tag:blogger.com,1999:blog-161048422024-03-23T19:08:44.445+01:00Der Morgen - Gedanken zur ZukunftLinksliberal - frech - informativUnknownnoreply@blogger.comBlogger993125tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-48915930589850803982014-02-20T16:16:00.001+01:002014-02-20T16:18:05.183+01:00Ich weine, Ukraine.<div style="text-align: center;">
<b>Ich weine, Ukraine.</b></div>
<br />
Nach langer Zeit habe ich gebetet, und IHN angefleht, es möge sich, wider alle Wahrscheinlichkeit, doch noch ein Ende zum Guten finden. Möge diese Nacht, die kommen wird, keine blutschwarze Nacht sein. Der Himmel verfinstert sich, die Sniper haben Stellung bezogen, schon jetzt wurden über 60 Demonstranten und Journalisten weit überwiegend durch gezielte Kopfschüsse ermordet. Sie schießen sogar auf Rettungssanitäter, diese von Janukowitsch befehligten Mörder.<br />
<br />
Nach dieser entsetztlich bösen Nacht kommen schlimme Wochen auf die Ukraine zu. Aber ich hoffe auf ein Wunder, mit der ganzen Kraft meines Hoffens, ich hoffe auf IHN. Und doch weine ich. Möge mein Beten und das Beten vieler anderer, Millionen von Menschen ein Wunder bringen. Nicht weniger ist in dieser furchtbaren, blutschwarzen Nacht nötig, die gerade herauf zieht. Ich weine, Ukraine.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-40087970181775062222014-02-14T21:06:00.002+01:002014-02-14T21:09:17.695+01:00Verbotene Links - 1. Teil: Der Umgang mit ArmenIrgendwie bin ich heute über einen alten Eintrag von Shehadistan (eine Bloggerin der Maedchenmannschaft) gestolpert, wo sie sich über einen Zeit-Artikel empört. Dort beschreiben zwei Journalisten, wie mit ihnen in Berlin Neuköln umgegangen wurde, als sie sich als Obdachlose verkleidet haben:<br />
<br />
<a href="http://www.zeit.de/2012/52/Maria-Josef-Neukoelln">Maria und Josef in Neuköln</a><br />
<br />
Anschließend, auch zum Verständnis, ist es eine gute Idee, den Vorgänger-Artikel zu lesen:<br />
<br />
<a href="http://www.zeit.de/2011/52/DOS-Maria-und-Josef">Maria und Josef im Ghetto des Geldes</a><br />
<br />
Shehadistan bemängelt, in typisch angriffslustiger Marnier eines angeblich "intersektional" auftretenden, radikalisierten Queerfeminismus, hier eine Vielzahl von Dingen und findet diese beiden Reportagen völlig inakzeptabel. Ihre Gründe, die sie für ihre Verdammung aufführt, halte ich für falsch und teils für <a href="http://shehadistan.com/2012/12/26/maria-und-josef-tralala-in-der-zeit-overacting-armut/" target="_blank">richtiggehend bescheuert</a>. Hier wird "Intersektionalität" imho nur vorgeschoben, moralischer Hochmut praktiziert - und es werden Reportagen und Journalisten nieder gemacht, die deutlich eher unsere Bewunderung verdient hätten. Tja, und schon wieder ist eine Bloggerin der Mädchenmannschaft in die Rigorisitätsfalle getappt.<br />
<br />
Sorry. Shehadistan überzeugt mich mit anderen Beiträgen eher. Sie ist auch wirklich keine üble Bloggerin, trotz ihrer gelegentlichen Ausflüge ins "intersektionale" Moralspackentum.<br />
<br />
Jedenfalls, die beiden Reportagen in der ZEIT sind auf alle Fälle sehr lesenswert! Ich bin sehr dankbar dafür, wenn sich Journalisten solche Mühe machen und damit auch sichtbarer machen, wie die Realität aussieht. Auch wenn, das dürfte klar sein, in beiden Fällen die Vorweihnachtszeit die Lage der beiden "Obdachlosen" etwas vereinfacht haben dürfte.<br />
<br />
Umso schlimmer. Nachdem ich diese beiden Artikel gelesen habe, schwankte ich zwischen "sofortige Enteignung aller Bürger im Hochtaunuskreis" und "Vermögenssteuer schnell einführen!".<br />
<br />
P.S.<br />
Intersektionalität ist toll! Nur ist es eben nicht sonderlich "intersektional" eine Reportage zu verdammen, welche den Umgang mit Armen sichtbar macht. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich gerne mal prüfen, ob sich unter den Verdammungen der MaeMa-Bloggerinnen noch andere journalistische Perlen finden.<br />
<br />
Vermutlich ist das so...Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-83723640401067259132014-02-13T13:04:00.001+01:002014-02-13T13:12:36.242+01:00Jan Fleischhauer trifft es auf den Punkt: Zur Causa SarrazinJan Fleischhauer schreibt <a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fleischhauer-kolumne-sarrazin-beklagt-tugendterror-a-953184.html" target="_blank">aktuell</a>:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="color: #a64d79;"><i>Sarrazin sehnt sich nach der Anerkennung der Kreise, in denen er sich
bewegt hat, als er noch der etwas schrullige, aber geschätzte
Finanzexperte war, und nicht der umstrittene Bestsellerautor. In diesem
Milieu ist Sarrazin durch seine Bücher zum Außenseiter geworden. Das ist
die Ausgrenzung, die ihn schmerzt und gegen die er eigentlich
anschreibt. Im Fall Sarrazin liegt eine Verwechslung vor. Nur weil einem eine
bestimmte Elite die kalte Schulter zeigt, heißt das noch lange nicht,
dass die Meinungsfreiheit in Deutschland gefährdet sei.</i></span></blockquote>
Da schreibt mit Jan Fleischhauer jemand, der Sarrazin offenkundig gut kennt und ausgezeichnet einschätzen kann. Mir fehlen allerdings zwei Aspekte:<br />
<br />
Erstens, die Rede vom angeblich unterdrückerischen "linken Meinungsklima" bzw. von der Unterdrückung neurechter Meinungen durch ein Klima der "political correctness" (hä?) ist von Beginn an (nicht nur, wenn sich Sarrazin entsprechend äußert) eine <i>Vermarktungstrategie</i>. Die Rechten und Neurechten haben sich schon immer gerne als verfolgte Unschuld ausgegeben, um aus dieser Warte heraus Minderheiten und die Gesellschaft mit Hassparolen zu überziehen. Das ist ja so schrecklich "subversiv" und "mutig", hetzerische Ansichten zu verbreiten.<br />
<br />
Das ist tatsächlich ein Klassiker.<br />
<br />
Zweitens, die meisten Rechten und Neurechten, die sich über "political correctness" beschweren, die haben ein sehr großes Problem mit Meinungsfreiheit. Sie ertragen es schlicht nicht, wenn ihnen jemand widerspricht. Genau an dieser Stelle, so auch bei Sarrazin, kommt das Geheule über die angeblich furchtbare "political correctness". Der Hobby-Eugeniker Sarrazin ist geradezu ein Paradevertreter dieses neurechten Gejammers. Kaum ein Mensch ist mir bekannt, der so eklatante Probleme damit hat, wenn ihm jemand in der Sache widerspricht. Sogar dann, wenn sich Sarrazin - wie er es verschiedentlich getan hat - Statistiken wild herbei lügt (!), dann hält er es für den Audruck von schlimmster "political correctness", wenn er auf dieses böse intellektuelle Foul hingewiesen wird.<br />
<br />
<b>Sarrazin, der Jammerlappen.</b>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-71348380318516746502013-10-14T09:47:00.001+02:002013-10-14T09:47:18.193+02:00Wie Milliardenvermögen entstehen: Das Beispiel Lutz von Stryk<span style="font-size: large;">Z</span>u den interessantesten neuen Milliardären in unserem Land gehört <b>Lutz von Stryk</b>.<br />
<br />
Was zeichnet ihn aus?<br />
<br />
Unbedingte Leistungsbereitschaft? Ganz normal eher. Er versteht es auch zu leben.<br />
Herkunft aus normalem Hause? Nein. Keine normalbürgerliche Herkunft.<br />
Unverdienter Reichtum auf Kosten des Steuerzahlers? Ja. Und wie!<br />
<br />
<span style="font-size: large;">S</span>eine "höhrere" Herkunft, durchaus gediegener Art, half ihm sicherlich, dass er in der HSH Nordbank das Immobiliengeschäft verwalten durfte. Irgendwann geriet die HSH Nordbank schwer ins Straucheln, nicht zuletzt auch bedingt durch den Größenwahn und die verhobene Risikobereitschaft ihrer Leitung. Eigentlich stand das Institut, als Besitz der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg, unter staatlicher Kontrolle. Die Manager verstanden es jedoch auf das Beste, ihre eigentlichen Besitzer und Kontrolleure auszutricksen und sich der Kontrolle zu entziehen. Nun, die Schwierigkeiten waren da, sie waren riesig und ein Teil der Milliardenverluste ging auch darauf zurück, dass sich die HSH Nordbank im Immobiliengeschäft massiv verhoben hatte. Möchte man es auf einen Nenner bringen: Großmannssucht an Stelle kaufmännischer Klugheit.<br />
<br />
<span style="font-size: large;">W</span>er war dafür verantwortlich? Richtig: Lutz von Stryk. <br />
<br />
<span style="font-size: large;">N</span>ach normalmenschlichen Maßstäben hätte die Bank diesen Mann, der ihr in der sogenannten "HSH Real Estate GmbH" gigantische Verluste beschert hatte, schlicht entlassen müssen. "<i>So läuft es nun mal im Kapitalismus</i>" wäre dann der passgenaue Hohn gewesen, der dem gescheiterten Manager auf die Wunden einer gescheiterten beruflichen Karriere gestreut worden wäre. Ein "Leistungsträger" im engeren Sinne, trotz all seiner Bemühung, war Lutz von Stryk ganz sicher nicht. Denn seine Bemühungen brachten nun einmal nachhaltig rote Zahlen hervor - was durchaus ein Kunststück war, denn im Umfeld von Hamburg gab es viele Hunderte, vielleicht sogar Tausende von anderen, nur diesmal erfolgreichen Immobilienmanagern, teils solche, deren einzige Qualifikation das Abwarten war, wodurch sich in den allermeisten Fällen, aufgrund der Wirtchaftskraft der Hansestadt und ihres Umlandes, gewaltige Gewinne ergaben. Solche Talente besaß Lutz von Stryk aber nicht, und so gelangen ihm im wesentlichen nur Verluste. Pech halt. Oder auch Unvermögen.<br />
<br />
<span style="font-size: large;">W</span>as solls! So in etwa muss der komplexe Gedankengang der Spitzenmanager der HSH Nordbank gewesen sein, als sie, milliardenschwer notleidend, auf den Zuschuss staatlichen Geldes angewiesen waren. Eisern gestählt in der Kunst, sich staatlicher Kontrolle zu entziehen, gelang der Managerclicque der HSH Nordbank noch ein letzter Coup:<br />
<br />
<span style="font-size: large;">S</span>ie schenkten ihrem Mann im Immobiliengeschäft, Lutz von Stryk, einfach mal den verbleibenden Immobilienbestand im Wert von rund 2,3 Milliarden Euro. Was solls! Dem Steuerzahler wird es egal sein. Und falls da doch einmal Nachfragen entstehen, dann faseln sie einfach von "Betriebsgeheimnissen!". Ganz easy ist das, so ein "Management-Buyout". Lutz von Stryk zahlte also im August 2013 einen Euro, und bekam im Gegenzug Immoblien im Wert von 2,3 Milliarden Euro. Den öffentlichen Kontrolleuren, ob im Parlament, ob von der Staatsregierung, den zeigt man konsequent eine lange Nase.<br />
<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjh7ITcH00VUHs6GcIc5OlXVTwvY82zRt2duYW9a_8spVOWRDF8R79tOriRxBcj7rgSzsLQ2JTaN5x0vqJWY3I1AAjJtYa1zh_FYsWx5LHUtRJfZnvYAbjX3jf4JpHD9ozRhor_0A/s1600/Bild+1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjh7ITcH00VUHs6GcIc5OlXVTwvY82zRt2duYW9a_8spVOWRDF8R79tOriRxBcj7rgSzsLQ2JTaN5x0vqJWY3I1AAjJtYa1zh_FYsWx5LHUtRJfZnvYAbjX3jf4JpHD9ozRhor_0A/s1600/Bild+1.jpg" height="179" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Bild von Epsos</td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-size: large;">V</span>om Managementversager zum Milliardär! Lutz von Stryk. Man weiß nicht, ob der glückliche Mann abends heimlich lacht, oder ob er den kaum minder bewundernwerten Herrn Nonnenmacher, seinen ehemaligen Chef, zum gemeinsamen Wein trinken einlädt. Vielleicht errichtet er noch eine Stiftung. In Luxenburg. Oder gleich mehrere. Unbekannt ist auch, ob er im Hamburger Umland ein Gestüt betreibt, so wie es bei den besseren Leuten im Umfeld der Hansestadt eben üblich ist.<br />
<br />
<span style="font-size: large;">N</span>ur, kommt es darauf überhaupt an? Für Herrn von Stryk vielleicht schon. Er wird keinen Mangel barmen, und beruflich, eigentlich sehr überraschend ob seiner eigentlichen Erfolge, hat er vollends ausgesorgt. Wenn diese kleine, sehr erbauliche (Vorsicht: Wortwitz) Geschichte kein Lehrstück über den real existierenden Kapitalismus einerseits, und andererseits über die Wirkungen mangelhafter öffentlicher Kontrolle ist:<br />
<br />
<span style="font-size: large;">T</span>ja, dann weiß ich ja auch nicht...Unknownnoreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-50605630514558574092013-10-09T00:29:00.002+02:002013-10-09T00:29:34.979+02:00Nachwort an die FDP-Bundestagsfraktion<span style="font-size: large;">D</span>er Markt hat immer recht.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-63754693224724089042013-09-01T18:35:00.002+02:002013-09-01T18:35:42.711+02:00Internationale Syrienkonferenz zur Beendigung des BürgerkriegesIch glaube nicht, dass die Anzahl und "Qualität" der militärischen Handlungen in Syrien zu niedrig ist - und durch Eingreifen der Türkei und der USA gesteigert werden sollte. Ich glaube aber, dass eine internationale Friedenskonferenz eine gute Idee wäre, und zwar mit folgenden Teilnehmern:<br />
<br />
2 Vertreter der Assad-Familie<br />
2 Vertreter der syrischen Opposition (1 x Salafist, 1 x moderat)<br />
Saudi-Arabien<br />
Iran<br />
Frankreich<br />
USA<br />
Russland<br />
China<br />
Amnesty International<br />
Internationales Roter Halbmond/Kreuz<br />
4 Vertreter führender syrisch-sunnitischer Schulen/Moscheen<br />
1 christlicher Vertreter<br />
1 Vertreter des Alawitentums <br />
<br />
Ziel ist die Errichtung einer stabilen Friedensordnung<br />
<br />
Ausgehandelt werden muss u.a., wie eine effektive Korruptionsaufsicht errichtet werden kann,<br />
sowie, wie der religiöse Friede wieder hergestellt werden kann<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-23701587208748265022013-08-27T14:15:00.002+02:002013-08-27T14:15:26.710+02:00Genderfragen und HartzIV-Arbeitsgelegenheiten<span style="font-size: large;">I</span>ch las gerade, zufällig, den Songtext von "I kissed a girl" (Katie Perry) und dazu fallen mir zwei kleine Geschichten ein:<br />
<br />
<span style="font-size: large;">D</span>as ist die Geschichte von Wanja, einer 16-jährigen "Einwanderin" aus Russland, die sich so gut wie mit jedem gut und bestens verstand. Ein richtiger Wirbelwind, und von einer freundlichen Lebendigkeit, die mich noch heute schwärmen lässt. Sie stieß zu uns im Rahmen eines Schülerpraktikums. Nun, wir waren damals Teil eines Theaterprojektes ("Arbeitsgelegenheit") und Wanja und ich befreundeten sich ziemlich schnell. Was nicht unbedingt viel hieß, weil sie sich im Grunde genommen mit jedem Menschen schnell anfreundete - obwohl, so ganz stimmt da auch nicht. Wir waren schon wirklich sehr dicke miteiander, ich der ältere Mann - und sie, das junge Mädchen - und immerhin so sehr, dass wir es irgendwie bedauerten, nicht "füreinander gemacht" zu sein. Weil, Altersunterschied, außerdem hatte sie schon einen Freund, und ob mir nicht vielleicht ihre ältere Schwester gefallen würde, diese sei ihr ja ziemlich ähnlich? Nunja, das stimmte zwar, aber der Charakter, das Lebendige - das ging der guten Schwester eben ab. Wie auch immer, jedenfalls wurde ich wie ein älterer, väterlicher Freund regelmäßig ins Vertrauen genommen - und wir hatten wirklich viel Spaß. Ach, und nicht zuletzt, ich habe von ihr ganz wertvolle Dinge lernen können. Darauf komme ich noch.<br />
<br />
<span style="font-size: large;">J</span>edenfalls, eines Tages fragte mich Wanja, reichlich verunsichert und irritiert, was es denn mit dem "I kissed a girl" auf sich hätte. Irgendwie fühlte sich sich von dem Lied, das im Rundfunk rauf und runter dudelte, ein gutes Stück weit unter Druck gesetzt: Es mal auch mit Mädchen versuchen zu müssen. Zu allen Überfluss war Katie Perry in gewisser Weise eine Art Familiendoppelgängerin von Wanja, da sie sich - äußerlich - bemerkenswert ähnlich waren. Also, da saß sie also am großen Gemeinschaftstisch, der gerade verwaist war, und wartete wie gebannt auf meine Antwort. Was also hat es damit auf sich? Meine Antwort, zumal ich mich da etwas unvorbereitet fühlte, bestand nur aus einer Handvoll oder maximal sieben Silben. Vermutlich war das tatsächlich eher eine Art Gegrunze, das sich da leicht zögerlich den Weg aus meinem Mund bahnte. Sinngemäß sagte, bzw. grunzte ich ihr, dass es erstens völlig okay ist, wenn sie sich nichts aus Mädchen mache, zweitens, dass ein Kuss einfach nur ein Kuss sei, so irre dramatisch ist das ja nicht, und drittens, dass das ganze Stück sowieso marktschreierischer Humburg sei, vorgetragen von einer ziemlich zwanghaften Sängerin, die wenige Jahre zuvor ausschließlich christliche Lieder sang. Wie gesagt, ich grunzte diese Antwort in maximal sieben Silben.<br />
<br />
<span style="font-size: large;">W</span>as für eine Erleichterung brandete da auf! Ja, ein ganzer Albdruck fiel von dieser lebenslustigen 16-Jährigen ab. Das war dann also genau die Antwort, die sie wirklich weiter brachte. Und mensch hörte geradezu, wie sie in ihrer inneren Checkliste den Punkte "mit Mädchen rumknutschen" äußerst erleichtert durchstrich. Gendertrouble mal anders herum... Äußerst spannend war aber, was ich von Wanja lernte. Lernen durfte! Teil unseres Theaterprojektes war eine ältere Italienerin, welche sich mit den Stoffen und Kleidern beschäftigte, ihre Zeit meist sehr abgeschieden in der Kleiderkammer verbringend, wenn sie sich nicht gerade sehr laut und bösartig mit jemanden herumstritt. Isabella. Fast alle in unserem Projekt fürchteten sich vor dieser verbitterten Italienerin, und umgekehrt, es gab abgesehen von gelegentlichen Streits keinerlei Kontakt zu ihr. Außer, dass ihr gelegentlich Kleider zum flicken gebracht wurden. Mit Wanja änderte sich das. Wanja stellte nämlich fest, dass man sich mit der Italienerin ganz vorzüglich unterhalten könnte, und außerdem, dass es einen Heidenspaß macht, mit der Italienerin gemeinsam Kuchen zu backen. Was dann konsequenter Weise täglich stattfand. Wanja kommt es nämlich einfach nicht in den Sinn, auf irgendeinen Menschen reserviert zuzugehen. Irgendetwas Schönes kann man mit jedem anfangen! Das war ihre Devise, und sie sorgte dafür, dass sie sich bewahrheitete. Ich begriff dann ein paar Tage später, immer noch etwas vom "Isabella-Wunder" beeindruckt, warum die ältere Italienerin oft so wütend und streitsüchtigt auftrat. Sie fühlte sich durch das ganze Drumherum (Eineurojob, schäbige Sitzgelegenheiten, ausbeuterische Tendenzen) massiv zurückgesetzt und gekränkt als Person. Mit Wanja stieß sie dann endlich auf jemand, der sie achtete und behandelte wie eine gute Freundin. Ist es nicht erstaunlich? Der Unterschied, wie Tag und Nacht, liegt nicht etwa in der Person, mit der du zu tun hast, sondern in der Art und Weise, wie du ihr entgegen trittst. Okay - was natürlich nicht immer stimmt - telefoniert man mit einem Versicherungsunternehmen, dessen Mitarbeiter darin ausgebildet werden, dich als Kunden konsequent anzulügen, dann ändert sich das fundamentale Verhältnis nicht zum Guten, indem du durch dein Verhalten die Möglichkeit dazu aufmachst. Du wirst selbstverständlich immer noch angelogen. Gegen die kapitalistische Zurichtung des Menschen ist eben kaum ein Kraut gewachsen. Denke ich. Aber ich sollte vielleicht noch einmal Wanja fragen.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-65858253408634318282013-04-06T13:07:00.000+02:002013-04-06T13:07:17.293+02:00Thema: postmoderne und andere Identitätspolitiken <div class="comment-content">
Aus Dokumentationsgründen und weil mir einige Gedanken hier wichtig sind, veröffentliche ich hier einen Kommentar zum Thema Identitätspolitiken: <br />
<br />
Also, so richtig viel Gedanken habe ich
mir da noch nicht gemacht. Ich finde aber, dass das Faß
“Identitätspolitik” riesengroß ist, und in diesem Faß schwimmen die
unterschiedlichsten Dinge. Sicher ist es eine gute Idee, dabei danach zu
fragen, inwieweit konkrete Identitätspolitiken (bzw. Zuschreibungen und
Konzeptionen von Gruppenidentitäten) a) aus Machtverhältnissen
resultieren und b) Machtverhältnisse und c) Ausschlüsse
erzeugen/unterstützen. Klingt erst mal gut – und finde ich auch erst mal
gut, zumal ich mich selbst als ausgesprochen machtkritisch verorte.<br />
Es gibt nur drei Haken an der Sache – jedenfalls für mich:<br />
1. Das Faß ist so riesengroß, dass ich es nicht überschaue. Identität
ist ohnehin (sei es nun auf der individuellen Ebene oder auf der
Gruppenebene, oder interdependent) ein schwieriges Ding, dass einerseits
auch als Inanspruchnahme von Autonomie (z.B. Selbstkonzeption),
andererseits auch als Ab- und Ausgrenzung gelesen werden kann. So Pi mal
Daumen würde ich sagen (etwas im Nebel stochernd, sorry – ich weiß es
nicht besser), dass es bei Identitätskonzepten sehr darauf ankommt,
inwieweit diese a) ab/ausgrenzend oder anderen gegenüber abwertend
wirken b) als Machtmechanismus wirken und c) dialogisch sind oder Dialog
zu Personen außerhalb der Identitätsgruppe behindern. Ich nehme hier
einfach mal die Identitätskategorie “Familie”, um mit diesem einzelnen
Wort zu verdeutlichen, wie sehr es auf das Wie ankommt.<br />
2. Machtstrukturen und -gefälle verlaufen nicht trennscharf anhand
der Umrandungen von Schlagworten. So kann ein politisch hochaktiver
Schwuler innerhalb seines Kontextes, aber auch darüber hinaus,
gleichzeitig (!) marginalisiert sein, als auch (!) privilegiert bzw.
Inhaber formaler oder informeller Macht. Was ich damit sagen will: Die
Dinge sind nicht so einfach, und Schlagworte (z.B. zur Kennzeichnung
marginalisierter Identitätskategorien) können als Denkhilfe
funktionieren, zugleich aber auch relevante Fragestellungen verdecken.<br />
Zum Beispiel: Wenn ein “gemischt Marginalisierter/Privilegierter” auf
einen anderen “gemischt Marginalisierten/Privilegierten” trifft (imho:
der Normalfall!), zum Beispiel ein wohlhabender schwuler Filmemacher aus
großbürgerlichen Haus auf einen psychisch kranken weißen Cis-Mann und
Flaschensammler aus prekärer Arbeiterklassenherkunft: Wer von beiden
repräsentiert im Umgang mitenander dann eine marginalisierte Gruppe, wer
von beiden stiehlt dem anderen mit seinen “Performances” den Raum, wer
von beiden ist tendenziell der “Machtausübende”, wer von beiden hat
Anspruch darauf, gehört zu werden, und wessen Identitätspolitik sollte
bevorzugt kritisch hinterfragt werden?<br />
Ich persönlich tendiere sehr stark dazu, erstens, das Wie sehr
wichtig zu finden, und zweitens, Menschen in erster Linie als Individuen
zu betrachten – und höchstens zu , ich sage mal: 15 Prozent als
Ausdruck/Repräsentant identitärer Konzepte. Das heißt für mich im
Umkehrschluss, dass wechselseitige Rücksichtnahme und Achtung wesentlich
sind, und eben weniger die (taktisch missbrauchbare) Verortung von
Identitäten. Auch glaube ich, dass Machtverhältnisse (z.B. konkrete
Marginalsiierungen oder Privilegierungen) nicht allein auf Basis
identitäter Konzepte adäquat dargestellt werden können.<br />
.<br />
3. Mein Ideal von Empowerment ist im Wesentlichen individuell. In meinem
Blümchen-Weltfriedensideal gehen die Menschen wechselseitig (!)
empowernd um (ich finde das sogar sehr wichtig) und beurteilen sich
nicht so sehr anhand der Frage, ob/inwieweit jemand_in PoC, Hetero,
weiß, arm, alt, Bildungsbürger, Erbe einer Eigentumswohnung, klein,
modisch, belesen, urlaubsgebräunt, stylisch oder “gut frisiert” ist.<br />
Ich werde also, zumal im täglichen Umgang mit den unterschiedlichsten
Menschen, den Gedanken nicht los, dass Gruppenidentitäten bzw. deren
Bedeutung allzu leicht überschätzt werden können, sei es nun aus einer
eher konservativ-reaktionären Grundhaltung heraus oder aus einer
vermeintlichen oder tatsächlichen Progressivität heraus.<br />
Schlusswort:<br />
Ich hoffe, du fühltst dich durch mein Posting nicht irgendwie
belästigt oder gar geschulmeistert. Ich habe einfach nur die Gedanken
aufgeschrieben und zu ordnen versucht, dir mir bei diesem Thema durch
den Kopf geistern bzw. als diskussionswürdig gehalten werden.<br />
(ich verfolge dein Blog übrigens schon – sporadisch jedenfalls – seit vielen Jahren)<br />
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-18403725015257691292013-02-11T22:10:00.000+01:002013-02-11T13:20:25.026+01:00Echt super: Papst weg!Aus gesundheitlichen Gründen tritt der Papst der Schande, der Homophobie, der Papst des ideologischen Schwachsinns, der Feind wahrer Frömmigkeit, der Lehrer eines hinterwäldlerischen Katechismus, der Verhinderer von Fortschritt und Meinungsvielfalt in der katholischen Kirche, der Schützer katholischer Pädophilie, der Bekämpfer aller innerkirchlich Andersdenkenden:<br />
<br />
:zurück.<br />
<br />
Ein sehr schöner Tag für die Menschheit. Ich habe Sekt geöffnet! Zum Wohl!<br />
<br />
Ich habe viele Male dafür gebetet, dafür dass wir diesen Papst loswerden, ohne, dass er dafür sterben muss. Es ist vollbracht, eine neue Tür wird aufgemacht.Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-73376245922078233492013-01-22T22:53:00.001+01:002013-01-22T22:53:27.252+01:00Nachlese zur israelischen WahlIch freu mich so. Das Land ist nach Mitte-links gerückt, sehr deutlich sogar. Endlich rücken jetzt sozio-ökonomische Themenstellungen in den Vordergrund. Von 120 Parlamentssitzen liegen inzwischen 51 in einem relativ homogenen Mittelinkslager - sogar eine Linksregierung (dann allerdings mit relativ problematischen Kräften) rückt in die Nähe des Möglichen. Alle meine Lieblinge in der israelischen Politik haben ziemlich gut abgeräumt - und weit besser, als es die Umfrangen vorher gesagt haben.<br />
<br />
Spätestens zur nächsten Wahl ist der "rechte Winter" der israelischen Politik beendet. Meine einzige wirkliche Befürchtung liegt darin, dass eine neuerliche Regierung Netanjahu (die z.Zt. alles andere als sicher ist) die Eskalationskarte ziehen könnte, auch, um sich damit wieder eine politische Zukunft zu verschaffen.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-78744561028695748132013-01-09T16:17:00.000+01:002013-01-09T16:19:47.487+01:001984 rückt immer näher: Werbekonsum-Gebot made in FranceMerkwürdige Sache: Fleur Pellerin, die französische Telekommunikationsministerin, <a href="http://www.homepagexxl.de/tag/freebox/" target="_blank">verbietet</a> einem großen französischen Internetprovider die standardmäßige Versorgung seiner Kunden mit einem Werbeblocker. Der Hintergrund ist der, dass die Ministerin den Anbietern offenkundig nerviger Internet-Werbung das Geschäft garantieren möchte. Was die immerhin rund 5 Millionen Kunden dieses Providers hingegen wollen, das spielt keine Rolle.<br />
<br />
Wirklich: Sehr merkwürdig. Da geriert sich eine "sozialistische" Regierung mit autoritären Regierungsmethoden (die nebenbei bemerkt auch gegen EU-Vertragsrecht verstoßen) als oberster Lobbyist der Werbeindustrie. Der Internet-Kunde MUSS (!) nach der Auffassung der französischen Regierung in Frankreich Werbung sehen, wenn er sein Internet benutzt (zumal eine Nutzung, welches er mit seinen eigenen Gebühren finanziert).<br />
<br />
<b>WTF??! </b><br />
<br />
Wenn man weiß, dass diese Ministerin die längste Zeit ihrer beruflichen Laufbahn beim französischen Pedant zur deutschen GEMA gearbeitet hat, dann liefert das seinen gewissen Erklärungsbeitrag für diese unfassbare Dreistigkeit und das Übergehen von berechtigten Interessen der Bürger. Zudem ist das, was die Fleur Pellerin da treibt, nicht sehr weit weg von den Visionen im Roman 1984, wo den Bürgern ebenfalls nicht gestattet war, frei darüber zu entscheiden, welche Informationen sie sehen wollten, und welche eben nicht.<br />
<br />
Frankreich 2013: Der Bürger wird zum Konsum von Werbung verpflichtet.<br />
<br />
Schöne neue Welt.Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-31476682152467701952012-11-16T12:23:00.000+01:002012-11-16T12:23:19.029+01:00Krieg!Der kommende Krieg ist meines Erachtens unabwendbar.<br />
<br />
Heute oder im Laufe der nächsten Tage wird Israel seiunen Bodenkrieg gegen Gaza starten. Im weiteren Gefolge wird Ägypten mit seinen Muskeln spielen und die eigene Streitmacht mobilisieren. Syrien wird sich sehr stark versucht sehen (auch als Ablenkungsmanöver), den Golan gezielt unter Beschuss zu nehmen, mit der Idee, im Laufe einer weiteren Eskalation die Golanhöhen evtl. zurück zu erobern zu können.<br />
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Alles wird davon abhängen, ob Mursi nach dem Beginn des Bodenkrieges zwischen Israel und Hamas vermitteln kann. Die große Frage ist allerdings, ob Netanjahu es hinnehmen wird, wenn sich Ägypten zunehmend als Schutzmacht der Palästinenser aufspielen wird.<br />
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Ich bin da skeptisch. Ich fürchte, das wechselseitige Interesse an einer Eskalation ist zu stark.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-78163093378323595222012-11-08T19:20:00.004+01:002014-08-15T10:47:32.527+02:00Gedankensalat (Teil 2) Motivation, Devianz, Glück, Zensur und Sonstso1) Ein Mathematikprofessor nannte in einem SpOn-Interview neben anderen Faktoren (z.B. Kollegen mit Rausprüfmentalität) drei entscheidende Hürden dafür, dass Studierende das schwere Fach Mathematik so selten bestehen. Folgende Dinge wären die entscheidenden Mangelfaktoren - und diese Sichtweise hat mich überracht: Erstens, Begeisterung der Mit-Studierenden, zweitens, Begeisterung der Eltern, drittens, Begeisterung der Vortragenden/Lehrpersonen.<br />
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Ich hätte eher fehlende Dikaktik, fehlende pädagogische Konzepte, und fehlendes Feedback (sowohl des Lehrpersonals als auch der jeweiligen Studierenden) genannt, dazu (bei Teilen der Studierendenschaft) eine schlechte wirtschaftliche Lage sowie spezifischere Problemlagen (z.B. Vereinsamung, Erkrankung, Schwangerschaft u.ä.).<br />
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Nun lässt sich die Begeisterung des persönlichen Umfelds (Eltern, Mit-Studierende, Lehrpersonal) auch als Feedback deuten, aber auch in dem Fall ist sowohl überraschend (jedenfalls für mich), dass der Faktor "Begeisterung" eben doch so ein großes Gewicht hat. Gleichzeitig trifft sich das mit mein kleinwenig Lebenserfahrung, dass eben bevorzugt dort etwas aufblüht und gedeiht, wo Passion sowie Spaß/Freude im Spiel sind, sowie eben auch ein persönliches Bezugnehmen.<br />
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Im Grunde ist wirkt das fast schon zu banal um wichtig zu sein. Jedoch: Das ist wichtig!<br />
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2) Übernimmt man diese Gedanken in Bezug auf "typisch linke" bzw. innerlinke Diskussionskultur, dann wirft das Schatten u.a. auf rigide verfolgte Sprachnormen, aber auch auf eine in linken Gruppen bzw. Diskussionszusammenhängen mitunter auftretende "Kultur des Vorwurfs", bei der Einzelpersonen aufgrund ihrer Sichtweisen oder persönlichen Positionierung mit einem gesellschaftlichen Problem verwechselt bzw. angegriffen werden. <br />
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Erfolgreich waren linke Gruppierungen in meiner Erinnerung dann, wenn dort weniger das <i>gegenseitige Aneinanderabarbeiten</i> stattfand, und dafür mehr das gemeinsame Interesse und die gemeinsamen Aktivitäten, zusammen mit Achtsamkeit füreinander. Auch das <i>Socialising</i> spielte nach meiner Erinnerung stets eine sehr große Rolle und kann fast schon als "geheimer Motor" erfolgreicher linker Gruppen bezeichnet werden. Nicht weniger wichtig waren aber auch die "konstruktiven Inputgeber", dass mussten nicht immer diejenigen sein, welche in der informellen Gruppenhierarchie oben standen (eher sogar im Gegenteil - und es war eher wichtig, dass in einer Gruppe ein Klima herrschte, dass offen war auch für die eher randständigen und/oder neuen Mitglieder). Die "konstruktiven Inputgeber" waren diejenigen, welche gute Aktionsideen hatten und den Fokus einer Gruppe auf das Gemeinsame und auf gemeinsame Zielsetzungen konzentrierten.<br />
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Vor dem Ende vieler linker Gruppen bestand zunächst oft eine Tendenz zur Cliquenbildung, dem auch damit (und teils sehr bewusst) verwirklichten Ausschluss periphärerer Gruppenmitglieder, sowie das Auftauchen (und die beharrliche Pflege) von Feindseligkeiten und Misstrauen zwischen den verschiedenen Cliquen. Nach meiner Erinnerung lebten die zerstrittenen Cliquen nach Auflösung einer Gruppe nur selten autonom weiter. Was ja auch irgendwie interessant ist.<br />
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Resümee: Es ist das Soziale, Dummerchen!<br />
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3) Bei mir entsteht Wohlbefinden aus einem gewissen Gleichgewicht (und auch einer Unterschiedlichkeit) der verschiedenen Tätigkeiten. Einseitigkeit tut mir nicht gut, und alles, was mich über mehr als 2 bis 3 Stunden lang passivisiert bzw. sediert, ist für mich (z.Zt. ?) von übel. Kaum etwas aber wirkt sich bei mir so positiv aus wie regelmäßige Bewegung und ein regelmäßiger, eher lang geratener Schlaf.<br />
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(aus der Glücksforschung gibt es da <a href="http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/gluecksforscher-erstellen-modell-fuer-den-perfekten-tag-fuer-frauen-a-864105.html" target="_blank">interessante Hinweise (SpOn)</a>.<br />
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4) Wenn ich mir so Gedanken mache, dann habe ich eigentlich niemals gerne für Geld gearbeitet, sondern eigentlich nur (und dann teils so richtig motiviert), wenn ich bei der Arbeit anderen beweisen konnte, wie nützlich ich mich bei meiner Arbeit mache und wie gut und kompetent ich das hinbekomme.<br />
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Ich bin wohl kein guter Homo Oeconomicus.<br />
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5) Mir persönlich ist es ohnehin ein Rätsel, wie ein Menschenbild und Handlungsmodell eines Menschen Grundlage der Wirtschaftswissenschaften (bzw. ihrer Ideologie) werden konnte, der in seiner Idealgestalt, alles in allem, eigentlich eher Spezialformen der Gattung Mensch entspricht: Händler, Unternehmer, Manager, Börsenhändler, Werbetreibende, Consulter, Bankster, PR-Berater, Betrüger, Räuber. Wobei ich nicht in Abrede stellen möchte, dass es in der Realität ehrbare Räuber gibt (anteilig wohl eher selten), als auch an Fairness und Gerechtigkeit orientierte Unternehmer (ist imho eher der Standard).<br />
<br />
Die Vordergründigkeit, Berechenbarkeit und "leicht verstehbare Rationalität" eines tendenziell skrupellosen Gewinnmaximierers (dem seine Kunden und Mitarbeiter prinzipbedingt nur Mittel zum Zweck sind oder gar nur "Hobbits", die so gründlich auszunehmen sind wie es nur geht), hat imho für eine massive Schieflage im Verständnis des am Wirtchaftsleben teilnehmenden Menschen geschaffen. Obwohl es inzwischen in den WiWiss gewisse Reformansätze gibt (lustigerweise besonders nachhaltig unterstützt von wirtschaftswissenschaftlichen Experimentallaboren), ist zum Beispiel die Bedeutung des menschlichen Lernens (auch: kulturellen Lernens) in seiner Bedeutung für BWL und VWL noch nicht einmal im Ansatz verstanden worden. Ich würde sagen, etwas zugespitzt:<br />
<br />
<span style="color: purple;"><b>Die wichtigste ökonomische Institution ist die Intuition.</b></span><br />
<br />
(bzw. das, was sich im Kopf befindet - und das hat wiederum mit Lernvorgängen viel zu tun)<br />
<br />
Das lässt sich imho auch auf das Geschlechterverhältnis anwenden und auf viele andere Fragestellungen. Insofern bin ich auch misstrauisch gegenüber Rassismus-Theorien, welche Rassismus (bzw. "Whiteness") vor allem als Ergebnis eines Kampfes um eine "rassistische Rendite" bzw. ökonomische/soziale Vorrangstellung betrachten.<br />
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6) Weniger ist ein Rätsel, welche Faktoren für Zensur sorgen. Es ist nicht zuletzt:<br />
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Devianz.<br />
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(nur fällt diese je nach sozialen/politischen Bezugsrahmen eben jeweils unterschiedlich aus)<br />Unknownnoreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-52774678953809746402012-11-07T05:00:00.000+01:002012-11-07T11:49:13.354+01:00Gratulation an Obama, den Wahlsieger!Kaum zu glauben, <i>Obama hat doch tatsächlich Florida geknackt</i>.<br />
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Während im Moment des Postings erst 90 Prozent der Stimmen in Florida ausgezählt sind, und der Vorsprung an Stimmen eher hauchdünn erscheint (36.000 Stimmen bei bislang 7,9 Mio ausgezählten Stimmen), ist doch schon der Wahlausgang völlig (!) klar zu diesem Zeitpunkt.<br />
<br />
(wenn man die noch nicht ausgezählten Counties genauer betrachtet)<br />
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Obama wird Florida mit ca. 25.000 bis 70.000 Stimmen Vorsprung für sich entscheiden, und kommt damit auf die erforderlichen Wahlmännerstimmen für die Wiederwahl.<br />
<br />
Besonders stolz bin ich, dass ich den Stimmenvorsprung von Romney im County Santa Rosa (mit rund 43.000 Stimmen) zu einem Zeitpunkt fast punktgenau vorhergesagt habe, als es noch keinerlei Meldungen aus Santa Rosa gab. Den Stimmanteil von Romney habe ich in diesem County auf genau 76 Prozent geschätzt. Und genau so kam es.<br />
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Nun werden die Bürger in Miami und Umgebung den Sack für Obama zumachen.<br />
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<b>Tschüss Romney!</b><br />
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++ Update ++<br />
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Besonders freue ich mich auch über den Einzug von Tammy Baldwin und Claire McCaskill in den Senat.Unknownnoreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-32588851252015645982012-11-03T15:08:00.000+01:002012-11-03T15:48:28.965+01:00Gedankensalat (Teil 1)1. Es wäre doch toll, wenn sich Produktionswege finden ließen, bei denen billige und ressourcenschonende Pappe mit bionischen Konstruktionsmethoden, härtenden bzw. materialmodifizierenden Kunststoffen, neuartigen Werkstoffen (z.B. geschäumte Holzfaser/Papierfaser/Ton/Kunstoff-Materialien, faserverstärkte Verbundmaterialien, Textilbeton, Faserton, Naturpolymerverbundmaterialien u.ä.) so kombiniert werden, dass sich damit einerseits eine mittel- bis langfristige Kohlenstoffbindung und eine energieextensivere Produktion verwirklichen lässt, und damit sich andererseits der Einsatz energie/kostenintensiver und künftig immer teurer werdender Metalle deutlich reduzieren lässt, z.B. im Fahrzeugbau. Im Prinzip sollte es möglich sein, ein langlebiges, funktionsfähiges und industriell preiswert herstellbares Fahrrad aus 95% Pappe zu konstruieren, oder einen entsprechenden Leichtbau-PKW aus > 60 Gewichtsprozent Pappe-Anteil. Mir kommt es geradezu barbarisch vor, wenn relativ gering belastete Karosseriebestandteile (wie Türen, Kofferraum, Unterboden, Karosseriebestandteile, Motorhaube), aber auch Teile von Motoren (!) schwerpunktmäßig aus Metall bzw. schweren Blechen hergestellt werden. <br />
<br />
Es sollte mehr Ingenieure wie Izhar Gafni geben.<br />
<br />
2. Idee: metallbedampfte Fasern könnten evtl. mittels Magnetmethoden in Verbundmaterialien gezielt ausgerichtet werden zum Erhalt optimaler Verbundwerkstoffeigenschaften.<br />
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3. Im Moment würde ich nichts lieber als ein Ingenieur/Konstrukteur/Erfinder werden. Ich, alter Sack.<br />
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4. Ich sollte meine Experimentierreihe "Holz-Ton" weiterführen. Wenn ich mir meine Werkstücke so anschaue, sind die eigentlich garnicht übel geworden. Immerhin könnte ich eine harmlose, weitgehend biologische Modelliermasse anbieten, die ofenhärtbar ist und als Modelliermasse tatsächlich viel taugt.<br />
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5. Ich glaube, ich muss meine Mathematikaversion ablegen.<br />
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6. Eigentlich hätte ich gerne das Wahlergebnis bzw. meine Prognose zur Präsidentschaftswahl in den USA gebloggt. Ausgehend von der These, dass es - gegenüber den Umfragen - seitens der Demokraten eine Mobilisierungslücke von 1,5 bis 3 Prozent gibt, ließe sich eventuelle annehmen, dass Bundesstaaten wie Michigan oder Ohio überraschend an Romney gehen könnten. Im Moment macht aber Obama den Job seines Lebens, als Katastrophenmanager (das passt im Grunde genommen auch dazu, wie man seine erste Amtszeit zusammen fassen könnte). Okay, meine Prognose:<br />
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Obama. 4 more years!<br />
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Und zwar ziemlich knapp (mit noch unter 300 Wahlmännern). Ohio und Michigan gehen an Obama - und zwar superknapp. Und das ist dann genau das, was wahlentscheidend gewesen sein wird. In der Gesamtzahl der Stimmen (was ja in den USA nicht wahlentscheidend ist) wird Romney knapp vorne liegen.<br />
<br />
Was für eine Wahl! <br />
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7. Mister "Der Markt löst alle Probleme"-Romney wird sich künftig also mit seinen "Investoren" (genauer genommen: Krisengewinnlern) wieder darauf konzentrieren müssen, Firmen profitmaximierend auszuschlachten. Das ist für die Normalbürger in den USA, sowie die abgehängte Mittelklasse/Unterschicht (welche z.B. in Detroit bei General Motors als Arbeitnehmer zweiter Klasse nur noch zum halben Lohn arbeiten) kein Grund, mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. In den USA wird es auch in den nächsten vier Jahren zu einem flächendeckenden Verfall der Löhne und Arbeitsbedingungen kommen. Der weit überwiegende Teil "neuer" Jobs (inkl. Jobs für Universitätsabgänger) wird auch künftig unterhalb von 14 Dollar Stundenlohn liegen. Aber wird immer noch etwas besser als das sein, was das Ergebnis einer Romney-Regierung sein wird. Verblüffend ist übrigens, wie wenig die Amerikaner über die soziale Realität in ihrem Land Bescheid wissen.<br />
<br />
Wenn die Republikaner schlau sind, haben sie in spätestens vier Jahren (also: nach Obama) die soziale Frage für sich entdeckt.<br />
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8. Es ist merkwürdig, wo manche Leute hingelangen, welche die "Sprecherposition" zu einem ihrer zentralen politischen Anliegen gemacht haben. Nämlich: Abhängig von der "Sprecherposition" (genau genommen: ziemlich dümmlich von der Hautfarbe und sexuellen Orientierung abhängig) werden Argumente, bzw. die Menschen welche diese vertreten, als Exponenten von "white whining" runtergemacht. Werden kritische Argumente gegen bestimmte Anwendungen/Versimpelungen von CWS formuliert, so gilt das vorwiegend als Ausdruck einer inakzeptablen Sprecherposition, entweder als Mann ("HERRklärung"), als Heterosexueller ("heteronormativer Kackscheiß") oder als "Weißer" Mensch ("white whining", Weißengeschwätz usw.). In meinem Fall könnten meine Ansichten seitens radikaler CW-Aktivisten als "Judengefasel" gebrandmarkt werden. Okay, so weit ist es noch nicht.<br />
<br />
Tatsächlich aber hat sich ein emanzipativer Ansatz, der bestimmte Erfahrungswelten hörbarer und wahrnehmbarer machen soll, in beachtlichen Teilen der linken Szene in eine Art Sprech-Diktat, genauer gesagt in ein systematisches Niedermachen von Kommunikationsakten abhängig von der ideologischen Position und der zugeschriebenen Sprecherposition gewandelt.<br />
<br />
Wie ironisch.<br />
<br />
9. Ich habe nichts dagegen, wenn in der Linken Selbstkritik seinen Raum erhält, wenn diese aber hauptsächlich abhängig von der Hautfarbe oder der sexuellen Orientierung gemacht wird, oder sogar hauptsächlich (!) gegen jene gerichtet wird welche gegen Rassismus und Faschismus ankämpfen, dann läuft da etwas falsch. Linke Kritik ist keine Einbahnstraße, bei der die vermutete oder zugesprochene "Sprecherposition" darüber entscheidet, welche Fragestellungen und Personen kritisiert werden dürfen. Auch die gröbsten Benachteiligungen schützen nicht vor Fehlurteilen. Das Leben ist deutlich mehrdimensionaler, bei jedem Menschen - und die systematische Marginalisierung der sozialen Frage (sowie anderer Macht- und Unterdrückungsmechanismen) seitens der deutschen CW-Szene, und sei es auf dem falschen Wege der Substituierung der sozialen Frage durch eine reinweg an Hautfarbe verengte Rassismusperspektive, halte ich für eine prinzipiell schlechte Idee. <br />
<br />
Der solidarische Grundgedanke, dass eine große Vielzahl von Menschen (sogar: die Mehrzahl) unter gesellschaftlicher Benachteiligung, z.b. Ausbeutung, Migrantenphobie, Frauenbenachteiligung, materieller oder bildungsmäßiger Benachteiligung, Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt - und so weiter und so fort - leiden, dieser solidarische Grundgedanke geht flöten, wenn allzu sehr auf Teilaspekte abgehoben wird und am Ende Leute als Unterdrücker gekennzeichnet werden, die letztlich genauso (bzw.: fast genauso) am Arsch sind. So belebend, hilfreich (und zwar: als zusätzliches Analysetool) CWS ist:<br />
<br />
Die Verwechslung dieser Ansätze mit einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive ist ein Fehler. Genauso ist es ein Fehler, auf der Basis von CWS eine innerlinke Entsolidarisierung voran zu treiben.<br />
<br />
Auch lassen sich (übrigens: ungemein wichtige) Fragestellungen von Wirtschaftspolitik und Sozialmodell nicht vorwiegend auf Basis von CWS beantworten. Der Faden der Geschichte rollt sich eher von der anderen Seite auf, denke ich. Dazu ein kleines Beispiel: Schaut mensch genauer hin, wie sich die Lage der Frau in der Gesellschaft in den skandinavischen Ländern z.B. von unserem eigenen Land unterscheidet (die Unterschiede sind sehr deutlich!), dann liegt ziemlich viel Wahrscheinlichkeit in der Annahme, dass beispielsweise eine aktivierende (und an den Anliegen von Beschäftigten wie Erwerbslosen orientierte) Beschäftigungspolitik ein Riesenpotential hat - im Sinne emanzipativer Vorstellungen.<br />
<br />
10. Ich halte die Entwicklung bzw. Lage von älteren Frauen auf dem Arbeitsmarkt, sowie die konkrete Lage von Hochschulabsolventen und Migrantenkindern, für ausgezeichnete Indikatoren für die allgemeine soziale Entwicklung in einem Land. Das "Näher-Hingucken" und genaue Betrachten von Verhältnissen halte ich für <i>deutlich bedeutsamer</i> als der ewig "linke" Szene-Kampf um Sprachregelungen.<br />
<br />
11. Um meine Position noch einmal zuzuspitzen: Jemand, der in wenigen Jahren drei neue Gewerkschaftsmitglieder geworben hat, hat in meinen Augen mehr für den gesellschaftlichen Fortschritt geleistet als jemand, der in 30 linken AntiFa- oder AntiRa-Gruppen oder -Kongressen das Wort "people of colour" umfassend erläutert und durchgesetzt hat. Ein integratives Musikprojekt für Geflüchtetenjugendlichen, welches z.B. Hausaufgabenhilfe und kollektives Containering beinhaltet, bietet mehr Potential für eine Verbesserung der Lebensumstände als 100 erfolgreich durchgeführte Kurse über solche Klassiker wie Mansplaining, "heterosexuelle Matrix" oder "schwarze Geschichtsschreibung".<br />
<br />
Doch, tatsächlich.<br />
<br />
Diese Argumentation möge bitte nicht so verstanden werden, dass ich die Beschäftigung mit solchen Themen für völlig nutzlos oder gar abseitig halten würde. Mein Punkt ist:<br />
<br />
Es gibt noch <i>jede</i> Menge anderer Themen. Und so sehr das gemeinsame Übelnehmen zu den unaufgebbaren innerlinken Traditionen zu rechnen ist, es ist vermutlich keine so blöde Idee, einfach anzuerkennen, dass es <i>jede</i> Menge anderer wertvoller linker Tätigkeitsbereiche gibt, die wirklich lohnenswert sind.<br />
<br />
12. Es liegt nicht sehr viel Fortschrittspotential darin, wenn die Mehrzahl
linker Aktivisten eigentlich ziemlich selbstverständliche bzw. akzeptable Dinge bei sich als
"privilegiert" oder "ungerechtfertigt" ansehen, die <i>eben kein</i>
Privileg sein sollten.<br />
<br />
Darüber hinaus: Gesundheit, Jugend,
Attraktivität, Bildungsniveau, Intelligenz, sexuelle Vorlieben, Alter,
berufliche Position, Herkunft der Eltern, Hautfarbe, Kleidergröße,
Begabungen, psychische Verfassung, Kontostand, Wohnort,
Kindheitserfahrungen, Freundes- und Bekanntenkreis - all dies mögen je
nach Betrachtungsweise wirksame "Privilegierungen" bzw. tatsächlich relevante
Ungleichheitsquellen sein. Es kommt imho wesentlich darauf an, <i>wie sich
diese Faktoren bei einem Menschen konstituieren</i>.<br />
<br />
Vorhandene "Privilegien"
können mitunter einzelne Benachteiligungen in der Summe aufwiegen (womit die Benachteiligungen zwar nicht verschwinden - aber eben leichter werden). Es gibt auch
Menschen, die ihre jeweilige Benachteiligungslage deutlich <i>weniger
spüren </i>(oder sogar garnicht), obwohl sie z.B. "dunkelhäutig" sind. Es
hängt ziemlich viel auch an der konkreten Ausformung einer
Benachteiligungslage, und auch am konkreten Erfahrunghintergrund. Es
wird noch nicht sonderlich viel von einem Menschen gewusst, wenn sich
dieser als "frauisiert, weiß" oder als "people of colour" zu erkennen
gibt.<br />
<br />
Nicht einmal darüber, inwieweit dieser konkrete Mensch sich in einer eher privilegierten oder benachteiligten Position befindet.<br />
<br />
(die Welt ist kompliziert)Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-38797524485126719772012-11-02T17:51:00.002+01:002012-11-02T17:52:18.928+01:00Venizelos und Samaras sind PolitgangsterErschütternd ist es, welchen Praktiken die griechische Politik hantiert. (<a href="http://www.heise.de/tp/artikel/37/37909/1.html" target="_blank">link</a>).<br />
<br />
Aus meiner Sicht handelt es sich beim ehemaligen Finanzminister Venizelos um einen eindeutigen Gangster. Der Umstand, dass ein derartiger Politwiderling ausgerechnet PASOK-Vorsitzender ist, sollte gleich mehrere Konsequenzen haben:<br />
<br />
1. Ächtung von Venizelos durch die deutsche Sozialdemokratie<br />
2. Ausschluss der PASOK aus der sozialistischen Internationalen<br />
<br />
Nicht minder schlimm sind die Versuche der gegenwärtigen griechischen Regierung, die Pressefreiheit zu beschränken. Auch hier sind Konsequenzen längst überfällig:<br />
<br />
1. Deutliche Aufforderung von Merkel, Griechenland möge sich umgehend um mehr Pressefreiheit bemühen<br />
<br />
(wenn es um Russland geht, immerhin einem wichtigen Handelspartner, ist sie bislang weniger verschamt)<br />
<br />
Das hat zudem einen ganz praktischen Grund, der auch für die "schwäbische Hausfrau" bzw. ihrer größten Freundin eine Rolle spielt: Soll das Korruption in der griechischen Wirtschaft und Politik zurückgedrängt werden, so geht das nur <i>mit </i>Pressefreiheit, freier Rede und einer aufrichtigen Regierung. Samaras (ND) ist keineswegs ein politischer Saubermann, der es verdient hat, von Merkel & Co gehätschelt zu werden.<br />
<br />
Es lohnt sich auch "für den deutschen Steuerzahler", wenn hier zugunsten essentieller Freiheitsrechte Druck ausgeübt wird, in Heller und Cent. Stattdessen tut die deutsche Regierung wirklich alles, um Arbeitnehmerschutzrechte in Griechenland (und Spanien, Portugal usw.) gründlich zu erodieren und sogar auf Null zu bringen. Kritik an fehlender Pressefreiheit in europäischen Staaten?<br />
<br />
Fehlanzeige. Das ist peinlich für eine Regierung, die sich "bürgerlich" nennt und auch "konservativ-liberal".Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-5555875373186246312012-02-01T11:28:00.006+01:002012-02-01T12:07:11.517+01:00Ansgar Heveling ist ein Politiot - zusätzlich: Übersetzung von Ansgars Polemik<span style="font-size:130%;">N</span>ehmen wir einmal den hypothetischen Fall an, ein Hinterbänkler (ohne Aussicht jemals etwas Besseres zu sein) und übler, oportunistischer Lobbyist, der dem Gemeinwohl hemmungslos Schaden zufügt, wenn man ihn lässt, möchte sich im Glanze der Provokation sonnen, und sein politisches Feindbild, die Bürger im Web 2.0 (soziale Netze u.v.m.) ein wenig ärgern. Was mag er dann wohl schreiben, wenn er mal etwas eigenes schreibt, und nicht bloß die Wunschvorstellungen von Konzernen als bezahlter Lobbyist ungefiltert an politische Entscheiderkreise weiter reicht?<br style="font-weight: bold; font-style: italic; color: rgb(102, 51, 102);"><blockquote><span style="font-weight: bold; font-style: italic; color: rgb(102, 51, 102);"><span style="font-size:130%;">D</span>ie Bürger im Web 2.0 stellen eine verlorene Generation dar, weil sie mit den sozialen Netzen etwas nutzen, das schon bald dank umfassender Verbote Geschichte sein wird. Die Verbote und die Behinderungen sind deshalb notwendig, weil </span><span style="font-weight: bold; font-style: italic; color: rgb(102, 51, 102);">die sozialen Netzen der digitalen Welt </span><span style="font-weight: bold; font-style: italic; color: rgb(102, 51, 102);">vor allem destruktiv und gefährlich sind. Sie bedrohen nämlich die Geschäftschancen von etablierten Medienkonzernen. Außerdem sind sie zunehmend störend in den politischen Prozessen der Europäischen Union, weil sie in unangenehme und sogar aufrührerische Horden von Protestlern und Aktivisten mobilisieren helfen, welche mit ihren lästigen Tätigkeiten die Umsetzung weitblickender europäischer Richtlinien behindern und hier erneut die Mediengroßkonzerne bei der wertvollen Profitmaximierungstätigkeit behindern, was nicht zuletzt auch dem Wohl der Bewohner der Cayman Islands und ihren Private Equity Gesellschaften schadet!</span><br style="font-weight: bold; font-style: italic; color: rgb(102, 51, 102);"><br style="font-weight: bold; font-style: italic; color: rgb(102, 51, 102);"><span style="font-weight: bold; font-style: italic; color: rgb(102, 51, 102);"><span style="font-size:130%;">D</span>ie Schlacht gegen die Web 2.0-Nutzer, deren wachsenden politischen Einfluss, und noch mehr, ihren allzu ungezügelten Freiheiten in sozialen Netzwerken muss darum unbedingt gewonnen werden, wenn wir nicht zulassen wollen, dass die Gewinn- und Geschäftschancen von Medienkonzernen mittels unangemessener, schädlicher Konkurrenz weiter erodiert werden! Das künftige Modell muss es vielmehr sein, die Inhalteproduzenten (Kreative, Musiker, Autoren) mit radikalen Hungerlöhnen abzuspeisen bzw. sogar in den privaten Ruin zu stürzen, während der Großteil der von Nutzern mobilisierten Einkünfte ausschließlich in die Hand von oligopolistisch-kooperativ arbeitenden und mit der EU-Administration bestens verbandelten Konzernen gelangen! Es darf nicht ein jeder Bürger in der digitalen Welt ungehindert an die verfügbaren Inhalte gelangen, die ihn interessieren, es sollte nicht ein jeder kleine Anbieter seine eigenen Geschäftsmodelle entwerfen dürfen, es darf an der Macht der Monopole und den Eigentümern dienenden Verwertungsmodellen nicht gerüttelt werden, wenn wir nicht schon bald auf die ruinenhaften Stümpfe unser mafiaartig organisierten Medienkonzerne schauen möchten, welchen es beipielsweise in den USA in vorbildlichster Weise (z.B. Fox News nebst Ableger) gelingt, den demokratischen Prozess auf eine nachhaltig marktkonforme Weise zu verbessern!</span><br style="font-weight: bold; font-style: italic; color: rgb(102, 51, 102);"><br style="font-weight: bold; font-style: italic; color: rgb(102, 51, 102);"><span style="font-weight: bold; font-style: italic; color: rgb(102, 51, 102);"><span style="font-size:130%;">M</span>itstreiter! Es ist diese Kultur von allgemein beschränkten Inhaltezugang, umfassenden Zugangshindernissen für potentielle Konkurrenten und Bürger, mit anderen Worten die Kultur von Oligopol, Monopol und rücksichtsloser Künstlerausbeutung, welche wir unbedingt und um allen Preis aufrecht erhalten müssen! Liebe Konzernvorstände, EU-Komission, Spitzenbeamte, Kampfgenossen, liebe Politiker von Schwarz-Gelb, jetzt heißt es wachsam zu sein! Auf zur Wacht!! Ringt das Web 2.0 nieder! Es lohnt sich, unsere von der Macht von Konzernen, Immobilienbesitz, Verwertungsmaximierung von kultureller Rechtsgüter und Großeigentum geprägten Gesellschaft auch im Netz zu verteidigen! Eine Gesellschaft, bei der die wenigen profitieren und die übrigen bezahlten, mit unseren Werten von Ausbeutung, PR-Kultur und Großeigentum hat sich in mühevoller Arbeit aus den Barrikaden der Französischen Revolution heraus geformt - und so vernichten wir vielleicht sogar endgültig den Widerstandsgeist der lästigen Citoyen, die wir nur in der Rolle des kostengünstigen Arbeits, äh, nehmern und ausgabefreudigen, kritiklosen Konsumenten zu ertragen bereit sind.</span><br /></blockquote><span style="font-size:130%;">S</span>owas vielleicht?<br /><span style="font-size:130%;"><br />D</span>as, was Ansgar Heveling in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt geschrieben hat, ist mit diesem übergeschnappten, durchgedrehten Müll inhaltlich weitgehend deckungsgleich! Es lohnt sich, diesen Politioten in der Sache gründlich zu ignorieren - und dafür zu sorgen, dass er als Lobbyist sich schon bald völlig neu orientieren muss und künftig z.B. für die Rüstungsindustrie tätig wird.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-721723570044049182012-01-12T16:01:00.004+01:002012-01-12T16:16:02.078+01:00Universalkommentar zu Sarrazin (Nachbetrachtung)<span style="font-weight: bold;">Erstens</span><br /><br /><span style="font-size:130%;">A</span>lles, was Alan Posener und Frank Schirrmacher über die "unwiderlegten" (lol) Behauptungen von T. Sarrazin schreiben, ist lesenswert und zitierwürdig.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Zweitens</span><br /><br />(zur Verwendung in Leserbriefen und Kommentaren u.ä.)<br /><br /><span style="font-size:130%;">E</span>s ist erstaunlich, wie vollendet lernresistent sich gerade ein Mann erweist, der für sich behauptet vor allem das Bildungsthema und Intelligenz zu seinen Kernanliegen zu rechnen, sowie, dass unter seinen unverdrossensten Anhängern die Notwendigkeit eines Intelligenzzuwachses sich bisweilen besonders zeigt, was sich auch an den Kommentaren aus seiner Fankurve erweist.<br /><span style="font-size:130%;"><br />N</span>icht einmal die leiseste und sachlichste Kritik an Sarrazin wird seitens Sarrazin und seinen verhärtesten Anhängern gelten gelassen, so objektiv diese auch sein möge. Und dass Herr Sarrazin immer noch nicht zwischen Bestimmtheitsmaß und dem r-Wert zu unterscheiden vermag, nur einmal als Beispiel, ist aberwitzig für jemanden, der sich für einen Könner der Statistik hält.<br /><br /><span style="font-size:130%;">A</span>uf eigentümliche Weise zeigt er an sich selbst, einerseits, wie wichtig tatsächliche Intelligenz ist, wenn man Überlegungen zu komplexen Theman anstellt, aber andererseits, wie überflüssig jede Intelligenz sein kann, wenn diese nicht zugleich von Herzensgüte und der Fähigkeit zur Selbstkritik begleitet ist, zwei Eigenschaften, für die man ganz gewiss nicht Herrn Sarrazin oder seine Ehegattin als Exempel heran ziehen wird.<br /><br /><span style="font-size:130%;">Ü</span>brigens, wenn der r-Wert (die vermeintliche Abhängigkeit z.B. der Intelligenz von genetischer Vererbung) beispielsweise einen hohen Wert von 0,7 hat (was in dieser hohen Höhe nur eine Minderheit von Intelligenzforschern behauptet), dann beträgt das davon abgeleitete Bestimmtheitsmaß nur (!) 0,49. Mit anderen Worten, selbst unter extremen Annahmen ist Intelligenz (genauer gesagt: die Differenz zum menschlichen Intelligenzdurchschnitt) nur zu maximal 49 Prozent eindeutig auf genetische Faktoren zurück zu führen.<br /><br /><span style="font-size:130%;">S</span>inkt der r-Wert auf 0,5 (was so in etwa der Konsens unter Intelligenzforschern darstellt), dann beträgt das Bestimmtheitsmaß nur noch 0,25. Kurzum, bereits von der rein statistischen Seite her versteht Sarrazin an sehr entscheidenden Stellen zu wenig von dem, worüber er sich verbreitet.<br /><br /><span style="font-size:130%;">E</span>in abschließender Hinweis noch: Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass dumme (Intelligenz bei nur 80 Punken) und das Kind <span style="font-style: italic;">stark liebende und umsorgende</span> Eltern einen deutlich förderlicheren (!) Einfluss auf die Entwicklung der kindlichen Intelligenz haben als beispielsweise hochintelligente, leistungsorientierte, aber gefühlskalte Eltern. Wer an dieser Stelle gewisse, teils sogar frappierende Parallelen in der Familie Sarrazin findet, der darf an dieser Stelle gerne "aha!" sagen bwz. denken. Und zwar ganz unabhängig davon, was er/sie ansonsten von den Thesen des T. Sarrazin hält...Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-56968686040231590142011-11-28T12:09:00.000+01:002011-11-26T18:03:54.591+01:00Wirtschaftspolitik in Ungarn unter der Fideszähem: hier kommt noch was, später...Unknownnoreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-45852606263729417832011-11-20T18:41:00.008+01:002011-11-21T09:52:58.399+01:00FAZ-Wirtschaftsblog: überschätzt sich - Gründe für Währungskrise und Marktinstabilitäten sind deutlich zahlreicher<span style="font-size:130%;">D</span>er neue Wirtschaftsblog der FAZ ist so eine Sache. Der erste Beitrag bestand aus Schaumschlägerei, Habermas wurde zwecks Provokation und Beifall aus der wirtschaftsrechten Ecke nebenbei als ökonomischer Vollidiot gebasht, und sonst war das garnix. Der <a href="http://faz-community.faz.net/blogs/fazit/archive/2011/11/20/endlich-verstanden-warum-die-maerkte-in-der-euro-krise-so-verrueckt-spielen.aspx">neue Beitrag im FAZ-Wirtschaftsblog</a> zum augenscheinlichen Ungleichgewicht an den Märkten ist aber keine Steigerung, jedenfalls nicht in eine positive Richtung hinein.<br /><br /><span style="font-size:130%;">E</span>s zeigt sich hier ein Grundproblem, das die Wirtschaftsredakteure der FAZ haben: Sie denken, sie verstehen fast alle ökonomischen Zusammenhänge - und empfinden keine Zweifel. Stets ist es ein Spur zu aufgeblasen, wichtigtuerisch und von einem erschreckendem Mangel Neugier gekennzeichnet, was sie als Meinung bzw. als Blog verfassen. Es mangelt sogar am Mindestmaß an professioneller Redakteursneugier.<br /><br /><span style="font-size:130%;">D</span>er Autor Patrick Bernau, den ich unter den FAZ-Wirtschaftsredakteuren noch für ziemlich passabel halte, verweist auf die Spieltheorie, um das gravierende Umschlagen (z.B. von Aktienbewertungen oder der Risikobewertung der Staatspapiere eines EU-Landes) zu erklären. Dabei beginnt sein Artikel im Grunde genommen bereits mit einem Offenbarungseid, wenn er gleich am Anfang sagt: "Doch unerklärlich ist immer nur das, wofür es keine Erklärung gibt."<br /><br /><span style="font-size:130%;">D</span>as ist zugleich die Falle jeglicher ökonomischer Theorie: Das Verschwinden des Gefühls von Unerklärlichkeit. Anders gesagt, es wird einfach ein Erklärungsmuster gesucht, das unter Ökonomen einigermaßen gut gelitten ist, und - schwupps - schon sind Zweifel und das Gefühl von Nichterklärbarkeit bzw. der Unzulänglichkeit bisheriger Annahmen vollständig weg geräumt. So schnell geht das.<br /><br /><span style="font-size:130%;">W</span>ie erbärmlich!<br /><br /><span style="font-size:130%;">M</span>an verzeihe meinen Übermut und meine Schmählust, aber riesige, komplexe und vielfach interdependente, und tief in sozioökonomische Wechselwirkungen eingebundene Märkte (z.B. von Währungen, oder Staatsanleihen) unterliegen - imho - immer <span style="font-style: italic;">mehreren</span> wesentlichen Ursachenzusammenhängen, mit denen sich Bewertungswechsel erklären lassen. Viele relevante Bausteine zu einer Erklärung komplexer wirtschaftlicher Zusammenhänge lassen sich nur schwer aufstöbern und bleiben jahrhundertlang unentdeckt. Aus diesem Grund sollte man jedem Wirtschaftsjournalisten und Wirtschaftswissenschaftler, der die Idee vertritt, er hätte in komplexen Problemlagen jetzt <span style="font-style: italic;">einen</span> (nur einen!) neuen, überaus passenden und dann zugleich vorrangigen (!) Zusammenhang gefunden, mit großer Skepsis begegnen.<br /><br /><span style="font-size:130%;">N</span>och schlimmer ist es allerdings, wenn - wie im Fall von Patrick Bernau - die Grundidee einer ökonmischen Theorie auf verstümmelnden Weise verstanden wurde, und in etwas verbogen wird, was mit "voreilig" eher großmütig beschrieben ist.<br /><br /><span style="font-size:130%;">W</span>as sagt nun Patrick Bernau: Es gäbe in jedem (!) Markt immer zugleich mindestens (!) zwei verschiedene Gleichgewichte zugleich. Dabei bezieht er sich auf Maurice Obstfelds Idee der multiplen Gleichgewichte von Währungen. Damit sollen die z.Zt. unfassbar schnelle, bisherigen ökonomische Theorien widersprechenden, Veränderungen der Risikoprämien von Staatsanleihen nachvollziehbar werden, meint Patrick Bernau. Das, was u.a. die volkswirtschaftlichen Abteilungen von Großbanken geradezu in Sinnkrisen stürzt, sei ganz einfach verstehbar durch die Anwendung von Spieltheorie. Er erläutert, im Fall Italien, das erste "<span style="font-style: italic;">Gleichgewicht" mit: "Solange jeder daran glaubt, dass das Land ein einigermaßen sicherer Schuldner ist</span>". Das zweite, außerordentlich verschiedene "Gleichgewicht" (d.h. die jetzigen Risikoprämien) erklärt er mit "<span style="font-style: italic;">In diesem Gleichgewicht setzt sich die Annahme durch, dass Italien kein sicherer Schuldner mehr ist</span>".<br /><br /><span style="font-size:130%;">T</span>janun, diese beiden "Gleichgewichte" sind keine. Selbst wenn man die erste Marktsituation (geringe Zweifel an der Zahlungsfähigkeit von Italien) trotz schwankender Bewertungen als Gleichgewicht betrachtet, so ist die zweite "Gleichgewichts"situation (gravierende Zweifel an der zukünftigen Zahlungsfähigkeit von Italien) nun alles andere als ein Gleichgewicht. Und weiterhin: Es gibt eine große Vielzahl von Zuständen, mit einer gewissen Stabilität, die zwischen einen Staatspleiteszenario und einer ökonomisch sorglosen Situation liegen. Vergangene Schuldenkrisen, z.B. in lateinamerikanischen Ländern, aber auch die Entwicklung der extrem hoch staatsverschuldeten japanischen Ökonomie weisen darauf hin. Es gibt eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Überschuldungkrisen sowie staatliche Verhaltensoptionen hierbei. Wenn ein Staat beispielsweise auf die Ratschläge der EZB und des IWF weitgehend pfeift, und einfach seine Zinsen bedient, und zwar über mehrere Jahre hinweg ohne irgendwelche Probleme, dann bildet sich ein Zwischenzustand aus - oder es könnten sich sogar die in Marktaufregung hochgeschossenen Risikoprämien von alleine (!) zurückbilden. Es gibt immer eine Vielzahl von Optionen und möglichen Szenarien, im Fall wohlhabender OECD-Staaten wie Italien gilt das ganz besonders. Auch ist es so, dass die "Krisenhaftigkeit" eines bestimmten Szenarios von den Marktteilnehmern ja nicht nur aufgrund rationaler Erwägungen bewertet wird, sondern auch von Stimmungen abhängig ist. Es sei gesagt, auch Wirtschaftsjournalisten haben hier einen gewissen Einfluss. Grundsätzlich: Je dümmer sie sind, umso schlechter ist das in der Krise.<br /><br /><span style="font-size:130%;">Z</span>ugleich weist Patrick Bernau, womöglich nicht einmal halbbewusst, auf einen wesentlichen Umstand hin, nämlich auf die Veränderlichkeit (so sehe ich das: auf die ständige Ungleichgewichtigkeit von Märkten) von Erwartungen auf Märkten. Genau hier wird es aber genau spannend: Warum? Welche Ursachen für derartige Erwartungsänderungen gibt es, wie fundiert sind diese, wie wirken diese zusammen usw. usf. Würde man spieltheoretisch an diese Aufgabe heran gehen, so wird man mehrere hundert mögliche Gleichgewichtszustände finden, denn allein schon die einzelnen gravierenden Gründe, die aus Sicht großer Finanzmarktakteure zur Bewertung der Risikoprämie der Staatsanleihen eines Staates beitragen, sind ausgesprochen zahlreich. Schon der Rücktritt eines mafiös erstarrten und administrativ unfähigen Regierungschefs kann viel ändern. Oder auch wenig, je nachdem, wie stark dieser Faktor von "den" Märkten (bzw. der Vielzahl bedeutender Marktteilnehmer) gewertet wird. Tjanun, und das müssen, entgegen den Annahmen klassischer ökonomischer Theorie nicht einmal ansatzweise rationale Überlegungen sein, die hier eine Rolle spielen - auch Bewertungsmoden, Argumentationsmoden, und wie schon erwähnt, sogar das Treiben von Wirtschaftsjournalisten und deren ideologische Disposition kann hier eine Rolle spielen.<br /><br /><span style="font-size:130%;">I</span>m Fall der Risikoprämien auf Märkten von Staatsanleihen kommt allerdings noch ein sehr hässlicher, Bewertungsänderungen rapid verstärkender Effekt hinzu, den Patrick Bernau imho nicht richtig erfasst, wenn er über "multiple Gleichgewichte" jubelt, die anders als er meint, <span style="font-style: italic;">eben nicht</span> erklären, warum es ein so schnelles und drastisches Umschlagen der Bewertung von Risikoprämien für Staatsanleihen gibt.<br /><br /><span style="font-size:130%;">S</span>elbstverstärkung durch Rückkopplungseffekte, die sogar mehrfach rückgekoppelt sind.<br /><br /><span style="font-size:130%;">A</span>b einer bestimmten Verschuldungsquote (ich schätze, es kann schon bei einer Staatsverschuldung in Höhe von 60 Prozent kritisch werden, ab 100 Prozent wird es für leistungsfähige OECD-Staaten imho bereits eng) wirken sich Veränderungen der Risikoprämie gravierend (!) auf die Fähigkeit eines Staates aus, seine finanziellen Verpflichtungen "knirschfrei" (d.h. ohne ökonomisch gravierende, rückverkoppelt wirkende, Anpassungsmaßnahmen) erfüllen zu können. Es ist ein ganz einfacher Mechanismus: Wenn ein Staat relativ kurzfristig (d.h. in zwei Jahren) eine voraussichtliche Schuldenstandsquote 120 Prozent hat, dann bedeutet ein 3-prozentiger Marktzins für 10-jährige Staatspapiere (das wäre der aktuelle Durchschnitt für den EU-Raum) eine jährliche Belastung des sozioökonomischen Systems - da vorrangig über Steuern zu finanzieren - in Höhe 3,6 Prozent des BIP. Das ist nicht wenig. Eine derartige Dauerbelastung einer Volkswirtschaft kann bereits eine beachtliche wachstumsbremsende Wirkung ausüben. Steigt nun die Risikoprämie am Markt für italienische Staatsanleihen auf 7 Prozent (gegenwärtiges Niveau), dann erhöht sich (wenn dieser Zustand über die nächsten Jahre stabil bleiben würde) die Belastung auf beachtliche 8,4 Prozent des BIP. Eine Mehrbelastung des BIP durch den dann erhöhten Zinsdienst eines Staates in Höhe von knapp 5 Prozent des BIP ist ein sozioökonomischer Hammer schlimmerer Art, zumal dieser in wenigen Jahren ausgeglichen werden muss, damit die Situation nicht völlig aus dem Ruder gerät. Was wären 5 Prozent ökonomische Zusatzlast in unserem Land für ein Betrag? In unserem Land wäre dies ein Betrag von rund 125 Mrd. Euro. Pro Jahr!!<br /><br />(beispielhafte Überlegung hierzu: wollte man diesen Betrag allein über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer hereinholen, müsste diese bei uns auf etwa 35 Prozent erhöht werden)<br /><br /><span style="font-weight: bold; color: rgb(0, 102, 0);">Der mehrfach rückgekoppelte sozioökonomische Risikoprämienhammer</span><br /><br /><span style="font-size:130%;">W</span>enn sich eine derart hohe Risikoprämie (wie jetzt im Fall von Italien: 7 Prozent) in zudem ziemlich schneller Zeit an einem Markt etabliert hat (ein Zustand, den Patrick Bernau für ein Gleichgewicht hält), dann befindet sich das betroffene Land in einen wirtschaftspolitischen Zugzwang. Verfolgt es als Reaktion auf diese Lage einen brüninghaften Wirtschaftskurs, der den vollen Umfang der zinsbedingten Mehrausgaben auszugleichen sucht, teils durch gravierende Verminderung seiner Staatsausgaben, teils durch massive Steuererhöhungen, dann steuert dieses Land unweigerlich in eine massive Rezession. Diese wird z.B. bewirken, dass sich die Schuldenlast dieses Landes sogar dann erhöht, wenn es diesem Land durch brutalste Anstrengungen gelingt, die absolute Verschuldung konstant zu halten und mit einem ausgeglichenen (!) Staatshaushalt zu wirtschaften. Warum ist das so? Es ist so, weil sein BIP durch die brüninghafte Wirtschaftspolitik im Laufe weniger Jahre um 10 bis sogar 20 Prozent kontrahieren wird. Erneut kommt es dann wieder zu einer hässlichen Rückkopplung, trotz der überaus erfolgreichen Sparbemühungen: Die Risikoprämie wird seitens der Marktteilnehmer angehoben - schließlich hat sich in diesem Szenario die Schuldenstandsquote des brüninghaft bewirtschafteten Staates gravierend erhöht, nämlich um 10 bis 20 Prozent in wenigen Jahren! Dazu kommt, dass die anhaltende, scharfe Rezession das Vertrauen der Finanzmarktakteure in die ökonomische Leistungsfähigkeit dieses Staates zusätzlich untergräbt.<br /><br /><span style="font-size:130%;">D</span>ie mit einer solchen Politik ausgelösten sozialen Nöte und deren Begleiterscheinungen verkomplizieren die Lage des Landes. Das Austeritätsregime wird sich nicht ohne Weiteres über viele Jahre durchhalten lassen.<br /><br /><span style="font-size:130%;">D</span>abei kommt ein weiteres Rückkopplungsparadox hinzu: Für den jeweiligen Gläubigers zählt in einer Hochrisikosituation sein ganzes Investment von der Zahlungsfähigkeit des Schuldners ab. Das heißt, wenn erhebliche Zweifel an der Fähigkeit zur Bedienung von Staatsanleihen eines Staates entstehen, kann die Risikoprämie für 10-jährige Staatspapiere auch ganz leicht über 20 Prozent (!) steigen, bevor eine quasi-gleichgewichtige Situation entsteht, bei der einige, hochrisikofreudige Investoren bereit sind, derartige Staatspapiere zu kaufen. Bedacht sollte allerdings auch die schiere Marktgröße. Wenn ein großer Staat wie Italien als Hochrisikostaat bewertet wird, könnte schnell eine Situation entstehen, wo die Anzahl finanziell potenter Hochrisikopapierkäufer zu gering ist, um das "Marktangebot" zu befriedigen - denn nur eine Minderheit von Investoren interessiert sich für Hochrisikopositionen - zumal in Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit. Das heißt, mit jedem Ansteigen der Risikoprämie verknappt sich zugleich die Anzahl von potentiellen Käufern von Hochrisikostaatspapieren, während sich über den Zinseszinseffekt zugleich der "Bedarf" - seitens des Schuldners - an derartigen Käufern deutlich erhöht. Anders gesagt, das angebliche "Gleichgewicht" endet aufgrund gravierender Rückkopplungseffekte in einer Art Selbstzerstörungsmechanismus des Marktes.<br /><br /><span style="font-size:130%;">B</span>rüninghafte Austeritätspolitik (das ist der Kurs der EZB) führt über einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren das jeweils betroffene Land ins ökonomische Rezessionselend, bei dem nicht "nur" die jeweilige Bevölkerung leidet, sondern auch die Gläubiger dieser Schuldnerstaaten.<br /><br /><span style="font-size:130%;">V</span>orsicht aber vor Kuren, welche mit Hilfe sorgloser Ausgabenpolitik auf Unterbrechung von einigen dieser Rückkopplungen setzen! Denn käme es jetzt inmitten der EU-Währungskrise zu einer Inflation, dann fliegt der ganze Laden auseinander, und zwar auf eine Weise, bei dem die Krisenjahre 2008 und 2011 noch als Kuschelparadies betrachtet werden müssen.<br /><br />P.S.<br /><br /><span style="font-size:130%;">W</span>as tun?<br /><br /><span style="font-size:130%;">G</span>rundsätzlich denke ich, dass ein Mittelweg aus wirtschaftspolitisch schlichten "Nichtstun" (!) und dem von mir kritisierten Brüningkurs das Richtige wäre. Bei präziser wie bedachter Ausgabenkontrolle und -mäßigung, gemäßigter Anhebung von Ertrags- und Vermögens*- und Mehrwertsteuern, könnte ein Szenario entstehen, bei dem die jährlichen Staatsdefizite kontinuierlich sinken, und zwar - das ist zur Vertrauensbildung wichtig - genau plangemäß. In diesem Falle würden die vom Kapitalmarkt erhobenen Risikoprämien sinken, die Aufregung an den Kapitalmärkten würde sich legen, und die negativen Rückkopplungen auf das eigene Wirtschaftswachstum zugleich unter Kontrolle bleiben, besonders, wenn andere EU-Staaten z.B. durch vermehrte Importe aus dem Krisenstaat Unterstützung bei der Stabilisierung der Wirtschaft des Krisenstaates leisten.<br /><br /><span style="font-size:130%;">D</span>azu müssen allerdings noch haufenweise weitere Maßnahmen treten, angefangen von klug und im Umfang zurückhaltend (!) konzipierten Eurobonds (abgesichert als potente Haftungsgemeinschaft von allen Staaten), die z.B. bis zu 3 Prozent des BIP pro Jahr beim betroffenen Staat abdecken dürfen - und damit die Zins- und Finanzierungslast des Krisenstaates absenken helfen. Patriotische Staatspapierverkäufe (ähnlich wie bei Kriegsanleihen) sollten helfen, ohne Schadwirkungen die Binnenkräfte des jeweiligen Staates auszuschöpfen. "Volksaktien" auf staatlichen Immobilien- und Monopolbesitz könnte dabei helfen, das Land vor den kostentreibenden und binnenwirtschaftlich schädlichen Folgen externer "Investoren" zu bewahren. Effizienzreserven in verschiedenen staatlichen und wirtschaftlichen Bereichen (z.B. in der Energiepolitik) könnten ausgeschöpft werden. Eine Offensive zur Erleichterung von Unternehmensgründungen/Selbsständigkeiten (z.B. Abbau von Markteintrittsbarrieren) sowie ein EU-gestützes Mikrokreditprogramm könnte gerade in der Krisenzeit mit beachtlich geringen finanziellen Aufwand einen beachtlichen Beitrag zur ökonomischen Modernisierung des Krisenstaates liefern, aber auch dazu, dass Hunderttausende von Menschen in der Krise für sich wieder eine ökonomische Perspektive finden. Das sollte aber, imho zugleich von maßvollen (!) Mindestlöhnen, Stärkung (!) von Arbeitnehmerrechten und einer Beschränkung der "Selbst"ausbeutung von Selbstständigen begleitet werden - was übrigens auch die Etablierung ökonomisch ineffizienter Strukturen, sowie das Ausnutzen der Schwächsten in Krisenzeiten verhindern hilft. Auch sollte in den Krisenstaaten über das Scholz-Modell nachgedacht werden, auch zur Sicherung des ökonomischen "Humankapitals", aber zur Verhinderung allzu kontraktiver, krisenverstärkender Folgewirkungen auf die jeweilige Binnenwirtschaft.<br /><br /><span style="font-size:130%;">A</span>ber insgesamt übersteigt die Fragestellung meinen Horizont. Ich kann da nur ein paar Bröckchen und Körnchen beisteuern. Ich weiß aber: Je drastischer ein von den Dümmeren unter den Wirtschaftsjournalisten abgefeiertes Anpassungsprogramm ausfällt (mit Kahlschlag u.a. im jeweiligen Sozialstaat), umso schlimmer werden die Krisenschäden ausfallen. Nicht nur die Menschen benötigen eine gewisse Kontinuität, auch komplexe Wirtschaftsprozesse und Volkswirtschaften sind darauf angewiesen. Manches, was in der Krise voreilig zerstört wurde (z.B. wertvolle Kompetenzen oder an sich leistungsfähige Betriebe), lässt sich anschließend nie wieder restaurieren.<br /><br /><span style="font-size:85%;">* Denkbar wäre in einer derart gravierenden Währungskrise auch, eine einmalige, allgemeine Vermögensabgabe mit dem Schwerpunkt großer Vermögen in Höhe von z.B. 10 Prozent zu erheben, als patriotischen und das eigenen Land rettenden Dienst. Mit dieser Hilfe könnte der Konsilidierungszeitraum ohne übergroße Abhängigkeit von externen Geldgebern (und deren Forderungen!) besser überbrückt werden - und quasi ein Art Nachbesteuerung vorgenommen werden, bevorzugt bei jenen Inländern, welche durch Steuerlücken, Korruption, Patronage u.ä. bislang besonders privilegiert waren.</span>Unknownnoreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-76752583891472601762011-11-17T10:56:00.004+01:002011-11-17T11:08:44.803+01:00Hans Peter Friedrich taugt nicht viel - seine Zentraldatei auch nicht<span style="font-size:130%;">W</span>as ist das eigentlich für ein Innenminister, der als erste (und bislang einzige) Reaktion auf eine rechtsextremistische Terrorserie eine "Zentraldatei" fordert, in der dann <span style="font-style: italic;">bevorzugt</span> linke Aktivisten und Gentrifikationsforscher versammelt sein werden, im Rahmen eines "automatischen Datenabgleiches" (Zitat Hape F.) zwischen den verschiedensten Ämtern?<br /><br /><span style="font-size:130%;">I</span>n den letzten 15 Jahren wurden weit über 100 Menschen von Rechtsextremisten bzw. durch rechtsextremistischen Terror ermordet und totgeschlagen, und dieser Depp von einem Innenminister zeigt sich jetzt (!) "überrascht", darüber, dass es in unserem Land rechten Terror gibt. Als ob das etwas Neues wäre. Es ist ja sogar so, dass der Thüringer Verfassungsschutz unter der Führung einer mutmaßlich rechtsextremistischen Leitung des Thüringer Verfassungschutzes seit dem Jahr 2000 massiv (!) in den Aufbau (!) einer terrornahen, Verbrechen und Anschläge begehenden rechtsextremistischen Struktur investiert hat.<br /><br /><span style="font-size:130%;">A</span>ls einfacher Zollbeamter wäre Hape Friedrich eine deutlich bessere Besetzung. Da könnte er sich wirklich nützlich machen.Unknownnoreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-42159240117202115422011-11-14T10:59:00.003+01:002011-11-14T11:06:28.140+01:00Defekte Digitalkamera wiederbeleben<span style="font-size:130%;">H</span>abe gerade eine kleine Entdeckung gemacht, die an und für sich gar keinen Sinn ergibt:<br /><br /><span style="font-size:130%;">W</span>enn man eine Digitalkamera mit defektem Fotochip (rote Flimmerstreifen auf schwarz - Kamera meldet "Überbelichtung" und die Bilder sind nur noch: rote Flimmerstreifen auf schwarz) mit einem starken Magneten (60 Kg Tragkraft) malträtiert, dann...<br /><br />...funzt die Digitalkamera wieder! Meine uralte Exilim Z60 lebt wieder! Doppel-Hach!<br /><br /><span style="font-size:130%;">I</span>ch bezweifel irgendwie, dass das mit dem Magnet zu tun hat, aber tatsächlich war es so, dass sich bei der "Magnetbehandlung" zunächst das Muster der roten Streifen änderte, dann wurde es plötzlich wieder bunt (grün, rot, blau - halbes Display ganz schwarz - aber keine Bildkonturen). Dann wurde die Batterie vollständig aufgeladen, eingesetzt und - voilá!<br /><br />(Sachen gibts)Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-83050454761694030462011-10-14T23:26:00.005+02:002011-10-15T11:59:54.618+02:00Eine ironische Warnung vor mir selbst - unter voller Berücksichtung aktueller Vorbehalte<span style="font-size:85%;">Warnender Hinweis aus gegebenen Anlass:<br /><br />Ich bin kürzlich von kundiger Stelle als typisch linksliberal-homophober, farbigenhassender, antifeministischer, zutiefst faschistischer unterdrückerischer evangelikaler Arier geoutet worden, dessen reale Existenz nur scheinbarer Natur ist. Mehr noch, man könne mich als Erfinder der heterosexistischen Matrix handeln, der seine eigene Heterosexualität und seine hässliche, bekämpfenswerte Vorliebe für Kuschelsex sowohl rücksichtslos hemmungslos wie auch <i>komplett asexuell</i> auslebt - dies im allerdeutlichsten Gegensatz übrigens zu denen, die auf diesen Missstand einhellig hinweisen.<br /><br />Andere wiederum haben erkannt, bei mir handelt es sich um einen überaus gefährlichen sozialistisch-kommunistisch-anarchistischen Linksextremisten, womöglich sogar progressiv-linksliberalen Sozialdemokraten, der unter den Kräften des Guten und Wahren, den einzig wahren Liberalen, sowie liebenswerten Kriegsfreunden und nicht zuletzt den Vertretern mutigster political incorrectness scheußlichen Streit und Missmut stiftet, sowie ihnen aktiv und passiv Anhänger entzieht. Mutmaßlich hat er sogar bei der StaSi gearbeitet, von der er noch heute in Gestalt der RL-Stiftung finanziert wird!<br /><br />Dementsprechend vorsichtig sollte man mit jedem einzelnen Buchstaben umgehen, der meine Tastatur verlässt! Die einzig angemessene und vertretbare "Solidarität" mit schwerst diskriminierten gesellschaftlichen Randgruppen (Millionäre, mehr oder minder wohlhabende Unternehmer, und natürlich auch alle anderen) vor mir besteht, und dies ist erwiesen wie klar, in der kompletten Ächtung aller meiner Worte, Gedanken und überhaupt meiner Person und ihrer Erfahrungen - sowie einer Bannung jeglicher Kommunikation mit mir. Sollte jemand hieran Zweifel haben, oder gar formulieren, so könnte auch dieser gebannt werden. Von Seite der Durchgeknallten und Fertigen wird überdies und zutreffenderweise moniert, dass man in Ochsenzoll für mich keine Verwendung finden würde. Man bedenke also die Gefahr!<br /><br />Und sollte sich jemand über diesen diskordianischen Warnhinweis amüsieren - er/sie tut das gemeinsam mit mir.<br /><br />(also Vorsicht!)</span><br /><br />Ähem: Dieser Fußnote drohte ebenfalls die Verbannung.<br /><br />Fußnote zur Fußnote:<br /><br /><span style="color: rgb(0, 102, 0);font-size:85%;" >Nicht einmal die kompakte Zusammenfassung der durchgeknallten Kritik an mir - seitens übergeschnappter Pseudomoralisten, regelmäßigen Irrenhausinsassen sowie Möchtegernrechtsradikalen in "liberaler" Tarnkleidung u.ä. - ist gut gelitten. Tja: Wer einen schmutzigen Handschuh mit ungeschützter Hand berührt, der sollte im Gegenzug nicht auf den Empfang makelloser Sauberkeit hoffen. Wobei ich für die Notwendigkeit zur Fußnotenumpflanzung ins eigene Blog durchaus Verständnis habe, obwohl diese Fußnote ja ganz bestimmten Lesern präsentiert gehört, denn: Erstens möchte niemand sein Hausblog unnütz mit Streit bzw. einem Kommentar vollgekübelt sehen, und zweitens ist das sichere Durchlavieren in diesen Gefilden diesmal doch schwierig, selbst für Meister der Diplomatie wie Che. Ich denke, dass die von mir hier angesprochenen Ansammlungen politischer Versager wenig relevant sind - sie sind allenfalls eine Plauderstube - was ja auch okay geht. Ich meine darüber hinaus, die mich aus ihren Blogs bannenden - von mir teils immer noch gut gelittenen, durchgeknallten Homo Politici sind, fernab der Politik, vermutlich sogar mehrheitlich zauberhafte Menschen, intelligent ohnehin. Und ich meine, hoffentlich zu Unrecht, dass diese Leute in ihrem Leben - in politischer Hinsicht - nicht viel Gutes erreichen werden, schon allein, weil ihnen die tagtägliche Selbstinszenierung und Rechthaberpose viel bedeutsamer erscheint als alle jegliches konkretes Tun, welches tatsächlich Lebensumstände verbessert.<br /></span><br />* Eine in ins eigene <span style="font-weight: bold;">Blo</span>g veröffentlichte <span style="font-weight: bold;">Fu</span>ßnote zu einer <span style="font-weight: bold;">um</span>verlagerten <span style="font-weight: bold;">Fu</span>ßnote, die zu in einem <span style="font-weight: bold;">Ko</span>mmentar in einem <span style="font-weight: bold;">a</span>nderen <span style="font-weight: bold;">Blo</span>g gehört, müsste eigentlich, äh, <span style="font-weight: bold; color: rgb(102, 102, 0);">BloFuumFuKoaBlo</span> genannt werden.<br /><br />(im realen Leben nennt man sowas wohl eher Blablabla...)<br />(und hey, Blablabla gehört zum Bloggen!)<br /><br />;-)Unknownnoreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-2916448633826910882011-09-12T22:19:00.003+02:002011-09-12T22:37:47.818+02:00Eigentor: Regierungsarbeit in der EurokriseAls letzten Freitag aus Schäubles Ministerium (via A. und dessen Kreisen) gezielt durchsickerte, dass das dt. Finanzministerium sich bereits für den eventuellen Bankrott Griechenlands rüstete, was nebenbei bemerkt eine sehr merkwürdige Bewerbung für den Job bei der EU-Zentralbank darstellt, da dachte ich:<br /><br />Spinnt Schäuble? Wie kann er das zulassen?<br /><br />Ich kann mir nicht vorstellen, dass sein Staatsassi in allen Gassen sich da ohne sein Wissen selbstständig gemacht hat, um mal so eben dem europäischen Finanzmarkt (und später auch: der deutschen Staatskasse) einen schweren Schlag zu versetzen. Inzwischen meine ich, anhand der ausgewogenen Äußerungen von Schäuble, dass ein ganz bestimmte Kandidat sich für ein Spitzenamt nicht eignet. Eigentlich: Hat Schäuble in den letzten Monaten und Jahren sehr viel richtig gemacht, quasi ein Lichtblick am konservativen Ministerhimmel.<br /><br />Aber es kam noch schlimmer, fast wie bestellt. Der halbgare und politisch maximal halbverantwortliche Röslervizekanzler der FDP legte heute noch kräftig Zunder in die Finanzmärkte, so, als ob die Möglichkeit einer Profilstärkung (im Sinne, ausgerechnet, von "liberaler" EU-Skepsis) alle übrigen Erwägungen (zum Beispiel: Stabilität sowie die Kosten von Finanzmarktunruhen für den Steuermichel) überwiegt. Depp!<br /><br />Pardon, wie kann man mit sowas nur koalieren??<br /><br />Im Ergebnis haben Schäuble und Rösler (bzw. sein übergeschnappter Staatsassi) den DAX völlig unnötig 500 Punkte nach unten gejagt (was bereits in sich gewisse Gefahren birgt), die Refinanzierungskosten für diverse EU-Staaten nach oben getrieben und damit - leider unumkehrbar - auch die Kosten, die für die deutschen Steuerzahler entstehen. Mehr noch, eine beachtliche Destabilisierung der wirtschaftlichen Abläufe wurde ausgerechnet von jemanden veranstaltet, der sich als "Wirtschaftsminister" in der Nachfolge Ehrhards betrachtet (freilich: ohne Ehrhard überhaupt begriffen zu haben).<br /><br />Ehrhard würde im Grab rotieren - soweit Nachtodbewegungen in Grabstätte überhaupt möglich sind. Mit elenden, völlig unnötigen Bankrottgeschwafel (oder noch gefährlicher/teuer: Rausschmissgeschwafel) die Kosten für die Wirtschaft und für die deutsche Gesellschaft hochtreiben. Weil:<br /><br />"Es dürfe ja keine Denkverbote geben" (Rösler)<br /><br />So ein Depp! Das letzte, was das Wirtschaftsministerium benötigt, das ist ein ignoranter Populist als oberster Funktionsträger, der Profilierungswünsche über das Gemeinwohl stellt. Aber, wenn - ganz richtig eigentlich - keine Denkverbote zulässig sind, dann sollte man sich in der schwarzgelben Regierung über die zügige Beendigung von Röslers Ministerkarriere ernsthaft Gedanken machen.Unknownnoreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-16104842.post-62291692877765026952011-05-10T17:28:00.002+02:002011-05-21T16:22:29.079+02:00Jan Fleischhauer wundert sich...<span style="font-size:130%;">S</span>chreckliches muss passiert sein, sodass der vorgebliche Linkenversteher (und darum: entschiedener Feind von allem, was auch nur entfernt links sein könnte) Jan sich ein wahres Fragengewitter ausdenken musste, um dieses, trotz seiner quälenden Länge im Spiegel sogleich zu veröffentlichen.<br /><br /><span style="font-size:130%;">W</span>as genau ist passiert? Was bekümmert Jan F. so sehr?<br /><span style="font-size:130%;"><br />I</span>n Baden-Württemberg hat die SPD just nach dem Wahlsieg für Rotgrün eine Fachfrau für Integrationsfragen (eine Betriebswirtin und erfahrende Sprecherin für Integrationspolitik im Berliner Abgeordnetenhaus) zur Integrationsministerin im Ländle ernannt. Wenig verwunderlich, könnte man denken. Aber der Jan kann das rein garnicht begreifen und vermutet, nein weiß vielmehr, dass die Ministerinnenernennung reinweg geschah, weil die Dame deutschtürkischer Herkunft ist. Da muss doch etwas krumm sein, denkt der präpotent zweidutzend Fragen stellende, Integrationsprobleme-Kenner Jan Fleischhauer, der Probleme mit der Integration seitens von Muslimen 10.000 Kilometer gegen den Wind und im Voraus riechen kann, denn - so in seiner Logik - eine völlig inkompetente Frau sei für ein völlig überflüssiges Ministerium, nur aufgrund "<span style="font-weight: bold;">positiver Diskriminierung</span>" an den Posten geraten.<br /><span style="display: block;" id="formatbar_Buttons"><span onmouseover="ButtonHoverOn(this);" onmouseout="ButtonHoverOff(this);" onmouseup="" onmousedown="CheckFormatting(event);FormatbarButton('richeditorframe', this, 8);ButtonMouseDown(this);" class=" down" style="display: block;" id="formatbar_CreateLink" title="Link"><img src="http://www.blogger.com/img/blank.gif" alt="Link" class="gl_link" border="0" /></span></span><br /><span style="font-size:130%;">A</span>ha.<br /><br /><span style="font-size:130%;">G</span>ut. Wenn das also eine schlimme, für Jan Fleischhauer keineswegs zu duldende Diskriminierung war (und das war sie!), dann ist die Ernennung von Bankfachleuten zu Bankvorständen, die Besetzung von Buchprüferstellen mit Rechnungswesenprofis und im Grunde genommen das ganze Berufswesen ein einziger, hoch skandalöser Fall von - taraaa! - positiver Diskriminierung.<br /><br /><span style="font-size:130%;">J</span>an hat es der Republik wieder einmal gezeigt! Was für ein heller Kopf er doch ist.<br /><br />(oh, und ich verlinke diesen Artikel von J. Fleischhauer nicht - das wäre zuviel der Ehre - wer sucht, der findet den pseudokonservativen Textdadaismus von J.F. sicher auch über eine <a href="http://www.google.de/url?sa=t&source=web&cd=1&ved=0CBkQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fpolitik%2Fdeutschland%2F0%2C1518%2C761402%2C00.html&rct=j&q=Jan%20fleischhauer%20spiegel%20Integrationsministerin%20SPD&ei=DlzJTcLYGdCUswac3-SRAw&usg=AFQjCNH-VY5eZE5MdjNk7IJxYJKOFvLycg&sig2=llBGsyeCY7I0Gpqc_WcfIA&cad=rja">entsprechend befragte Suchmaschine</a>)Unknownnoreply@blogger.com3