", damit wir uns da mal richtig verstehen!

 
At 02 September, 2009 18:31, Blogger John Dean said...

Ben, wo und inwieweit zeigt sich denn, dass die Piratenpartei die "Künstler nicht im Regen stehen lassen" will?

Im Programm sehe ich hier nur zwei Anhaltspunkte - allerdings laufen diese komplett in die gegenteilige Richtung.

Man will erstens "neue Geschäftsmodelle" für die Musiker fördern. Zu deutsch: Sie sollen hinnehmen, dass sie beklaut werden und ihre Werke nicht mehr verwerten können.

Mehr steckt da nicht dahinter. Und sollten sie es wagen, die kostenlose und unbewilligte Digitalkopie mittels DRM zu stören, so möchte man ihnen das gesetzlich verbieten!

Boah. Da kann man ja schön sehen, wie die Piratenpartei den Künstlern hilft. Zumal mit solchen Sprüchen (wie im Wahlprogramm!), dass die bekloppten Künstler (hey: bekloppt steht nicht drin - ist aber gemeint), bitteschön den "alten Geschäftsmodellen" nicht mehr hinterher trauern sollen.

Was für ein Mist! Das ist unausgegorene Kinderkacke - und nichts anderes. Null Problemlösungspotential.

Und dann - das wäre der zweite Punkt - möchte die Piratenpartei in Sachen Pauschalabgabe Änderungen, einerseits mehr Transparenz (schön!), andererseits aber - und das formulieren diese Feiglinge nicht aus, obwohl sie es so meninen - möchten sie die Pauschalabgaben entweder
a) senken oder
b) abschaffen.

Wer dabei in die Röhre guckt, ist dir klar, Ben - oder?

 
At 02 September, 2009 18:39, Blogger John Dean said...

---- Schnipp -----
"Was am Ende daraus wird, muss man noch sehen, aber angesichts der Schwammigkeit aller anderen Parteiprogramme dies AUSGERECHNET den Piraten vorwerfen zu wollen, ist einfach nur noch unverschämt."
---- Schnapp -----

Ich bin gerne unverschämt, zumal ich mich wirklich nicht als Verteidiger bald schwachsinniger und auf jedenfall hochschwammiger Parteiprogramme der sog. Volksparteien ansehe.

Ben, du beschreibt sehr schön, warum es manchmal - gerade bei divergierenden Parteiflügeln - sehr sinnvoll sein kann, in Parteiprogrammen schwammig zu sein.

Okay.

Aber was spräche denn dagegen, einen inhaltlich tief durchgearbeiteten Vorschlag in der Stoßrichtung des Telepolis-Artikels zu entwickeln?

Ich denke: Nichts, zumal es sich hier doch nun wirklich um das Kernthema der Piraten handelt.

 
At 02 September, 2009 20:37, Anonymous Ben said...

> Man will erstens "neue
> Geschäftsmodelle" für die
> Musiker fördern. Zu
> deutsch: Sie sollen
> hinnehmen, dass sie
> beklaut werden und ihre
> Werke nicht mehr
> verwerten können.
>
> Mehr steckt da nicht
> dahinter.

Ja, Herr Goebbels. Wenn sie das so sagen, wird es stimmen. Insbesondere wollen die Piraten nicht dafür sorgen, dass die Musiker einzelne Ihrer Werke GEMA-frei vermarkten dürfen. Oder das (freie Marktwirtschaft und so), die Urheber mal zwischen mehreren Verwertungsgesellschaften wählen dürfen. Da steckt nur "beklauen" hinter.

(Klar kenne ich Godwin, aber ich erkläre den hier mal für ungültig. Noch hetzerischer, als du gerade geht es kaum noch.)


>
> Und sollten sie es wagen,
> die kostenlose und
> unbewilligte Digitalkopie
> mittels DRM zu stören, so
> möchte man ihnen das
> gesetzlich verbieten!

Natürlich, das wunderbare DRM. Wogegen wendest du dich als nächstes, gegen das Verbot, Kindern bleibelastetes Plastikspielzeug verkaufen zu dürfen?

DRM und seine Verwandten sind damit vergleichbar, nur dass es deutlicher stinkt.

Beispiel I:
Ich gehe ich in den Elektromarkt, kaufe eine DVD. Wenn ich diese DVD auf dem von mir gekauften Computer unter der von mir gekauften Linux-Distribution abspiele, dann begehe ich in diesem Moment einen Gesetzesbruch.

Aber klar, dass soll ich mal schön schlucken.


Beispiel II:
DRM in der Praxis, mal schaun, was gab es denn da so...
- Microsoft, "Plays for Sure": Abgeschaltet!

http://blog.koehntopp.de/archives/2077-Microsoft-schaltet-Plays-for-Sure-ab.html

Zitat: Once September rolls around, users are committed to whatever five machines they may have authorized — along with whatever OS they are running.

Schade aber auch, dann mal viel Erfolg mit Windows XP die nächsten 40 Jahre. Und bitte keine Hardware wechseln.

- Yahoo!, "Yahoo Music"? Abgeschaltet. Ansonsten gleiches Spiel wie mit MS.

http://blog.koehntopp.de/archives/2183-Yahoo!-schaltet-Yahoo-Music-ab.html

- Auch eBook-Käufer haben Glück. Fictionwiseschaltet seine DRM-Server auch ab.
http://blog.koehntopp.de/archives/2329-FictionwiseOverdrive-schaltet-DRM-Server-ab.html

- Und Migros mal sowieso. Geld für gekaufte Ware wird nur auf Antrag zurückerstattet.

http://netzwertig.com/2009/07/27/drm-migros-schliesst-download-shop-i-m-ch-kunden-verlieren-gekaufte-songs/

- Gibt es sonst noch was? Ach ja, Amazon. Amazon hat vor zwei Wochen legal erworbene eBooks von den Kindle-Geräten seiner Kunden gelöscht. Betroffen waren ausgerechnet die Romane "1984" und "Animal Farm" des britischen Schriftstellers George Orwell.

http://www.heise.de/newsticker/Amazon-loescht-gekaufte-Kindle-eBooks--/meldung/142186

Ja Dean, tolles DRM, oder?


Beispiel III:
DRM ist auch ansonsten prima, z.B. für Monopole. Du kannst einen Computer mit BluRay-Player kaufen, jedoch wird für Linux keine Abspielspoftware lizensiert. Endlich hat Microsoft ein unschlagbares Verkaufsargument, und kann sein De-Facto-Monopol auch technisch absichern, mit der Hilfe befreundeter Konzerne. Ohne Apple wäre Windows damit Desktop- und Home-Theatre-PC-Monopolist für alle Zeiten.

Gratuliere, Dean! Und so was wollen die Piraten einfach so verbieten. Ich bin auch übel, ich will DRM nämlich auch verbieten. Ich kleiner Verbraucherschutz-Fanatiker.

Gruß,
Ben

 
At 02 September, 2009 20:38, Anonymous Ben said...

Und weiter geht es:

> Zumal mit solchen
> Sprüchen (wie im
> Wahlprogramm!), dass die
> bekloppten Künstler (hey:
> bekloppt steht nicht drin
> - ist aber gemeint),

Ja, Herr Goebbels.

> bitteschön den "alten
> Geschäftsmodellen" nicht
> mehr hinterher trauern
> sollen.

Wie zum Beispiel dem guten alten Geschäftsmodell, dass 95% des Erlöses bei anderen landen, und dort auch marktwirtschaftlich präzise in Bestechung, Nutten und Koks investiert werden.

Nee, ist schon gut, dass Künstler z.B. nicht einzelne Stücke GEMA-frei vermarkten können, da hast du recht. Oder dass Verlage sich weigern können, Künstler aus dem Vertrag zu entlassen. Dass Urheber immer mehr mit Knebelverträgen malträtiert werden. Und dass die Urheber eigene Werke auch nicht im Eigenverlag anbieten können, wenn der Verleger sie nicht mehr anbietet.

>
> Was für ein Mist! Das ist
> unausgegorene Kinderkacke
> - und nichts anderes.
> Null Problemlösungspotential.

Ja, Herr Goebbels. Fühle dich bitte an deinen Satz hier erinnert, wenn du dich über etwaige Unsachlickeiten meinerseits beschwerst.

> Und dann - das wäre der
> zweite Punkt - möchte die
> Piratenpartei in Sachen
> Pauschalabgabe Änderungen,
> einerseits mehr Transparenz
> (schön!),

Nicht "schön", sondern essentiell. GEMA und co. verhalten sich aufgrund ihrer Monopolstellen wie korrupte Kraken.

> andererseits aber - und
> das formulieren diese
> Feiglinge nicht aus,
> obwohl sie es so meninen > - möchten sie die
> Pauschalabgaben entweder
> a) senken oder
> b) abschaffen.

Ja, so wird es sein, Deswegen waren die Musiker auch so scharf darauf, das so zu formulieren. Wie schaffen wir es nur, wenn wir Pauschalabgaben auf Internetzugänge einführen, diese im Gegensatz zu heute zu senken? Daran knabbern wir noch. Übrigens, in der Tat werden wir GARANTIERT dafür eintreten, dass die Bevorzugung bestimmter Musikrichtungen z.B. in der GEMA stante pede zu unterbleiben hat.

>
> Wer dabei in die Röhre
> guckt, ist dir klar, Ben
> - oder?

Ja. Viele, viele Lobbyisten.

Gruß,
Ben

 
At 02 September, 2009 20:49, Anonymous Ben said...

> Aber was spräche denn
> dagegen, einen inhaltlich
> tief durchgearbeiteten
> Vorschlag in der
> Stoßrichtung des Telepolis-
> Artikels zu entwickeln?

Gar nichts? Aber nimm doch mal zur Kenntnis, dass die Partei vor der Europawahl ca. 600 Mitglieder hatte, und mittlerweile knapp 7000. Und denen geht es teilweise sogar nur außerordentlich sekundär um Urheberrechte, auch wenn du da propagandistisch anders zielst. Demokratie, Grundrechte, Wahlkampf, das sind die Debatten, die ich so vernehme, wenn ich mit den Leuten rede. Die Grundrichtung ist klar, alles andere findet sich derzeit noch. Selbst WENN es Fehler und schwächen gibt, selbst WENN es noch nicht 100% zu Ende gedacht ist, ist das derzeitige Programm ist schon mal ein guter Anfang. Ach nee, ist es nicht, da wird ja nur gelogen, wie du es so hübsch erkannt hast.

Aber selbst WENN es so wäre, und da verklausuliert Extreme und Ungerechtigkeiten drin stünden: Bevor WIR in Gefahr kommen, das Pendel soweit zurück schlagen zu lassen, dass wir was wirklich Ungerechtes damit erzeugen, ist es ein verdammt weiter Weg, auf dem erst einmal eine enorme Zahl bestehender absurd ungerechten Regeln beseitigt werden müssten. Aber okay, für dich ist ja schon ein DRM-Verbot eine Frechheit, von daher ist das eventuell auch nur eine Definitionssache.

 
At 02 September, 2009 20:57, Blogger John Dean said...

Ich bin keineswegs ein Freund von DRM.

(das wäre ja erstaunlich)

Aber die Vorstellung, dass der Gesetzgeber (!), ein Gesetz erlässt, um DRM zu verbieten (!), die finde ich schon ziemlich irre. Wer so etwas Beklopptes wie DRM (bzw. eine entsprechend verpackte Musik) anbieten möchte, der soll das schon tun können - in einem freien Land zumal.

Man kann nicht wegen jeder Angelegenheit, die irgendwie als störend oder unangenehm empfunden wird, einfach mal ein Gesetz beschließen, zumal, wenn wie in diesem Fall dieses Gesetz quer zur Rechtsordnung liegen würde.

Es mag traurig sein, aber: Firmen haben ein Recht darauf, schlechte Produkte anzubieten.

(erwägendwert fände ich allerdings, wenn aus Verbraucherschutzgründen im Fall von DRM Warnhinweise verpflichtend gemacht werden)

"Insbesondere wollen die Piraten nicht dafür sorgen, dass die Musiker einzelne Ihrer Werke GEMA-frei vermarkten dürfen."

Hä? Pardon? Wie meinen?

Nun: Schon bisher war es Musikern möglich, sich ohne GEMA zu vermarkten.

Es war aber, zumal im Zeitalter der Digitalkopie, ziemlich reizlos. Insofern ist das wohl kaum ein sonderlich konstruktiver Vorschlag der Piratenpartei.

Im Übrigen, sind DRM und GEMA zwei "wunderschöne" Beispiele dafür, welche Probleme Monopole machen und wie diese Probleme verschärft werden, wenn diese Monopole eine unkritische Rückendeckung durch den Staat erhalten.

Nur: Die Piratenpartei hat vielleicht die Kritik daran - nicht aber die Lösungsvorschläge. Ich halte es für keine Lösung, wenn man Künstlern frech, dreist und unverschämt sagt:

"Schminkt euch eure alten Geschäftsmodelle bitteschön ab - jeder darf kostenlos Digitalkopien eurer Produkte machen und damit basta."

Anders lässt sich das Wahlprogramm der Piraten, pardon, nicht verstehen. Dass ich nun schlagartig "Göbbels" bin, weil mir die Rechte von Künstlern wichtig sind, finde ich dann doch etwas erstaunlich.

Im Übrigen fände ich es durchaus eine erwägenswerten Gedanken, dass eine künstlerfreundlichere Konkurrenzorganisation als Konkurrenz zur GEMA aufgezogen wird.

Da darf der Staat gerne helfen.

Und ich sag mal fröhlich und frei: Wenn die Piratenpartei, so etwas in der Art wirklich gerne in der Wirklichkeit sehen möchte, dann haben sie alle organisatorischen und finanziellen Möglichkeiten, eine ebensolche Konkurrenzorganisation zu gründen.

Ben im Übrigen fand ich deine Hinweise darauf, wie das beim Bundesparteitag der Piraten gelaufen ist sehr interessant. Danke dafür!

Nur leider sehe ich im Piraten-Wahlprogramm immer noch an keiner Stelle etwas, aus dem sich Künstler Einnahmen (echte Einnahmen!) verprechen können - im Gegenzug dafür, dass sie den Bürgern die Nutzung von Digitalkopien künftig kostenlos zu überlassen haben.

Wo, Ben?

Die einzige "konkrete" Stelle bezieht sich sehr schwammig auf alternative Geschäftsmodelle. Was heißt denn das genau, wenn man es konkret durchdenkt?

Das heißt doch nichts anderes, als dass die Piratenpartei die Künstler zu verarschen versucht.

Pardon!

 
At 02 September, 2009 21:06, Blogger John Dean said...

Im Übrigen bestreite ich bei den meisten Aktivisten der Piratenpartei den guten Willen nicht.

(das ist schon mehr, zumal in den fraglichen Themen, deutlich mehr, als ich den etablierten Parteien attestieren würde)

Wenn man aber zu wenig Lösungsvorschläge hat, zumal an einer zentralen Stelle, dann muss man nachbessern.

DRINGEND

Ich nehme Dir auch gerne ab, Ben, dass die meisten Piraten-Aktivisten sich für andere - und deutlich wichtigere - Themen interessieren, beispielsweise für Bürgerrechte im Internet.

Das ist auch einer der vielen Gründe dafür, warum ich nicht wenige der Piraten-Aktivisten gerne in der SPD, bei den Grünen oder sonstwo sähe - um sich ebendort einzubringen.

Es gibt ja, neben nachvollziehbarenn Parteienfrust, durchaus gute politische Gründe und gute Motive, mit denen die Piraten-Aktivisten motiviert sind.

Aber wenn das so ist: Dann sollen sich die Piraten mal so richtig anstrengen, und zwar mit Vollgas, um echte und belastbare Vorschläge im Bereich der Künstlervergütung zu machen.

Mit rund 10.000 Mitgliedern sollte sich doch die Kompetenz finden, um das zu tun!

Bis dahin bleibe ich dabei: Bei einem Kernpunkt ihrer Programmatik ist die Piratenpartei ungenügend.

 
At 02 September, 2009 22:59, Blogger John Dean said...

*räusper*

Wenn ich allerdings sehe, dass solche politischen Schwachköpfe sogar Fraktionsvorsitzende einer Fraktion eines Landesparlamentes sind, dann verstehe ich allerdings schon besser, dass man sich als Pirat um die Mängel der eigenen Programmatik etwas weniger schert - denn wo in anderen Parteien freie Bahn für unfassbaren Schwachsinn gilt, in Fragen des Internets, da wirkt es engherzig und schwer verständlich, wenn man sich - wie ich - der Piratenpartei gegenüber kritisch zeigt.

 
At 02 September, 2009 23:58, Anonymous Ben said...

Dean, dein letzter Kommentar zeigt teilweise durchaus in die richtige Richtung.

Kris hat in "Mitzeichner zu Mitgliedern" ziemlich gut die Stimmung vieler Leute getroffen:

http://blog.koehntopp.de/archives/2461-Mitzeichner-zu-Mitgliedern.html

Dem kann ich zu einem guten Teil beistimmen. Was es die traditionellen Parteien betrifft: Es geht einfach nicht mehr! Da ist ein reduzieren auf ein "Die wollen nur Raubkopieren legalisieren" schlicht und einfach Schwachsinn. Hallo?! Ich bin Programmierer! Und zwar in erster Linie NICHT Open Source, wenngleich ich die verwende. Viele andere Piraten auch. Schon mal darüber nachgedacht, dass dass Urheberrecht auch uns schützt? Bei allen Formulierungsschwächen und Unklarheiten, wir werden nichts tun, was nicht nur den Musikern, sondern auch uns schaden würde, denn es gibt keinen wesentlichen Unterschied zwischen Urheberschutz von Musik, Büchern und Programmen.

Zu Einzelpunkten:

> Aber die Vorstellung,
> dass der Gesetzgeber (!),
> ein Gesetz erlässt, um
> DRM zu verbieten (!), die
> finde ich schon ziemlich
> irre.

Nein, das ist Verbraucherschutz. Es geht hier um mehr. DRM *WIRD* verwendet, um Anti-Monopol-Regeln zu unterlaufen, und den Wettbewerb zu verzerren.

Übrigens, wenn es mal wirklich klappen sollte, sag schon mal goodbye zu diversen Kulturgütern. Der Brand der Bibliothek von Alexandria wird nichts dagegen sein, wenn die DRM-Server der Zukunft mal abgeschaltet werden.

Ich kann DRM so verbieten, wie ich bleihaltiges Kinderspielzeug verbieten kann, statt nur einen Warnhinweis anzubringen.

>
> Nun: Schon bisher war es
> Musikern möglich, sich
> ohne GEMA zu vermarkten.

Ich schrieb genau deshlab von Einzelstücken. Einen Song aus dem Gesamtwerk mal frei zum Download anbieten? Geht nicht, der Monopolist GEMA erlaubt es nicht, und erzeugt damit ein Lock-in. "Alles oder gar nichts!", kräht die GEMA, und der mutige Musiker wird bestraft.


> Insofern ist das wohl
> kaum ein sonderlich
> konstruktiver Vorschlag
> der Piratenpartei.

Wirst du jetzt wohl anders sehen.

> Ich halte es für keine
> Lösung, wenn man
> Künstlern frech, dreist
> und unverschämt sagt:
>
> "Schminkt euch eure alten
> Geschäftsmodelle
> bitteschön ab - jeder
> darf kostenlos
> Digitalkopien eurer
> Produkte machen und damit
> basta."

*hust*
Wieso? Sagt man Übrigens seit vielen Jahrzehnten, Stichwort Kassettenrekorder. Wenn du jetzt mit: "Wegen der Pauschalabgaben" antwortest, sorry, dann muss ich dir einfach sagen, dass Pauschalabgaben im Internet durchaus ein Lösungsweg für uns sind. Die "Ihr habt Pech gehabt"-Fraktion hat keine Mehrheit.

Übrigens sind die Pauschalabgaben noch ein Argument gegen DRM. Eines geht nämlich GAR NICHT: dass ich ERST Pauschalabgaben auf die Speichergeräte mache, und DANN trotzdem keine Musik speichern darf! Lieber Dean, es gibt schon jede Menge Gründe, warum sich bei uns Wut aufgestaut hat, nicht nur, aber auch in diesem Bereich!

Fortsetzung folgt...

 
At 03 September, 2009 00:02, Anonymous Ben said...

Fortsetzung

> Anders lässt sich das
> Wahlprogramm der Piraten,
> pardon, nicht verstehen.

Das Programm, dessen Richtung Musiker entscheidend geprägt haben, wie ich es schon erwähnte. Wer es ganz anders will, soll anfangen, sich einzubringen. Die meisten Piraten sind kluge Leute, Akademiker. Die wissen Kultur als Wert zu schätzen. Die wenigsten wollen die Autoren enteignen, aber so gut wie ALLE wollen die Exzesse beenden.

Ja, es gibt einen Kriegszustand im Urheberrecht, mit Repression und extremen Ungerechtigkeiten, und WIR haben ihn NICHT angefangen! WIR sind nicht diejenigen, die böswillig und kompromisslos agieren, ohne die anderen zu hören! Wir verteidigen uns nur!

> [Konkurrenz zur GEMA]
> Und ich sag mal fröhlich
> und frei: Wenn die
> Piratenpartei, so etwas
> in der Art wirklich gerne
> in der Wirklichkeit sehen
> möchte, dann haben sie
> alle organisatorischen
> und finanziellen
> Möglichkeiten, eine
> ebensolche
> Konkurrenzorganisation zu
> gründen.

Und ich sag mal fröhlich und frei, dass du dich verdammt wenig auskennst. Hätten wir doch längst schon so gemacht, wir sind doch nicht blöde! Nur leider, leider entscheidet der Staat über die Zulassung, und der lässt neben der GEMA nichts anderes zu. Doof, oder?


> Künstler Einnahmen (echte
> Einnahmen!) verprechen
> können - im Gegenzug
> dafür, dass sie den
> Bürgern die Nutzung von
> Digitalkopien künftig
> kostenlos zu überlassen
> haben.

Künftig? Die Abgaben auf Datenträger gibt es bereits. Internet hin oder her, am Ende muss das Zeug gespeichert werden, und dies geschieht auf Datenträgern.

Ich sage eines ganz klar: Wir sind uns noch nicht sicher, und zwar gerade auch, weil die GEMA, der eine weitere Internetpauschalabgabe zuflösse, ein übel dampfender Fäkalhaufen ist.

Deswegen ist die Frage des "Wohin" noch nicht so klar beantwortet. Es gibt viel zu viele Dinge, die geändert werden müssen. Bevor wir die Verwertungsgesellschaften nicht von Grund auf reformiert haben, ist eine Ausweitung der Pauschalabgaben komplett zwecklos.

Sobald dies aber geschehen ist, sehe ich überhaupt kein Problem, einfach pauschal 10% Abgaben auf den Internetzugang und ALLE Speicher- und Vervielfältigungsgeräte zu erheben, im Gegenzug dann aber auch die nichtkommerzielle Kopiermöglichkeit zu erzwingen. (Und tschüss, DRM!)


> Das heißt doch nichts
> anderes, als dass die
> Piratenpartei die
> Künstler zu verarschen
> versucht.

Und genau deswegen kriegst du von mir den Goebbels angeheftet. Weil es keine Argumente sind, sondern Hetze. Wir Geeks, die wir alle von unserer geistigen Arbeit leben, die wir alle das Urheberrecht dringend brauchen, auch z.B. für den Schutz der freien Software, stimmen also gegen unsere eigenen Interessen? Get real!

 
At 03 September, 2009 00:41, Anonymous Ben said...

> Das ist auch einer der
> vielen Gründe dafür,
> warum ich nicht wenige
> der Piraten-Aktivisten
> gerne in der SPD,

Schreibe einfach "Verräterpartei", dann ist klar, was gemeint ist. Sorry, aber die "Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokraten in der SPD" ist mir einfach deutlich zu schwach besetzt.


> bei den Grünen oder
> sonstwo sähe - um sich
> ebendort einzubringen.

Da gibt es so ein hübsches Plakat:

http://www.flickr.com/photos/splitbrain/3594737908/

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Zu dumm dass "Die Grünen" Schilys Anti-Terror-Gesetzen* zugestimmt hat!

* Abschuss von Passagiermaschinem, biometrische Merkmale in Reisepässen, Standortermittlung von Mobiltelefonen, Wiedereinführung des Großen Lauschangriff, Schleierfahndung. Die Grünen haben alles mitbeschlossen.

Bürgerrechtspartei?! Die Grünen nicht!
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Und deshalb: Klarmachen zum Ändern!

Sorry, Dean, es gibt immer einen Punkt, wo der Rubikon deutlich überschritten wurde. Ich meine, wem erzähle ich es, dir ist doch auch bekannt, wie es z.B. inhaltlich und personell um die SPD steht. Die Parteien müssten jetzt sehr, sehr weit zurück rudern, um die Piraten wieder in Grüne, FDP, SPD, Linke und CDU (auch das gibt es bei uns!) zu re-integrieren. Das ist der Nachteil, wenn man es zu weit treibt, und wenn man zu arrogant wird, und wenn man zu oft eingeladene Experten vollkommen ignoriert, und wenn man dann zu oft gegen deren Rat komplett verfassungswidrige Gesetze beschliesst, die dann zu oft in Karlsruhe korrigiert werden mussten.

Die nächsten Beschlüsse sind schon in der Pipeline: Vorratsdatenspeicherung, gefolgt von einer Europäisch-Deutschen Verfassungskrise und das Zensursula-Gesetz. Und wir Aktivisten, die wir übel von den Altparteien beschimpft und verhöhnt wurden, werden in Karlsruhe wieder einmal deutlich gewinnen. Hätten diese Volks-"Vertreter" Ehre, wäre bei denen längst massenweise Seppuku angesagt gewesen, angesichts der zahllosen groben Verfassungsbrüche, die ja nur die Spitze des Eisbergs einer vollkommen degenerierten und moralisch komplett bankrott gegangenen Parteienlandschaft darstellen.

So sehe ich das, und deswegen wähle ich am 27. September Piraten.

 
At 03 September, 2009 19:24, Blogger PROseo P4tr4sch said...

Heute Abend, 19:20 @ zdf kommt der erste Piraten Werbespot zur BTW. Nicht verpassen!

 
At 04 September, 2009 11:41, Blogger fritz. said...

Hi John,
gerade wegen meiner Argumente wähle ich die Piraten. Lies den Artikel ruhig noch einmal durch. Viele Grüsse,

Fritz Effenberger

 

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