05 Dezember 2007

Anmerkungen zum Vorwahlkampf in den USA

Jetzt, wo Barack Obama gegenüber Hillary Clinton aufholt, und in Iowa einen kleinen Vorsprung ausbaut, bricht bei einigen Republikanern Panik aus. Clinton wäre die einfachere Zielscheibe. Sollte sich in Amerika noch die "religious left" organisieren, wäre die Wahl für die Republikaner dann endgültig gelaufen.

Allerdings ist die Lage im Vorwahlkampf alles andere als klar. US-weit ist der Vorsprung des Clinton-Lagers noch groß. Was wiederum nicht viel heißen muss, weil in diesem Vorwahlkampf das Vertrauen der demokratischen und unabhängigen Wähler in alle demokratischen Spitzenkandidaten ähnlich groß ist. Die Staaten, die auf Iowa folgen, zeigen wiederum für das Clinton-Lager beträchtliche Vorsprünge. Ein Sieg im Vorwahlkampf in Iowa wäre für die Kampagne von Obama vermutlich noch kein Durchbruch.

Gibt es nun einen Swing zugunsten von Obama? Ich meine ja. Ich habe für den Verlauf der letzten drei Monate eine Grafik angefertig, auf Basis der Umfragen von Rasmussen und Gallup. Eine Trendlinie wurde hier ergänzt. Die übrigen Umfrageinstitute wurden ignoriert, teils wegen Bedenken hinsichtlich der Seriosität, vor allem aber, weil diese ihre Umfragen nicht häufig genug vornehmen, um Swings messen zu können. Die letzte Zogby-Umfrage lag übrigens bei 38% Clinton, 27 % Obama, 13 % Edwards. Ich rechne in den kommenden Wochen mit einer Fortsetzung dieses Trends.


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2 Comments:

At 06 Dezember, 2007 18:30, Anonymous Anonym said...

"Die Staaten, die auf Iowa folgen, zeigen wiederum für das Clinton-Lager beträchtliche Vorsprünge"

Das stimmt nicht mehr, Dr. Dean. Ich arbeite fuer die Obama-Kampagne in New Hampshire (eigentlich die erst Vorwahl - "Primary - denn Iowa ist lediglich ein "Caucus"). Der "Hillary-Vorsprung" in New Hampshire ist jetzt - nach den neuesten Umfragen - nur 6 Punkte, und wird jeden Tag weniger.

Wenn Obama Iowa gewinnt, dann hat er sehr gute Chancen in New Hampshire und Sued Carolina. Wenn er alle drei gewinnt, dann wird es sehr duester aussehen fuer das Hillary-Lager.

 
At 06 Dezember, 2007 23:01, Blogger John Dean said...

In Iowa sagt eine neue Umfrage (allerdings von Strategic Vision) sogar einen Vorsprung von 7% für das Obama-Lager voraus.

Andere aktuelle Umfragen urteilen ungünstiger. Allerdings vermute ich, dass für Obama ein "Wahlkabinen-Effekt" vorhanden ist, der sich in letzter Minute auswirkt. Auch deshalb, weil die unentschiedenen Wähler Obama bevorzugen. Vielleicht kommen noch einige Wähler dazu, welche Clinton gerne verhindern möchten, z.B. aus dem Edwards-Lager.

Es wird m.E. auch stark darauf ankommen, dass von der Obama-Kampagne nicht nur die jungen, aktiven und gebildeten Wähler erreicht werden.

Das sehe ich als Stolperfalle.

Ein Monat vor Beginn der Vorwahlen, wird es nun eng. In den nächsten Tagen - und voraussichtlich noch die nächsten beiden Wochen - müsste die Obama-Kampagne in vielen Staaten einen Turn erreichen.

Wie auch immer, jetzt wird es spannend:

Die nächsten Wochen entscheiden über den kommenden Präsidenten der Vereinigten Staaten.

Viel Glück und guten Erfolg David!

 

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